Wie die geneigte Leserin merkt, besteht nicht an allen Tagen
die gleiche Motivation zu einer Blogschreibung. Zusammenfassend kann aber
geschrieben werden, dass Klima, Landschaft, Freundlichkeit der Yucateken – und zwar
nicht nur im Hotel! – den Urlaub zu einem vollen Erfolg werden ließ.
Wir frühstückten noch einmal auf der großen Terrasse mit
Meerblick und dezentem brasilianischen Jazz (Stan Getz! Carlos Jobim! Astrud
Gilberto!) Die von mir besonders geschätzten Pelikane zogen noch einmal im Konvoi über uns vorbei,
und dann hieß es gehen. Wir waren völlig erschüttert über die Abschiede von
Kellner Jesus und den adretten Servicedamen, die uns regelrecht umarmten, nur,
weil wir dort öfter gefrühstückt hatten. Hasta proxima ano – ja, da möchte man schon
gern wiederkommen!
Aber vor dem Abflug hatten die Mayagötter noch einige Hindernisse eingebaut. Es fing noch harmlos
an, als wir eine halbe Stunde zu früh abgeholt wurden. Glücklicherweise hatten
wir schon ausgecheckt und tranken mit
dem mongolischen Ehepaar zum Abschied ein kleines Bier. Das ist viel leichter
als bei uns. Der Name Gisela wurde ausgerufen, bis ich kapierte, dass das kein
Hörfehler war. Der Unterschied zwischen nombre und appellido scheint nicht so
ganz klar zu sein.
Mit der ganzen Wucht des Schicksals bestätigte sich ein
weiteres Namensproblem am Schalter im Flughafen. Ich hätte zwar fliegen können,
aber Gerd war nicht im System! So etwas hatten wir schon auf der Hinfahrt
erlebt. Aber hier musste in Deutschland nachgefragt werden, und der unglaublich
emsige und freundliche junge Mexikaner hatte gleichzeitig mehrere Probleme zu
bewältigen und kam zudem bei Air Berlin in Deutschland nicht durch. Wir standen
da und warteten, die Schlange wurde immer kürzer, die Crew checkte ein, und zum
Schluss wartete nur noch ein junger Mann, der Last Minute fliegen wollte, und
ein schwarzgelockter Mensch, der seine Einreisekarte nicht fand. Langsam wurde
es auch knapp mit der Zeit, aber der nette junge Mann versprach uns prima
Plätze am Fenster. Und so wurde es auch: kurz, bevor die Schalter schlossen,
wurde Gerds Namen im System – was immer das auch ist – gefunden. Wahrscheinlich
hatte man seine sämtlichen Vornamen in unterschiedlicher Reihenfolge durchprobiert.
Als das nicht geklappt hatte, hatte unser junger Freund unseren Flugvoucher mit
seinem Handy fotografiert und die Daten
durchgegeben.
In aller Hektik versuchten wir schnell durch die Kontrollen
zu kommen – und als wir endlich am Gate ankamen, da zeigte sich, dass das
Flugzeug Verspätung hatte. So hatte ich Gelegenheit, mich nochmal bei dem
netten jungen Mann vom Bodenpersonal zu bedanken. Und er entschuldigte sich für
die Probleme, aber das ist ein Problem von Air Berlin oder Clevertours. Eins
werden wir uns merken: immer die Bordkarte vom Hinflug aufheben, für den Fall,
dass irgendwelche Daten verlangt werden, weil die Namensfolgen dann ja wohl
übereinstimmen sollten.
Ab jetzt lief alles glatt. 9 Stunden Flug, greuliches Essen,
nicht geschlafen und stattdessen Titanic und Gone with the wind gesehen, den
Rest an Filmen konnte man vergessen oder hatte ihn auf dem Hinflug gesehen. Und
jetzt , innerhalb 30 Stunden etwa eine halbe Stunde geschlafen und immer noch
fit!!
Spanisches Wort des Tages: la pelicula – der Film









