Samstag, 22. Februar 2020

22.2.20
Wieder verdammt früh, nachdem man die halbe Nacht von Hundegebell und -geheult wachgehalten wurde. Komischerweise war ich trotzdem nicht müde. Wir besichtigten eine Kirche, die von vielen weiß gekleideten Gläubigen aller Altersstufen besucht wurde. Zuerst hieß es Schuhe ausziehen, dann Frauen rechts, Männer links, aber im Inneren der Kirche trafen wir wieder zusammen. Wände und Decke waren mit Malerei aus dem 17. Jahrhundert auf Leinwand verkleidet. Wir fühlten uns bei den naiven .Darstellungen an die Moldauklöster erinnert. Auf dem Kirchhof sahen wir einige schöne Vögel, Stare in glänzend blauem Gefieder, einen roten Milan und einen Raben mit einem dicken weißen Hals.
 Dann fuhren wir auf 2800m Höhe nach Debark, um die Koffer im Hotel abzuladen. Diese sind nämlich auf dem Dach, im Kleinbus ist kein Platz, und die folgende Schotterpiste  hätte alles eingestaubt. In Debark war der  Teufel los, überall Viehmarkt an der Straße, oder Holzmarkt mit Eseln als Transportmittel. Dazwischen Hirten und Händler mit Turbanen und Umhängen, reichlich schmutzige Kinder, die bettelten, und viel Staub.
Dann ging es noch höher, bis auf 3100 m, und wir hatten das Vergnügen, in der höchstgelegenen Lodge Afrikas eine Mittagssuppe zu essen. Danach fand unsere gar nicht so kleine Wanderung statt. Wir stiegen durch Gras und niedrige Sträucher bergab, und da erblickten wir tatsächlich eine Riesenherde Blutbrustpaviane, über 100 Tiere, die herumtobten und spielten. Wir wanderten bis an den Rand eines gewaltigen Abgrundes, hinter dem sich genau so gewaltige Bergketten erhoben.
Weitere Begegnungen mit Pavianen hatte Gerd auf gesonderten Wegen.
Die Landschaft ist so unbeschreiblich eindrucksvoll, dass ich mir weitere Beschreibungen spare.
Unser Zimmer in Debark ist reichlich eng und primitiv, aber es ist nur für eine Nacht, und wir bekamen zum Abendbuffet Musik auf der Kniegeige, Gesang und Tanz, wobei wir animiert wurden, mitzutanzen, was aber nicht allen Gästen die gleiche Freude berritete.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen