14.4.
Das Wetter ist äußerst zweifelhaft, es regnet, die Sonne scheint, es gießt, es nebelt. Wir brachen mal wieder früh auf, nämlich um 8 Uhr.Die etwa 300 Kilometer legten wir in stolzen sechseinhalb Stunden zurück. Es ging allerdings nur am Anfang auf der Autobahn nach Osten, dann über Landstraßen nach Süden. Wir hatten auch kein schlechtes Gewissen, die Mittagspause zu verlängern, weil die Pirogi ruski (gefüllt mit Quark) nicht fertig wurden. Schließlich mussten wir oft auf unseren Fahrer warten, weil er sich noch die vierte Zigarette ansteckte. Als wir an einem kleineren Stausee ankamen, schien glücklicherweise die Sonne, und wir bestiegen die Kutschen. Man konnte selbstgebrannten Honig-Wodka (oder so ähnlich) erwerben, was wir auch taten. Die Becher kreisten, und als der Ziehharmonikaspieler zustieg, war die Stimmung schon gut. Er sang alte Egerländer Schlager, dann natürlich auch Polnisches. Glücklicherweise hatten wir 4 Polen im Wagen, die kräftig mitsangen und teilweise übersetzten, Ich hingegen sang nur die Melodien mit, ging auch. Besonders Elisabeth, das Organisationstalent, tat sich damit hervor. Wir kriegten nachher auch noch ein Extra-Ständchen, weil wir angeblich die beste Kutsche waren.
Dann fuhren wir zum größten Staudamm Polens, auf dem wir spazierengehen konnten. Allerdings bahnte sich ein Unwetter an, so dass wir im Platzregen zurückflohen. Wir hörten noch die Warnsirene und erfuhren später, dass alle Leute wegen Blitzschlaggefahr von der Mauer gejagt wurden. Die zahlreichen Händler sicherten ihre Auslagen, überall prasselte und tropfte es, und zum Bus wateten wir durch Pfützen.
Es regnete weiter, aber jetzt konnten wir unsere Zimmer im Hotel beziehen. Der Ort war schon in sozialistischer Zeit ein Kurort, das merkt man manchen Bauten an.
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