Donnerstag, 6. August 2015

Donnerstag
Heute hatten wir günstigerweise nochmal richtig Zeit in Riga, weil uns der Bus schon früh in die Stadt brachte. So konnten wir noch auf die Aussichtsplattform von der Petrikirche teils steigen, teils fahren und übersahen die gewaltige Düna mit dem Zusammenfluss mit ... naja, den kleinen Fluss kann ich nicht mehr nennen. Es war etwas diesig, daher konnte man die Ostsee nicht sehen, aber die vielen roten und grauen Dächer der Stadt. Die Johanneskirche ist inzwischen ein Museum, aber wie alle 3 Kirchen, die wir sahen, mit wunderschönen Kreuzgewölben aus Backstein. Den Dom betraten wir kurz vor 12, weil dort das Piccolo concerto mit einer Orgel, aber nicht piccolo, sondern ganz gewaltig klingend, stattfand. Die französischen Orgelwerke ließen den Dom erbeben, wunderbar. Und draußen, allerdings neben der Johanneskirche (mit einem Bild von Gustav Adolf drin), Spielte ein blondes Mädchen gar lieblich auf einer Kauntela, Ist wohl sowas wie die finnische Kantele, ein Hackbrett mit Saiten auf drei Beinen. Und das Mädchen sang auch überaus lieblich dazu (wurde gefilmt).
Nach dem Domkonzert und einem Getränk begaben wir uns zum Okkupationsmuseum. Wenn man bedenkt, wieviele Politiker und Könige und Kaiser (von Japan) laut Foto hier schon waren, wird man sich der Bedeutung dieses Museums bewusst. Jedenfalls begann der Rundgang mit der Nebeneinanderstellung von Hitler und Stalin, sehr gut. Hier wurde sehr deutlich, wieviele Letten liquidiert oder verschleppt wurden, und dass es selbst in Tauwetterperioden Verfolgung und Überwachung gab.
Die baltische Revolution war eine Revolution mit Blumen und Liedern und einer Menschenkette über drei Länder. Ein Wunder, dass sie gelungen ist. Aber daran merkt man, wer die richtigen Europäer sind. Manchmal denke ich, da ist mehr davon als bei uns.
Wir sind dann noch lettisch essen gegangen und haben und einen Zeppelin geteilt. Das ist ein zeppelinförmiger Kartoffelkloß mit Mett gefüllt, dazu Speck und Zwiebeln und ein Topf saure Sahne. Sehr lecker!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen