Sonntag, 6. März 2016

5.3. Morgens im Meer, noch bei Sonne, doch dann zogen Wolken auf. Weil es angeblich tags darauf zu Schauern kommen sollte, entschloss ich mich dann doch, mit dem Hotelshuttle nach Playa del Carmen zu fahren. Es goss! Die Fahrzeuge quälten sich durch riesige Pfützen und den sintflutartigen Regen. Vum Busparkplatz aus wurden wir gleich in ein Silbergeschäft (überdacht) gelotst, was mich aber nicht so brennend interessierte. Als ich dann sah, dass Touristen und Einheimische sich unbeirrt durch überschwemmte Straßen, teilweise mit Handtüchern über den Köpfen, arbeiteten, machte ich das auch so, zumal ich einen Schirm hatte. Gelobt seien die Aquatrecking-Sandalen! Einige Kaufhäuser, danennt Supermärkte, besuchte ich auch. Hauptsächlich wurden Souvenirartikel angeboten. Ballermann stelle ich mir ähnlich vor, allerdings ist man nicht auf deutsche, vielmehr auf US-amerikanische Touristen eingestellt.
Schließlich gelangte ich an den Strand, gesäumt  von Kneipen und Strandlokalen. In einer kleinen Bucht fand ich dann noch etwas mehr Ursprünglichkeit: einige bunte Fischerboote, Fischer, die aber eben auch Bootstouren anboten und vor allem Pinguine! Die waren offensichtlich daran gewöhnt, von den Fischern Reste zu bekommen, und kamen ganz nah heran, einer bei mir etwa einen Meter. Ein junger Fischer krabbelte den am Schnabel und nannte ihn my friend. Dann wollte er mir einen kleinen Lobster anbieten. Ich musste leider dankend ablehnen und sagte auf spanisch, ich hätte keine Küche.
Nebenan spielte ein Musiker Saxophon, und als ich auf die Fußgängerzone zurück ging, trat dort eine Salsatruppe von jungen Mexikanern auf, die richtig schön einheizten.  Schließlich gelang es mir, an der einzigen Stelle im Ort vernünftige Kopfhörer zu bekommen, mit denen man die Filme im Flieger  überhaupt verstehen kann (wenn ich nix von der Glienicker Brücke gewusst hätte, hätte ich mit den Schrotthörern von Air Berlin den Tom Hanks-Film Der Unterhändler überhaupt nicht verstanden).
Gut gefiel mir der kleine Familienbetrieb, an dessen Eingang ein junger Mann grüne Kokosnüsse zermetzelte und mit scharfer Soße versah. Ich hingegen ließ mir eine Coco mit der Machete enthaupten und trank das Wasser (heißt nicht Saft, so belehrte man mich!) mit dem Strohhalm – unglaublich, wieviel Flüssigkeit darin ist!

Ohne Regenguss ging's dann wieder nach Hause. Abends nach dem Abendessen gingen wir mit Ehepaar Roth hinüber zur Las Vegas-Show. Das war, wie auch die 3 Tenöre am Abend zuvor, ziemlich anspruchsvoll und auch lustig. Da wurden Beatles-Songs und andere Evergreens sängerisch und darstellerisch aufgeführt, und ein Jerry Lewis dirigierte als Beethoven verkleidet, die Zuschauermenge. Nachher holten einen die Darsteller zum Mittanzen auf die Bühne, und Beethoven versuchte mir, Chachacha beizubringen. Naja, war lustig, aber das ist nicht mein Tanz, schon in der Tanzstunde früher nicht. Ansonsten schmeckte der Mochito, und das wars. 

Samstag, 5. März 2016

4.3. Nun gab es nochmal einen Höhepunkt: Der nannte sich Maya-Adventure oder ähnlich und führte uns zum Schnorcheln in zwei Cenoten und eine Lagune. Unsere Guides hießen Eli (Elisabeth) und Miguel, der erst neunzehn war. Eli spricht gut deutsch und war daher für uns vier Deutschen zuständig; Miguel hingegen betreute die Anglophonen; alle aus Kanada-von Edmonton bis Neufundland und teilweise so bewegungseingeschränkt, dass Miguel schon etwas skeptisch guckte. Wir fuhren über die Autobahn und dann in einen Privatweg der Agentur, die offensichtlich die beiden Cenotengrundstücke allein besitzt. Die erste Cenote ist offen, voller bunter und schwarzer Fische, die großes Vergnügen hatten, an unseren Füßen herumzuknabbern. Das kitzelte vielleicht! 
Für mich war es das sehr praktische Hauptvergnügen. Etwa eine halbe Stunde lang ....statt etwa zu springen (Die Fotos wurden von Rainer R. mit der Unterwasserkamera geschossen ghk)


Dann hatte man die Möglichkeit, außer Schnorcheln von einer Plattform an einem Seil in die Tiefe zu rauschen. Ich hatte zwar etwas Manschetten, weil ich an meiner Armkraft zweifelte. Aber unser Mitreisender, nein, nicht Gerd!- sagte mir, dass man sich bei nachlassenden Kräften einfach ins Wasser plumpsen lassen kann. Und so machte ich es auch. Danach wurde ich übermütig und sprang vom Rand, das zweite mal mit einer Art Startsprung, wobei ich etwas auf die Oberschenkel knallte. Machte aber nix.
Dann ging es zur zweiten Cenote zu Fuß, direkt nebenan. Die ist eigentlich eine Tropfsteinhöhle mit Wasser, ganz dunkel, aber für die schnorchelnden Touristen stellenweise mit Scheinwerfern erhellt. Eine Märchenlandschaft ohne Fischreichtum; nur kleine (glücklicherweise)schwarze Welse schwimmen herum. Und dann bekamen wir ein mexikanisches Mittagesse unter dem Palapa, das ist das Dach aus Palmblättern:Kartoffelbrei, Hühnchen, rote Bohnen  schwarze Bohnenpaste und Chips. 
Dann führen wir etwas weiter zur Lagune Akumal am Meer.
 Eine traumhaft schöne Landschaft mit Kalkfelsen und kleinen Wasserlöchern. Wir stiegen auf Holzleitern in das Wasser, Eine Schicht Süßwasser, eine Schicht Salzwasser, so wurde uns erklärt.  Das Schwimmen, diesmal mit den Flossen, ging ganz leicht, bis ich merkte, dass die starke Strömung bei Ebbe natürlich trägt. Zurück war es natürlich etwas anstrengender. Gerd kämpfte ganz schön, weil er den Flossenschlag nicht hinbekam und immer Schwimmzüge versuchte. Ich sagte Eli bescheid, und sie schleppte ihn mit Schwimmring ab. Weil sie keine Flossen hatte und die ganze Zeit kraulte, war sie nachher ganz schön kaputt. Taxista, sagte ich zu ihr. 
Die Fische in dieser Lagune waren wunderschön  in allen Farben und Größen. 

Es gab auch eine Infotafel von den Fischarten. In dem kleinen Lagunenwald mit Mangroven war sehr gut für Umweltschutz gesorgt: Mülltrennung, Kompostoiletten und überhaupt absolute Sauberkeit. 
Dann gings wieder zum Hotel. Ein schöner Ausflug! 
3.3. Die letzten Tage verliefen eher ruhig. Ich habe eine Strandwanderung gemacht und bin auf diese Weise – geplant – in die Gegend gekommen, wo wir im letzten Jahr gewohnt hatten. Es gibt in dieser Richtung noch unbebaute Gebiete mit vielen kleinen Strandläufern, zitronengelben Vögeln und ab und zu die von mir favorisierten Pelikanen. Allerdings stehen da auch Bauruinen.

Das japanische Showcooking war spektakulär. Drei Köche (dabei 1 Köchin) jonglierten an der heißen Platte mit gewaltigen Messern herum, die dann schon mal über den Kopf und hinter den Rücken geworfen wurden. Außerdem wurden Reisbällchen geformt, die man mit dem Mund auffangen sollte. Familie Kuhlmann war aber mit diesem Kunststück überfordert. Was runterfällt, muss man nicht aufheben, immerhin.
2.3. Auch das Frühstücksbufett ist überwältigend. Man muss schon aufpassen, dass man sich nicht überfrisst. Nachdem ich mich nach anderen Ausflügen erkundigt hatte, sprang ich erstmal ins Meer. Türkisfarben mit einigen Wellen – so macht es Spaß. Gerd ruht derweil in einer halbschattigen Hängematte. 


In seinem späteren Leben wird er sicher so ein Teil besitzen. Leider stehen die Bäume in unserem Garten zu weit auseinander.

Donnerstag, 3. März 2016

Hier ist noch eine kleine Anekdote nachzutragen. Jeder der Charlotte kennt wird sich über dieses Foto wundern.


Das kam so. Als wir aus unserem Hotel in Chichén Itzá ausgecheckt hatten und auf das Verstauen unseres Gepäcks im Bus warteten sprach uns eine ältere Dame die nur Spanisch sprach an und machte uns verständlich, dass sie uns (Charlotte und mich) gerne fotografieren wollte. Später, kurz vor der Abfahrt trat sie noch einmal an mich heran und gab mir eine Tüte, ein Geschenk für meine liebe Gattin, die sie an ihre Nichte erinnere.

Mittwoch, 2. März 2016

1.3. Schaltjahr! Diesmal war das Frühstück deutlich besser. Wir mussten und wollten diesmal wieder früh los, weil Elisabeth uns noch eine Kurztour zur nächstgelegenen Cenote anbot, die wir vom Vorjahr schon kannten. Aber diesmal war es viel schöner: Morgenstimmung, absolut ruhig (außer uns), klarer Himmel und viele lustige Sprünge vom Felsenabsatz. Naja, wir schwammen einfach, war auch schön bei der phantastischen Wasserqualität. Dann hieß es aber aufbrechen Richtung Playa del Carmen, wo wir unser 5 Sterne Hotel anfuhren. 


Auf dem Weg dahin hielten hielten wir vor einem mexikanischen Gefängnis an. Mitreisende hatten nach einer günstigen Gelegenheit zum Kauf einer Hängematte gefragt.
Hängematten werden in Mexiko von Gefängnisinsassen gefertigt. Der Verkaufspreis beträgt umgerechnet etwa 35 €, die in bar zu zahlen sind. Schade, dass unsere Bäume so weit auseinander stehen. 
Geblieben sind wir da nicht, unsere Adresse ist jetzt bis Montag Iberostar Chetumal Puerto Juárez Km. 309 Playa Paraiso 77710 Playa del Carmen, Q.R

Die Anlage ist riesig, auch mit Sandstrand am blauen Meer. Man braucht Zeit, bis man sich orientiert hat. Jetzt fragt sich noch, ob man nicht doch WLan im Zimmer hat. Auf der Terrasse scheint es zu klappen.
So, jetzt ist alles gut, es klappt. Es gibt Bier vom Fass, dem von den Touristen reichlichst zugesprochen wird, und zwar in allen denkbaren Bars. Macher fängt schon morgens mit Longdrinks an. Komischerweise fallen keine Betrunkene auf. Naja, man ist den Alkohol wohl gewohnt.
Das Hotel ist noch besser als das vom Vorjahr, wobei wir die a la carte-Restaurants noch nicht einmal ausprobiert haben. Urwaldähnliche Parks mit exotischen Vögeln, roten Flamingos, schwarzen Schwänen und natürlich Leguanen und Nasenbären umgeben die nur zweistöckigen Hotelbauten. Unsere Terrasse hat nachmittags Sonne, so dass die Badesachen trocknen können.
Abends saßen wir mit einem Ehepaar aus Schweinfurt zusammen. Sie ist gebürtige Tschechin und erzählt sehr interessant aus ihrer nicht einfachen Jugend in Aussig.
Elisabeth kam nochmal und bot Ausflüge an. Ich wollte unbedingt eine Schnorcheltour, und schließlich buchten wir alle vier (!) so eine, wo es im Süßwasser durch die Cenoten geht. Einmal Meeresschnorcheln ist auch dabei.

Heute werden wir zusammen japanisch essen gehen. 

Dienstag, 1. März 2016

29.2. Morgens sieht Campeche aus wie blankgeputzt. Und so viele Denkmäler , bunte Häuser, blaues Meer – einfach schön!


Heute ging‘s nach Chichen Itza, wo wir erst in einem Buffetrestaurant vorzugsweise einheimische Küche probieren konnten (Fisch mit gebackenen Bananen…) nachmittags gings dann in die antiken Mayastätten, die wir ja vom Vorjahr kannten.
 Das falsche Gewölbe kannten sie schon.
 Das Observatorium.
"Iglesia"Die Funktion dieses Gebäudes ist nicht geklärt.



Das m.M.n. große Problem der mexikanischen Ausgrabungen kann man an dieser berühmten Pyramide des Kukulkan (= Quetzalcoatl weiter westlich) besonders deutlich sehen. 
Nirgendwo wird dem Besucher erklärt, welche Teile original erhalten und welche rekonstruiert sind. 
So bleibt auch z.B. die Zahl der Stufen mit ihrer astronomischen Bedeutung durchaus ungewiß, obwohl man den Effekt des Schattenwurfes aufsteigende und absteigende gefiederte Schlange durchaus beim Sonnenuntergang sehen kann.

Soviele fliegende Händler, - wie die überleben können..?! Die nachmittägliche Beleuchtung der großen Pyramide war besonders schön. Und die Leguane schauten uns zu.

Nachher im Hotel sprangen wir in den kühlen Pool, das war schön frisch.

Campeche

28.2. Wieder eine lange Fahrt- diesmal von Palenque nach Campeche. Glücklicherweise machten wir Pause am Golf von Mexiko, wo ich am Sandstrand baden konnte und Gerd eine schöne Hängematte fand. Danach aßen wir Fisch im Restaurant – auch schön.




Überall dicke Mauern, auch die katholischen Kirchen (andere gab es natürlich nicht) waren befestigt. (Siggi und ich wissen genau, warum das nötig war.)


Nun fuhren wir vor die wehrhafte Stadtmauer von Campeche. Die Altstadt hat so enge Gassen, dass kein Bus dort fahren kann. Die Stadt wirkt sehr fröhlich, und auf dem Hauptplatz gabs Musik. Wir machten eine Stadtrundfahrt mit der Bimmelbahn – die bimmelte nicht und war auch keine Bahn! – aber es war sehr lustig. Danach gab es eine spektakuläre Tonbildschau auf dem Hauptplatz zur Geschichte der Stadt. Elisabeth führte uns Glückliche, die nicht das entsetzliche Hotelessen gebucht hatten, in ein yukatekisches Restaurant, wo man wirklich ganz besondere Speisen bestellen konnte – unter freiem Himmel in alten Mauern, sehr schön. Und dann war es schon wieder entsetzlich spät.