17.8.14
Jetzt hängen wir aber hinterher. Abends bin ich soo müde, und tagsüber haben wir keine Zeit.
Am Sonntag hieß es wieder früh aufstehen, denn es ging nach Breslau. So ein Jammer, die Karpaten zu verlassen! Wir fuhren zunächst stundenlang Landstraße, und dadurch sahen wir, wie sauber die kleinen Dörfer und Städte sind. Die Sonne schien, aber in Breslau sollte es angeblich regnen. Wir kamen erst am Nachmittag in Breslau an, und das Wetter war gut, so dass wir einen Stadtrundgang mit Justyna, der Breslauer Führerin, machen konnte. Wenn man bedenkt, dass ich vor 41 Jahren hier war...Inzwischen ist die Stadt viel bunter geworden. Die Stahlbrücken, damals grau, sind jetzt in hellgrün und gelb angestrichen, das erinnert mich etwas an die hellgrünen Brücken über die Meeresarme in Oregon. Und es gibt viele kleine Lokale, Sonnenschirme, Touristen (damals war unser Studentenchor eher die Sehenswürdigkeit). Die historischen Bürgerhäuser sind wieder in Pastellfarben angestrichen, und die Kirchtürme des Doms haben wieder ihre spitzen Dächer wie vor dem Krieg. Um die Dominsel (inzwischen Halbinsel) erstreckten sich damals große Brachflächen. Daran waren nicht die Allierten, sondern Gauleiter Hanke schuld, der Breslau zur Festung erklärte und ganze Wohnviertel und Kirchen sprengen ließ, um angesichts der Einkesselung durch die Rote Armee einen Flugplatz zu haben). Justyna bemerkte aber, dass das einzige Flugzeug, das von dort startete, die Maschine von Gauleiter Hanke war, mit der er das Weite suchte. Inzwischen sind auf den ehemaligen Landebahnen Grünanlagen und futuristische Neubauten (z. B. der Key Tower, höchster Turm Polen) entstanden. Der Rynek mit dem historischen Rathaus ist etwa so geblieben, aber im Keller gibt es inzwischen wieder den Schweidnitzer Keller mit zahlreichen Gewölberäumen. In diesem sollen in friedlicheren Zeiten Hoffmann von Fallersleben, Eichendorff und Lasalle und natürlich Goethe eingekehrt sein. Wir nahmen dort unser Abendbrot ein und konnten Kräuterwodka kaufen (taten wir!!). Die Jahrhunderthalle hatten wir uns auch angesehen, aber leider nur von außen. Sie ähnelt sehr der hannoverschen Stadthalle, kein Wunder, denn sie entstand auch im Jahr 1913, wahrscheinlich auch zum 100jährigen Jubiläum des Völkerschlachtdenkmals. Die Orgel der Jahrhunderthalle steht jetzt im Dom.
Leider war unser Hotel wieder außerhalb, dass wir bei dem schönen Wetter nicht noch abends durch die Stadt spazieren konnten. Andererseits waren wir wieder sehr müde, und am nächsten Morgen gabs wieder Frühstück um 7 Uhr.
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