Sonntag, 5. November 2017
Sonntag, 5. November 2017
Wieder früh aufgestanden, weil es schon um 8 Uhr losging, diesmal nach Osten. Die Strecke kennen wir ja schon von vor fünfzehn einhalb Jahren. Es war sehr stürmisch, und dann sollte es mit dem Schiff in dem Golf von Elounda um die Leprainsel Spinalonga herum gehen. Aber gottlob, die See war nicht so aufgewühlt und das Schiff nicht so klein wie befürchtet. Die Befestigungen stammen von den Venetianern; Leprakranke wurden erst ab 1904 dort untergebracht, vermutlich, um die dort wohnenden Osmanen wegzuekeln.Völlig korrupt: weil es später eine Rente vom Staat für Leprakranke gab, wurden auch Gesunde zur Insel verfrachtet, um die Familien finanziell zu entlasten. Erinnert an das Blindengeld, das auch Eltern von gering Sehbehinderten einstreichen, wenn sie clever sind. Kann sein, dass das aber jetzt in Niedersachsen reduziert wurde.
Später, in Agios Nikolaos, kam sogar die Sonne heraus, und wir machten einen Spaziergang durch die Stadt, bis wir oben an einem schönen Aussichtspunkt anlangten, von wo wir einen Überblick über den Hafen und den anschließenden Binnensee, durch einen Kanal mit dem Meer verbunden und daher salzwasserhaltig. Wie schön, dass fast nebenan eine romantische kleine Taverne mit den alten griechischen Stühlen und Blick ins Wasser unter Bäumen stand! Zu unseren Getränken erhielten wir Oliven und gewürztes Brot - sehr schön.
Nun kam die nächste Verkaufsfalle - aber diesmal - es ist zu hoffen - eine in griechischer Hand. Die Firma produziert, verarbeitet und verkauft kretische Kräuter in Form von Naturprodukten. Diesmal wurde ich schwach und kaufte eine Gesichtscreme. Also, wer mich demnächst sieht, wird mich nicht wiedererkennen, weil meine Falten weg sind. Gerd testet mit, aber ich finde, er hat kaum Falten.
Als wir zurück ins Hotel kamen, war ich wild entschlossen in dem ebenso wilden Meer zu baden.
Die Wellen waren heftig, und obwohl ich nicht weit hinein ging, warf es mich um. Das macht zwar nichts, aber das Aufstehen fällt mir inzwischen schwer.
Nachher war ich total durchgefroren, aber das musste jetzt doch getan werden. Neben dem Hotel gibt es eine Lagune und unzählige Enten und Wildgänse. Außerdem stehen zwei Esel herum, und Schafe und Ziegen sowie ein Pferd, letztere Tiere eingezäunt.
Jetzt heißt es Koffer packen oder morgen nochmal Wellenhüpfen gehen? Schwimmen kann man da jedenfalls nicht.
Samstag, 4. November 2017
Samstag, 4. November 2017
heute Nacht gings mir schlecht, sehr schlecht. Nachdem schon mindestens vier Mitfahrer ausgefallen waren, hatte es mich jetzt auch erwischt. Gut, dass das nicht 1 Tag eher war! Gerd brachte mir 1 Becher Gebirgstee, sonst wollte ich nichts. Bis um 15 Uhr lag ich im Bett und versuchte mir mit Bordmitteln zu helfen. Als es langsam besser wurde, beschloss ich, eine Apotheke zu suchen. Die gabs aber nur im Nachbarort, angeblich 800 m entfernt. nach einigem Durchfragen, selbstverständlich auf Griechisch!- konnte ich Immodium akut und Aspirin kaufen - sensationell günstig (zusammen 3,50). Zwei Wasserflaschen im Supemarkt: zusammen 70 Cent.
Frohgestimmt marschierte ich den langen Weg zurück, da zog eine dunkle Wolkenwand herauf. Kurz vor dem Hotel prasselte es nur so auf meine dünnen Sachen herunter. Gut, dass ich Badelatschen aus Gummi anhatte, so konnte ich durch die Gießbäche waten.
Gerd hatte die Busfahrt in die Lassithiebene mitgemacht und war vorher in den Genuss eines türkischen Lederwarenverkaufs gekommen. Ich frage mich, ob die Türken nach Kreta rübermachen, weil der Tourismus zurückgeht. Sowas Ähnliches erzählte mir ein Busfahrer mit dem echt altgriechischen Namen Vulkan. Der RSD-Reisedienst hat angeblich nur türkische Reiseführer. Wir sind ziemlich sicher, dass wir solche Art Reisen nicht mehr wollen. Was haben die Kreter davon?
Freitag, 3. November 2017
Freitag, 3. November 2017
morgens schon wieder in so eine Verkaufsfalle: diesmal waren es die Schmuckhersteller. Ganz einfach: wir fragten nach der Cafeteria und wurden durch die Verkaufsräume dorthin geleitet. Und dort hatten wir das Vergnügen, anderthalb Stunden lang zu warten, weil draußen Unmengen von Securityleuten herumstanden und dafür sorgten, dass wir nicht mit dem Geschmeide abhauten. Taten wir aber sowieso nicht.
Bei strahlender Sonne - endlich draußen! - fuhren wir nach Süden, um die Rechtsprechung von Gortys zu begutachten. Kannten wir aber schon von vor 12 Jahren. Dann ging es weiter nach Süden nach Phaestos, kannten wir auch schon. Aber bei inzwischen knallblauem Himmel war es einfach ein Vergnügen, zwischen duftenden Kiefern und Trümmern herumzuspazieren.
Die Mittagspause verbrachten wir in Matala. Endlich konnte ich baden!!! Das Wasser war etwas über 20 Grad mit kleinen Wellen, sehr schön. Während der Mann sich auf der Liege ausruhte, kletterte ich im Ort herum. Es gibt tatsächlich noch Althippies, die in Höhlen leben, aber auf der Ostseite, die Westseite ist mit Eintritt zu besichtigen und für Hippies gesperrt. Der Ort ist aber immer noch sehr hübsch und wird nicht von riesigen Hotelklötzen verunstaltet. Lufttemperatur dort: 22 Grad. An den Tagen vorher lag die Höchsttemperatur bei 17-19 Grad. Nachts wird es kalt, auch im Zimmer! Vom Kellner habe ich einen Spruch gelernt: Kani crio,chairo gia dio, was heißt: es ist kalt, man muss sich zu zweit warmhalten!
Abends sollte dann der legendäre griechische Abend stattfinden. Nach einiger Wartezeit fuhren zwei von 3 3 Bussen los, erst auf der Schnellstraße, dann auf immer kleiner werdenden Serpentinengässchen in stockdunkler Nacht, - o nein, es war Vollmond. Fehlte nur noch, dass die Wölfe heulten. Nach einigen Wendemanövern und Telefonaten - das rheinische Publikum im Bus war quietschvergnügt und meckerte nicht - kamedn wir schließlich bei einer einsamen Taverne an. Vor dem Haus gab es Raki als Willkommenstrunk sowie einen Fotografen, der die hereinkommenden Gäste zusammen mit zwei Kretern in Tracht und einem Esel(!) aufnahm. Die Halle sah gut aus mit Holzbalustraden ringsherum. Dann gings los: verschiedene griechische Tänze wurden in Tracht vorgetanzt, auch gab es einige artistische Einlagen auf Stuhl, Tisch und Weinglas.
Der übliche Kosmos-Tanz war natürlich auch dabei, die fidelen Rheinländerinnen tanzten alle mit, auch wenn sie die Schritte gar nicht konnten. Eine Sängerin in High-Heels sang Theodorakis, Mercuri und Mouskouri. Weil ich die zweite Stimme sang, kriegte ich auch mal das Mikro. Zuletzt hüpften wir über die Bühne, und die kretischen Jungs und Mädels waren reichlich albern. Es war ja nicht eine Veranstaltung für Einheimische und Touris, sondern nur für Touris. Nja, ist ja auch Nebensaison. Nach gut zwei Stunden war die Schau vorüber.Schade, ich hätte gern noch Kalamatiano und Chaniotiko getanzt. Gabs aber nicht.
Erst nach Mitternacht waren wir zurück.
Donnerstag, den 2. November
nun zogen wir um nach Heraklion. Allerdings hatten die Götter noch vorher eine Prüfung durch Teppichhändler gesetzt. Wunderbare Teppiche wurden uns vorgestellt, aber nach langen Diskussionen begriff man, dass wir nichts kaufen würden. Stattdessen unterhielt ich mich mit einer netten jungen Mitarbeiterin, die prima Deutsch sprach und sich wunderte, dass ich ihr ein Lied von Samos vorsingen konnte (die Eltern stammen von dort). Sie wurde richtig schwermütig.
Anschließend marschierten wir über das Gelände von Knossos, die Sonne kam durch!
Dann besichtigten wir das Museum von Heraklion, wo die Funde von Knossos ausgestellt sind. Das Museum ist vollkommen neu gestaltet, und die Ausstellungsstücke kommen jetzt viel besser zur Geltung.
und zu guter Letzt machten wir noch einen Spaziergang durch die Mitte Heraklions. Ganz nett, aber nicht zu vergleichen mit dem sensationellen Chania. Am besten gefielen mir noch die riesigen Fähren im Hafen.
Schon im Dunkeln fuhren wir zu unserem neuen Hotel. Es soll 5 Sterne haben, auch wenn es direkt neben dem Elektrizitätswerk liegt. Jedenfalls ist die Anlage sehr schön, mit Palmen und riesigen Swimmingpools direkt am langen Sandstrand. Das Personal ist ausgesprochen freundlich und das Essen sehr gut.
Donnerstag, 2. November 2017
Mittwoch, d. 1.11.
Es war bewölkt, aber ab und zu kam die Sonne durch. Wir fuhren zur Halbinsel Akrotiri und besichtigten das Kloster Agia Triada. Ganz nett, aber in der Sonne direkt schön. Wir konnten in die Soudabucht hinuntersehen, wo einige Kriegsschiffe lagen. Den deutschen Soldatenfriedhof sahen wir nicht, aber uns wurde die Geschichte von den Fallschirmjägern erzählt und der englische Soldatenfriedhof unten am Hang gezeigt.
Die ersten deutschen Touristen nach dem Krieg sollen übrigens deutsche Soldaten gewesen sein, denen es so gut auf Kreta gefallen hatte!!!
Das Grab von Venizelos besichtigten wir, dann fuhren wir hinunter nach Chania, wo wir durch die große Markthalle gingen und die Hassan Pascha Moschee sahen (jetzt Kulturzentrum). Aber dann strebte ich zum alten venezianischen Hafen. Dort hatte ich mal vor fast 40 Jahren in einer Musikkneipe die alten Fischen tanzen sehen und mitgetanzt. Und tatsächlich: es gibt sie noch! An der Wand hängen alte Instrumente, die Stühle sind noch mit Korbgeflecht wie früher, und außen hängen Plakate mit Musikern, die abends dort auftreten. Ach, das wäre schön...Aber wir mussten ja abends zurück, und Gerd/Friedrich kam mit in den warmen Pool.
Dienstag, 31-10.
Morgens gleich los in die Berge zum Kloster Arkadi. Es war kühl und bewölkt. Nach dem Nationalheiligtum besichtigte Gerd das neue römische Museum, während ich spazieren ging und Ziegen sowie Lilien bewunderte, die aus risigen Zwiebeln knallgrün förmlich emporschossen. Der Kournas-See - einziger Süßwassersee Kretas war zwar ganz nett, aber es regnete. Und da imponierten uns die danach angefahrenen Wasserfälle und die angeblichen römischen Wasserleitungen nicht so direkt.
Das Abendessen war grandios, und vorher der schön warme Indoor-Pool (zu deutsch Hallenbad) ebenfalls.
Montag, 30. Oktober 2017
Die uns unbekannte Fluggesellschaft Aegean Airlines machte einen prima Eindruck. Soll die beste europäische Regionalfluglinie sein - aber wieso regional? Die fliegen bis nach Russland. Pünktlich, hübsche Stewardessen und kostenfreie Getränke. und das bei einem Charterflug.
Wir kamen sehr spät in unserem Hotel an, weil wir ja noch bis Rethymnon fahren mussten. Abendbrot gabs keins mehr, aber noch ein Bier an der Bar.
Das Hotel ist wirklich gut, aber morgens mussten wir ja gleich losfahren.
Abonnieren
Kommentare (Atom)