Samstag, 29. Februar 2020

Nochmal Samstag, d. 29.2.
Morgens ging es wieder zur Propellermaschine, die uns von Lalibela nach Addis brachte. Wir konnten unsere Koffer gleich bis Frankfurt durchchecken, und das klappte hervorragend. In Addis empfing uns unser Gizew auf dem Parkplatz (wir hatten die Suche schon aufgegeben) und führte uns zum  Kleinbus. Nach dem Besuch einer Kaffeerösterei, Einkauf und Kaffeetrinken, hatten wir den Lunch in dem Hotel vom Ankunftstag. Anschließend fuhren wir zur Universität. Im prachtvollen Hauptgebäude ist inzwischen ein Museum eingerichtet mit einer Abteilung für Volkskunde. Anfangs bewohnte Haile Selassie  die Räume mit seiner Familie, und wir konnten die Schlafräume und die Bäder besichtigen (blaue Kacheln für den Kaiser, rosa für die Kaisergattin...).
Wir hatten dann noch eine Pause in einem schönen Parkrestaurant mit Einlasskontrolle. Und dann fuhren wir zum Abendessen in ein traditionelles Restaurant  mit traditioneller Küche. Es gab eine Bühne, und bald traten Musiker (leider mit elektronisch verstärkten Gitarren und Keyboard), Sänger und eine Tanzgruppe auf. Die Tänze wurden immer wilder. Besonders eine Tänzerin tobte förmlich über die Bühne, schüttelte ihre Gliedmaßen und bewegte  sich immer mehr und immer schneller zum Boden hin. Das wirkte dann schon sehr afrikanisch.  Wir tranken Honigwein, der mir aber nicht so sehr zusagte.
Um halb neun mussten wir zum Flughafen und verabschiedeten uns von unseren Gizew, der müde und erschöpft wirkte. Schließlich hatte er zwischendrin seinen älteren Bruder im Krankenhaus versorgt. Es gibt dort keine Verpflegung, und wahrscheinlich auch keine Pflege, das machen die Angehörigen.
Das Flugzeug kam etwas verspätet, holte aber später auf. Ich konnte sogar etwas schlafen.  Und es gab einen Ersatzzug nach Hannover, aber der fuhr wenigstens.
Mittwoch, den 25. Februar 2020 Heute haben wir die verbliebenen Kirchen des Lalibela Weltkulturerbes gesehen: Beta Emanuel Beta Marqorewos (Mercoreus) Beta Abba Libanos (ein im Norden unbekannter äthiopischer Heiliger Abt Libanos) Beta Lehem (Heiliges Brot) Gabriel-Raphael Kirche und als Höhepunkt und Abschluß: Beta Giyorgis (dem „Reiterheiligen“ Georg gewidmet)
Dienstag, den 24. Februar 2020 Wir haben heute die erste Gruppe der elf Felsenkirchen von Lalibela besichtigt. Claudia hat recht. es ist sehr schwer / unmöglich den Überblick zu behalten, denn man geht von einer Kirche durch einen Ausgang zur nächsten ohne einen Überblick über die Anlage behalten zu können (ich war jedenfalls überfordert). Der Schuhaufpasser hatte inzwischen die Schuhe an den nächsten Ausgang befördert. Aber die einzelnen Häuser wurden uns erläutert. Wir sahen Bet Medhane Alem (d.i. Haus des Welterlöser) Bet Maryam (d.i. Haus der Maria) Bet Golgatha (d.i. Haus Golgatha) Bet Denagel (d.i. Haus der Jungfrauen) und die Doppelkirche Bet Debre Sina (d.i. Berg-Sinai Kirche und Michaelkirche). Mir ist aber bis jetzt nicht klar geworden, ob die Kirche des Erzengels Michael nun mit der Berg-Sinai -Kirche oder mit dem Haus Golgatha verbunden ist. Die Erzengel spielen in der äthiopischen Kirche eine sehr große Rolle. Der lateinische Westen kennt Gabriel und Michael als Heerführer. Beide erkennt auch der sunnitische wie der schiitische Islam. Seit dem 8. Jahrhundert wird unter den Christen der Erzengel Raphael als 3. Erzengel kooptiert, im Islam seit dem 13. Jahrhundert der den Christen unbekannte Erzengel Israfil. Die koptischen Christen (auch die Äthiopier) kennen außerdem aus einer apokryphen Schrift des 2. Jahrhunderts als vierten Erzengel den Uriel der schon im frühen Mittelalter von der byzantinischen Kirche übernommen wurde. Diese vier Erzengel kennen auch die Juden in der rabbinischen Tradition. Der Islam kennt als vierten Erzengel den bei Juden und Christen unbekannten Azrael, den Todesengel der auch eine nicht unerhebliche Bedeutung in der Fantasyliteratur des Westens spielt. Seit dem VI. Jahrhundert kennen die Kopten (und die Äthiopier) sieben Erzengel, später auch die orthodoxen. Die lateinische Kirche hat offiziell lange an der Dreizahl der Erzengel festgehalten. Unterschwellig und im Volksglauben waren aber auch die sieben Erzengel verbreitet. Vorübergehend im XVI. Jahrhundert sogar halboffiziell. So widmeten die spanischen Habsburger ihre amerikanischen Kolonien den sieben Erzengeln.

Mittwoch, 26. Februar 2020

Mittwoch, 26.2.2020
Nachts hatte es tatsächlich geregnet, und heute morgen war es unter 20 Grad. Heute ging es human erst um 9 Uhr los,  denn wir blieben in Lalibela, um die restlichen 5 Felsenkirchen zu besuchen. Der Blick aus unserem schönen Hotelzimmer ist übrigens sehr nett: unten wird laufend Wäsche im Waschbecken an der Hauswand gewaschen und aufgehängt. Das macht die Frau, während der Mann Beete anlegt und mit Setzlingen bepflanzt, alles für das Hotel. Im Hintergrund sieht man vereinzelte Baugerüste und ganz weit hinten etwa 300m Höhe Bergketten. Lalibela ist ein aufstrebender Ort, der vor allem vom Tourismus lebt. Die meisten Straßen bis auf  die Durchfahrtsstraße  sind steile Schotterpisten, die Höhenunterschiede innerhalb des Ortes sind beträchtlich.  Die meist kleinen Häuser sind meist mit Wellblech gedeckt. Und so viele Esel in einem Ort haben wir noch nie gesehen, sie werden aber nur als Lasttiere verwendet. Das häufigste motorisierte Verkehrsmittel sind die Tuktuks, die aus Indien kommen, und die wir schon in Guatemala gesehen haben. Sie sind immer blau-weiß, aber hinten mit Bildern geschmückt. Sehr beliebt sind Abbildungen von Bob Marley, der den Ras Tafari - früherer Name von Haile Selassie  - verehrt hat und der berühmteste Rastaman war. Der äthiopische Kaiser hatte früher Jamaika besucht und war dort wie ein Gott verehrt worden. Irgendwie glaubte man an eine gemeinsame Abstammung.
Nach der Besichtigung von drei Kirchen waren wir erstmal platt. Immerhin mussten wir treppauf und treppab klettern, Schuhe aus und anziehen und als Höhepunkt uns durch einen langen stockdunklen Tunnel tasten. Gegen eine Spende durften wir auch einen Priester im Ornat fotografieren.
Auf dem Weg zum Cafè empfingen uns wieder die zwei netten jungen Männer. Allerdings wollten sie jetzt die Finanzierung eines Schulbuchs. Das wurde mir langsam verdächtig. Naja, ich machte ein Foto von Gerd und den beiden, und dann verabschiedeten wir uns zur Kaffeezeremonie. 3 Aufgüsse soll es geben!
Unser Guide mit dem Namen Milion, der hervorragend Deutsch spricht, riet uns dringend davon ab, auf die Tricks der jungen Männer einzugehen. Es gäbe viele Jungen, die, statt zu lernen, im Dorf herumlungern und den Touristen Lügengeschichten erzählen und sie dann um Geld anbetteln.  Wir haben dann viele von ihnen mit anderen Augen gesehen. Die Versuchung, auf einfache Weise zu Geld zu kommen, ist groß.





Dienstag, 25. Februar 2020




025.2.20
Heute flogen wir von Axum nach Lalibela mit einer netten überpünktlichen Propellermaschine. Ich saß neben einer jungen Äthiopierin, die meinen angebotenen Keks ablehnte, nachdem sie die Packung studiert hatte.  Ich kapierte, dass sie Fastentag hatte. Die religiösen Äthiopier fasten 2 Tage in der Woche,was den Verzicht auf alle tierischen Produkte sowie auf Alkohol bedeutet.  Na,gut, einen Bonbon durfte sie. Unser Gizew verließ uns leider, weil sein Bruder im Krankenhaus lag, und es kam Milion als Ersatz.  Der führte uns nach der Mittagspause durch sechs Felsenkirchen,  was hieß  Schuhe aus/ Schuhe wieder an. Manchmal saßen die Priester im Hinterzimmer, zu dem keine Frauen durften. Alle sehr eindrucksvoll, tief in den Tuffstein gehauen. Auf drm Rückweg zum Bus sprach mich ein junger Mann an, er wollte nur reden, nichts verkaufen wie viele andere Jugendliche. Er ist in der zwölften Klasse und will bald studieren, möglichst in Addis. Ein paar Sachen fragte er mich auch, und dann schenkte er mir ein kleines Holzkreuz als Anhänger. Er will mir schreiben, wenn er seine Prüfung bestanden hat. Und ich gab  ihm meine einzige Visitenkarte. Gerd hingegen würde von einem jungen Mann angesprochen, der Krankenpflege studiert. Es soll 36 Unis in Äthiopien geben.

Montag, 24. Februar 2020

24.2.
Heute wurden 30 Grad angekündigt, es wurde jedenfalls schön warm. Wir besuchten zunächst eine Grundschule in der Nähe, weil einige von uns Buntstifte und andere Gaben mitgebracht hatten. Uns wurde die Lehrmittelkammer gezeigt, alles mit der Hand hergestellt. Die Räume waren eher Baracken mit schlichten Holzbänken, wie früher bei uns,Auf dem Schulhof trainierten die Großen, ganz in Violett gekleidet. Die Kleinen sangen und sprachen Englisch im Chor, sie hatten richtig Willkommenssprüche eingeübt. Bildhübsche Kinder mit großen braunen Augen, und so  lieb! Später hatten wir das Kontrastprogramm bei den anschließenden Besichtigungen. Die Kinder versuchten uns anzubetteln und uns irgendwelchen religiösen Schund oder auch schöne Steindruse zu verkaufen. Sie ließen sich nur sehr schwer abschütteln. Natürlich bekommt man Mitleid, weil sie offensichtlich sehr arm sind, aber diese früh entwickelte Händlermentalität ist auch abstoßend.  Zur Schule gehen diese Kinder nicht.

Sonntag, 23. Februar 2020

22. Februar 2020 Weil ich mit dem Tempo unserer Gruppe nicht zufrieden war, ließ ich mir den Weg auf der Straße (Piste) zeigen und dann …
21.Februar Auch ich am Nil. Jedenfalls an seinem Quellfluss „Blauer N.“ und an der Stelle, wo er in die Tiefe stürzt. Grösster Wasserfall des Kontinents in der Rangfolge gleich nach den Sambesi-Fällen. Freunde, die vorher dort waren warnten vor einem grossen Reinfall. Naja ganz so mächtig wie der grosse Rheinfall schien er mir zumindest nicht ganz aber imposant schon und die Dusche mit Seitensicht auf den Regenbogen verschaffte mir durchaus ein schönes Glücksgefühl. Unsere Reisegruppe von circa 24 Reisenden verfolgt dasselbe Programm und trifft sich in denselben Hotels fährt aber tagsüber in verschiedenen Bussen und hat jeweils einen eigenen deutschsprachigen äthiopischen Reiseleiter. Um auch den anderen Reiseleiter kennenzulernen hatte ich mich heute der anderen Gruppe mit kürzerer Wanderstrecke angeschlossen. Das führte dazu, dass wir auf die andere Gruppe warteten und ich mich absetzen konnte umschwärmt von Kindern, die mir unbedingt ihre Andenken verkaufen wollten. Eine, der ich später ein Bracelet für einen Fantasiepreis abkaufte hat mich mit meinem Gerät fotografiert.
19. Februar 2020 Obwohl ich inzwischen in puncto Fernreisen schon fast abgebrüht bin war unsere Ankunft gegen 6 Uhr 30 früh in Addis Abeba ein magischer Moment für mich. Ich musste daran denken, dass unter allen meinen direkten biologischen Vorfahren keiner in den letzten 40 bis 50 000 Jahren auf diesem Kontinent war. Diesen Bann hatte ich jetzt gebrochen und ich war ausgerechnet dort gelandet, am Horn von Afrika, von wo diese Cro Magnons den Neandertalern ausweichend Eurasien zuerst betreten hatten. Und irgendwie fühlte ich mich dann gar nicht mehr so fremd hier ...
23.2. Sonntag
Heute hatten wir eine lange Strecke vor uns. Eigentlich nur 180 Kilometer oder ähnlich, aber die ersten 35 Kilometer hatten es in sich. Schotterpiste mit schwindelerregenden Serpentinen und Höhenunterschieden von 2500m auf 850m runter und wieder rauf. Die Landschaft war wieder gigantisch, und man muss nicht nach Nevada, um Canons zu erleben. Mittendrin besuchten wir eine Hütte an der Straße, in der Bier gebraut wird. Es roch aber vergoren und somit nicht sehr einladend. Die junge Frau, der das Häuschen gehört, bereitete uns Kaffee, und im Dunkeln hockten außer ihr zwei  andere mit Baby mit nacktem Po, von denen eins erstmal gestillt wurde. Im Eingang standen einige neugierige Kinder, und ein älterer Mann mit Priesterturban, vielleicht der Vater, begleitete uns zum Bus.
Unser Picknick mit Sandwich machten wir an einem kleinen Fluss, wo sich auch die Dorfjugend vergnügte. Leider hatten wir die schlechte Idee, übrig gebliebene Bananen zu verteilen, was zu einem gierigen Geraufe führte. Wir wurden darob auch von Gizew, unserem jungen Reiseleiter, kritisiert.
Wir fuhren vom Gebiet der Amharer nach Tigray. Bei einer Fotopause entdeckten wir die ersten Dromedare. Die waren angebunden und fraßen ganz friedlich die Blätter oben vom Baum.
Und nun sind wir in Axum, der alten Königshauptstadt mit inzwischen 40000 Einwohnern. Unser Hotel ist glücklicherweise besser als die letzte Unterkunft und hat vor allem Platz! Ach ja: es ist morgens kühl und mittags bis 27 Grad warm.

Samstag, 22. Februar 2020

22.2.20
Wieder verdammt früh, nachdem man die halbe Nacht von Hundegebell und -geheult wachgehalten wurde. Komischerweise war ich trotzdem nicht müde. Wir besichtigten eine Kirche, die von vielen weiß gekleideten Gläubigen aller Altersstufen besucht wurde. Zuerst hieß es Schuhe ausziehen, dann Frauen rechts, Männer links, aber im Inneren der Kirche trafen wir wieder zusammen. Wände und Decke waren mit Malerei aus dem 17. Jahrhundert auf Leinwand verkleidet. Wir fühlten uns bei den naiven .Darstellungen an die Moldauklöster erinnert. Auf dem Kirchhof sahen wir einige schöne Vögel, Stare in glänzend blauem Gefieder, einen roten Milan und einen Raben mit einem dicken weißen Hals.
 Dann fuhren wir auf 2800m Höhe nach Debark, um die Koffer im Hotel abzuladen. Diese sind nämlich auf dem Dach, im Kleinbus ist kein Platz, und die folgende Schotterpiste  hätte alles eingestaubt. In Debark war der  Teufel los, überall Viehmarkt an der Straße, oder Holzmarkt mit Eseln als Transportmittel. Dazwischen Hirten und Händler mit Turbanen und Umhängen, reichlich schmutzige Kinder, die bettelten, und viel Staub.
Dann ging es noch höher, bis auf 3100 m, und wir hatten das Vergnügen, in der höchstgelegenen Lodge Afrikas eine Mittagssuppe zu essen. Danach fand unsere gar nicht so kleine Wanderung statt. Wir stiegen durch Gras und niedrige Sträucher bergab, und da erblickten wir tatsächlich eine Riesenherde Blutbrustpaviane, über 100 Tiere, die herumtobten und spielten. Wir wanderten bis an den Rand eines gewaltigen Abgrundes, hinter dem sich genau so gewaltige Bergketten erhoben.
Weitere Begegnungen mit Pavianen hatte Gerd auf gesonderten Wegen.
Die Landschaft ist so unbeschreiblich eindrucksvoll, dass ich mir weitere Beschreibungen spare.
Unser Zimmer in Debark ist reichlich eng und primitiv, aber es ist nur für eine Nacht, und wir bekamen zum Abendbuffet Musik auf der Kniegeige, Gesang und Tanz, wobei wir animiert wurden, mitzutanzen, was aber nicht allen Gästen die gleiche Freude berritete.

Freitag, 21. Februar 2020

21.2.
Heute ging's noch früher los, nämlich um halb 8 morgens. Wir fuhren zum Tanasee und bestiegen ein kleines Motorboot. Es war schön, diese ruhige Fahrt bei spiegelglatten Wasser. Und dann sahen wir sechs Nilpferde! Sie waren ganz friedlich, wurden von einem Kormoran bewacht, und wir konnten sie bei ausgestellten Motor ganz nah beobachten. Später sahen wir einen Adler hoch im Baum majestätisch hocken. Und zwei Pelikane zogen ihre .Bahnen...
Später kauften wir uns Bananen an der Straße, und dann ging's los, erst an vielen Straßendörfern vorbei, ein einziger Markt, erst in der Ebene, dann in die Berge.
Wir erreichten Gondar, eine Großstadt mit einem riesigen ehemaligen Kaiserpalast aus dem 17. bis 18. Jahrhundert in einer schönen Parklandschaft und mit einem Kaiserbad, wo an hohen kirchlichen Festtagen Massentaufen, wo in einem riesigen Bassin getauft und geschwommen wird.
Und nun sind wir   im Hotel Kino auf 2500 m Höhe.

Donnerstag, 20. Februar 2020

Heute mussten wir früh raus, das wird sich wohl wiederholen. Wir wurden zum Regionalflughafen gefahren und hatten noch viel Zeit, die farbenfrohen Outfits der Fluggäste zu betrachten.  Wir flogen nur 50 Minuten runter nach Bahir War, 500 m tiefer, auf 1800 Meter. Unser Mittagslokal lag idyllisch am Tanasee,  aber sie haben kein fließendes Wasser. Zum Händewaschhen übergießt einen ein nettes Mädchen aus einer Kanne, die Toilettenspülung geht ähnlich. Nach dem Bezug unserer Zimmer (wir kriegten die Hochzeitssuite mit Himmelbett, aber mit Blick zur Brandmauer!) fuhren wir zu den Nilfällen. Es wurde 2  Wandergruppen gebildet, und unsere kraxelte über Basaltgestein hinunter zur uralten portugiesischen Brücke über einem tiefen Cañon. Die Fälle führten zu unserer Freude viel Wasser, und Gerd behauptet, er war in der Wandergruppe für Anfänger:), er hätte im Wasserfall gebadet. Naja, er war etwas nass. Später wurden wir von Kindergruppen belagert, die uns unbedingt etwas verkaufen wollten. Es sind arme Familien, wo die Kinder nicht zur Schule gehen und unbedingt etwas verkaufen müssen. Naja, wir wurden etwas schwach, aber es wurde einem bald zu viel, weil man in Ruhe die Landschaft genießen wollte.
Abends war ich totmüde.

Mittwoch, 19. Februar 2020

Mittwoch, d. 19.2.
Wir landeten sanft in Adria nach problemlosen Flug, d.h. keine Heuschreckenschwärme oder Corona im Cockpit. Allerdings liefen im Flughafen viele Angestellte mit Mundschutz herum, und wir wurden von einem Weißkittel gefragt, ob wir in China gewesen sind. Die ostasiatischen Touristen trugen auch Mundschutz. Das Visum on arrival erhielten wir zügig, überhaupt wurde im Flughafen effektiv und schnell gearbeitet. Soll der modernste in Afrika sein. Dann allerdings entstanden Wartezeiten, weil zwei Koffer gleich zu unserem nächsten Standort, nach Bahir Dar, weitergeschickt worden waren, was man erstmal herauskriegen musste.  Naja, es waren wenigstens nicht unsere. Nach einer kurzen Pause im Hotel ging es ins Nationalmuseum, wo wir die Lucy bewundern durften. Das Original ist im Labor und wird weiter erforscht. Ich bewunderte auch die zahlreichen Schulklassen, die adrett in Uniform und superbrav ihre Notizen machten. Später sollen sie davon Vorträge halten, und das alles im Grundschulalter! Unser Reiseführer Gizeh - wie die Pyramiden - erzählte uns allerdings, dass dies der Ausflug einer Privatschule  war. Viele Kinder gingen gar nicht zur Schule, obwohl sie kostenfrei ist, weil sie Geld verdienen müssen.
Wir saßen zu Mittag, natürlich im Restaurant Lucy, wo wir außer dem Essen einer Kaffeezeremonie mit dem Räuchern von Weihrauch zusehen konnten.
Danach fuhren wir mit unserem kleinen Bus, große gibt's wahrscheinlich nicht wegen der engen Straßen, von 2300 Metern auf 3000 Meter hoch. Es gab aber keinen Höhenkoller. Zwischen lichten Wäldern von Kiefern und vielen Eukalyptusbäumen sahen wir, wie sich die Landfrauen mit gigantischen Reisigbündeln auf dem Kopf abschleppen. Die nehmen eine ganze Straßenbreite ein. Auf dem Rückweg durchquerten wir riesige Straßenmärkte, wobei der Straßenverkauf der Droge Quat
Einen großen Platz einnahm (siehe Bild). Danach ging's erstmal ins .Bett, Schlaf nachholen.

   




Montag, 17. Februar 2020

Hier schon 'mal die Übersicht unserer Reise. Wir starten in der Hauptstadt, fliegen dann nach Bahir-Dar. Am nächsten Tag geht es auf dem Landweg nach Gondar. Es folgt die Fahrt durch den Semien Nationalpark nach Debark und von dort weiter nach Axum. Die beiden letzten Etappen werden wieder geflogen.