Samstag, 25. Oktober 2014

25.10.
Endlich wieder gutes Wetter! Wir hatten Meerblick, aber die Nacht war furchtbar kalt gewesen.Mit  Wolldecke und Stricksocken ließen sich  die Wadenkrämpfe einigermaßen in den Griff kriegen. Und zum Glück gabs heiße Spiegeleier zum Frühstück. Der mit Deutschlandfarben angemalte Laternenpfahl an der Straße erklärte sich als Deko-Ergänzung zum Beerhouse mit entsprechenden Fahnen.
Zuerst fuhren wir zum "Blauen Auge", das ist ein blau leuchtender Quelltopf in einer Felsen- und Wiesenlandschaft. Die Quelle Siro Y Kalter oder so ähnlich kommt aus etwa 80 Meter Tiefe (weiter hat man noch nicht geforscht). Wieder so eine bukolische Gegend mit Schafherden und kleinen wilden.Alpenveilchen. Weiter ging es nach Girokaster, einer Altstadt,die an einem steilen Berghang geradezu emporklettert. Die alten Häuser sind mit reichen Holzschnitzereien versehen, und wir konnten ein historisches Haus besichtigen. Polster an den Wänden, Teppiche und Holzgitter, hinter denen die Frauen versteckt wurden, wirkten doch sehr orientalisch.Der Besitzer erzählte, dass ihm das Hodscha-Regime sein Haus ohne Entschädigung wegnahm und zum Museum erklärte. Erst in den neunziger Jahren erhielt er es zurück, nicht aber das zugehörige Land.Um das Haus zu erhalten, hatte die Unesco ihm Gelder gezahlt, die aber nie ankamen.. Nun soll der albanische die fehlende Summe erstatten, aber angeblich ist kein  Geld da. In der Altstadt wohnen viele alte Leute, die anfällige Sanierungen nicht bezahlen können.
Nach der Besichtigung der Festung und des Museums oben über der Stadt nahmen wir noch eine traditionale Milch-Karamelspeise zu uns. Und dann gings weiter durch ein sehr schönes Bergtal  an einem wilden Fluss entlang.
Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass oben auf den Bergen ab etwa 1000 m Höhe Schnee lag. Das sah zusammen mit den grünen Tälern sehr schön in der Sonne aus. Erwartungsvoll fuhren wir nach Permet, einem kleinen Bergstädtchen. Weil wir uns so spät für die Reise angemeldet hatten, kamen wir unten auf die Liste. Dies hatte zur Folge, dass wir heute leider in einem drittklassigen Hotel gelandet sind. Kein Fahrstuhl, Feuerleiter draußen zum Besteigen, winziges Zimmer, lausig kalt, nur Deckenfunzel. Naja, nur eine Nacht..Ich werde wohl die Skiunterhose anziehen..Abends aßen wir in einem traditionellen Restaurant. Viele Holzschnitzereien,unglaubliche Holzdecke mit Kronleuchter, Essen eher nicht traditionell. Naja. Und nun sitzen wir in der verräucherten Hotelbar, es gibt italienisches Sportfernsehen und haben wenigstens einen Tisch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen