Sonntag, 6. März 2016

5.3. Morgens im Meer, noch bei Sonne, doch dann zogen Wolken auf. Weil es angeblich tags darauf zu Schauern kommen sollte, entschloss ich mich dann doch, mit dem Hotelshuttle nach Playa del Carmen zu fahren. Es goss! Die Fahrzeuge quälten sich durch riesige Pfützen und den sintflutartigen Regen. Vum Busparkplatz aus wurden wir gleich in ein Silbergeschäft (überdacht) gelotst, was mich aber nicht so brennend interessierte. Als ich dann sah, dass Touristen und Einheimische sich unbeirrt durch überschwemmte Straßen, teilweise mit Handtüchern über den Köpfen, arbeiteten, machte ich das auch so, zumal ich einen Schirm hatte. Gelobt seien die Aquatrecking-Sandalen! Einige Kaufhäuser, danennt Supermärkte, besuchte ich auch. Hauptsächlich wurden Souvenirartikel angeboten. Ballermann stelle ich mir ähnlich vor, allerdings ist man nicht auf deutsche, vielmehr auf US-amerikanische Touristen eingestellt.
Schließlich gelangte ich an den Strand, gesäumt  von Kneipen und Strandlokalen. In einer kleinen Bucht fand ich dann noch etwas mehr Ursprünglichkeit: einige bunte Fischerboote, Fischer, die aber eben auch Bootstouren anboten und vor allem Pinguine! Die waren offensichtlich daran gewöhnt, von den Fischern Reste zu bekommen, und kamen ganz nah heran, einer bei mir etwa einen Meter. Ein junger Fischer krabbelte den am Schnabel und nannte ihn my friend. Dann wollte er mir einen kleinen Lobster anbieten. Ich musste leider dankend ablehnen und sagte auf spanisch, ich hätte keine Küche.
Nebenan spielte ein Musiker Saxophon, und als ich auf die Fußgängerzone zurück ging, trat dort eine Salsatruppe von jungen Mexikanern auf, die richtig schön einheizten.  Schließlich gelang es mir, an der einzigen Stelle im Ort vernünftige Kopfhörer zu bekommen, mit denen man die Filme im Flieger  überhaupt verstehen kann (wenn ich nix von der Glienicker Brücke gewusst hätte, hätte ich mit den Schrotthörern von Air Berlin den Tom Hanks-Film Der Unterhändler überhaupt nicht verstanden).
Gut gefiel mir der kleine Familienbetrieb, an dessen Eingang ein junger Mann grüne Kokosnüsse zermetzelte und mit scharfer Soße versah. Ich hingegen ließ mir eine Coco mit der Machete enthaupten und trank das Wasser (heißt nicht Saft, so belehrte man mich!) mit dem Strohhalm – unglaublich, wieviel Flüssigkeit darin ist!

Ohne Regenguss ging's dann wieder nach Hause. Abends nach dem Abendessen gingen wir mit Ehepaar Roth hinüber zur Las Vegas-Show. Das war, wie auch die 3 Tenöre am Abend zuvor, ziemlich anspruchsvoll und auch lustig. Da wurden Beatles-Songs und andere Evergreens sängerisch und darstellerisch aufgeführt, und ein Jerry Lewis dirigierte als Beethoven verkleidet, die Zuschauermenge. Nachher holten einen die Darsteller zum Mittanzen auf die Bühne, und Beethoven versuchte mir, Chachacha beizubringen. Naja, war lustig, aber das ist nicht mein Tanz, schon in der Tanzstunde früher nicht. Ansonsten schmeckte der Mochito, und das wars. 

Samstag, 5. März 2016

4.3. Nun gab es nochmal einen Höhepunkt: Der nannte sich Maya-Adventure oder ähnlich und führte uns zum Schnorcheln in zwei Cenoten und eine Lagune. Unsere Guides hießen Eli (Elisabeth) und Miguel, der erst neunzehn war. Eli spricht gut deutsch und war daher für uns vier Deutschen zuständig; Miguel hingegen betreute die Anglophonen; alle aus Kanada-von Edmonton bis Neufundland und teilweise so bewegungseingeschränkt, dass Miguel schon etwas skeptisch guckte. Wir fuhren über die Autobahn und dann in einen Privatweg der Agentur, die offensichtlich die beiden Cenotengrundstücke allein besitzt. Die erste Cenote ist offen, voller bunter und schwarzer Fische, die großes Vergnügen hatten, an unseren Füßen herumzuknabbern. Das kitzelte vielleicht! 
Für mich war es das sehr praktische Hauptvergnügen. Etwa eine halbe Stunde lang ....statt etwa zu springen (Die Fotos wurden von Rainer R. mit der Unterwasserkamera geschossen ghk)


Dann hatte man die Möglichkeit, außer Schnorcheln von einer Plattform an einem Seil in die Tiefe zu rauschen. Ich hatte zwar etwas Manschetten, weil ich an meiner Armkraft zweifelte. Aber unser Mitreisender, nein, nicht Gerd!- sagte mir, dass man sich bei nachlassenden Kräften einfach ins Wasser plumpsen lassen kann. Und so machte ich es auch. Danach wurde ich übermütig und sprang vom Rand, das zweite mal mit einer Art Startsprung, wobei ich etwas auf die Oberschenkel knallte. Machte aber nix.
Dann ging es zur zweiten Cenote zu Fuß, direkt nebenan. Die ist eigentlich eine Tropfsteinhöhle mit Wasser, ganz dunkel, aber für die schnorchelnden Touristen stellenweise mit Scheinwerfern erhellt. Eine Märchenlandschaft ohne Fischreichtum; nur kleine (glücklicherweise)schwarze Welse schwimmen herum. Und dann bekamen wir ein mexikanisches Mittagesse unter dem Palapa, das ist das Dach aus Palmblättern:Kartoffelbrei, Hühnchen, rote Bohnen  schwarze Bohnenpaste und Chips. 
Dann führen wir etwas weiter zur Lagune Akumal am Meer.
 Eine traumhaft schöne Landschaft mit Kalkfelsen und kleinen Wasserlöchern. Wir stiegen auf Holzleitern in das Wasser, Eine Schicht Süßwasser, eine Schicht Salzwasser, so wurde uns erklärt.  Das Schwimmen, diesmal mit den Flossen, ging ganz leicht, bis ich merkte, dass die starke Strömung bei Ebbe natürlich trägt. Zurück war es natürlich etwas anstrengender. Gerd kämpfte ganz schön, weil er den Flossenschlag nicht hinbekam und immer Schwimmzüge versuchte. Ich sagte Eli bescheid, und sie schleppte ihn mit Schwimmring ab. Weil sie keine Flossen hatte und die ganze Zeit kraulte, war sie nachher ganz schön kaputt. Taxista, sagte ich zu ihr. 
Die Fische in dieser Lagune waren wunderschön  in allen Farben und Größen. 

Es gab auch eine Infotafel von den Fischarten. In dem kleinen Lagunenwald mit Mangroven war sehr gut für Umweltschutz gesorgt: Mülltrennung, Kompostoiletten und überhaupt absolute Sauberkeit. 
Dann gings wieder zum Hotel. Ein schöner Ausflug! 
3.3. Die letzten Tage verliefen eher ruhig. Ich habe eine Strandwanderung gemacht und bin auf diese Weise – geplant – in die Gegend gekommen, wo wir im letzten Jahr gewohnt hatten. Es gibt in dieser Richtung noch unbebaute Gebiete mit vielen kleinen Strandläufern, zitronengelben Vögeln und ab und zu die von mir favorisierten Pelikanen. Allerdings stehen da auch Bauruinen.

Das japanische Showcooking war spektakulär. Drei Köche (dabei 1 Köchin) jonglierten an der heißen Platte mit gewaltigen Messern herum, die dann schon mal über den Kopf und hinter den Rücken geworfen wurden. Außerdem wurden Reisbällchen geformt, die man mit dem Mund auffangen sollte. Familie Kuhlmann war aber mit diesem Kunststück überfordert. Was runterfällt, muss man nicht aufheben, immerhin.
2.3. Auch das Frühstücksbufett ist überwältigend. Man muss schon aufpassen, dass man sich nicht überfrisst. Nachdem ich mich nach anderen Ausflügen erkundigt hatte, sprang ich erstmal ins Meer. Türkisfarben mit einigen Wellen – so macht es Spaß. Gerd ruht derweil in einer halbschattigen Hängematte. 


In seinem späteren Leben wird er sicher so ein Teil besitzen. Leider stehen die Bäume in unserem Garten zu weit auseinander.

Donnerstag, 3. März 2016

Hier ist noch eine kleine Anekdote nachzutragen. Jeder der Charlotte kennt wird sich über dieses Foto wundern.


Das kam so. Als wir aus unserem Hotel in Chichén Itzá ausgecheckt hatten und auf das Verstauen unseres Gepäcks im Bus warteten sprach uns eine ältere Dame die nur Spanisch sprach an und machte uns verständlich, dass sie uns (Charlotte und mich) gerne fotografieren wollte. Später, kurz vor der Abfahrt trat sie noch einmal an mich heran und gab mir eine Tüte, ein Geschenk für meine liebe Gattin, die sie an ihre Nichte erinnere.

Mittwoch, 2. März 2016

1.3. Schaltjahr! Diesmal war das Frühstück deutlich besser. Wir mussten und wollten diesmal wieder früh los, weil Elisabeth uns noch eine Kurztour zur nächstgelegenen Cenote anbot, die wir vom Vorjahr schon kannten. Aber diesmal war es viel schöner: Morgenstimmung, absolut ruhig (außer uns), klarer Himmel und viele lustige Sprünge vom Felsenabsatz. Naja, wir schwammen einfach, war auch schön bei der phantastischen Wasserqualität. Dann hieß es aber aufbrechen Richtung Playa del Carmen, wo wir unser 5 Sterne Hotel anfuhren. 


Auf dem Weg dahin hielten hielten wir vor einem mexikanischen Gefängnis an. Mitreisende hatten nach einer günstigen Gelegenheit zum Kauf einer Hängematte gefragt.
Hängematten werden in Mexiko von Gefängnisinsassen gefertigt. Der Verkaufspreis beträgt umgerechnet etwa 35 €, die in bar zu zahlen sind. Schade, dass unsere Bäume so weit auseinander stehen. 
Geblieben sind wir da nicht, unsere Adresse ist jetzt bis Montag Iberostar Chetumal Puerto Juárez Km. 309 Playa Paraiso 77710 Playa del Carmen, Q.R

Die Anlage ist riesig, auch mit Sandstrand am blauen Meer. Man braucht Zeit, bis man sich orientiert hat. Jetzt fragt sich noch, ob man nicht doch WLan im Zimmer hat. Auf der Terrasse scheint es zu klappen.
So, jetzt ist alles gut, es klappt. Es gibt Bier vom Fass, dem von den Touristen reichlichst zugesprochen wird, und zwar in allen denkbaren Bars. Macher fängt schon morgens mit Longdrinks an. Komischerweise fallen keine Betrunkene auf. Naja, man ist den Alkohol wohl gewohnt.
Das Hotel ist noch besser als das vom Vorjahr, wobei wir die a la carte-Restaurants noch nicht einmal ausprobiert haben. Urwaldähnliche Parks mit exotischen Vögeln, roten Flamingos, schwarzen Schwänen und natürlich Leguanen und Nasenbären umgeben die nur zweistöckigen Hotelbauten. Unsere Terrasse hat nachmittags Sonne, so dass die Badesachen trocknen können.
Abends saßen wir mit einem Ehepaar aus Schweinfurt zusammen. Sie ist gebürtige Tschechin und erzählt sehr interessant aus ihrer nicht einfachen Jugend in Aussig.
Elisabeth kam nochmal und bot Ausflüge an. Ich wollte unbedingt eine Schnorcheltour, und schließlich buchten wir alle vier (!) so eine, wo es im Süßwasser durch die Cenoten geht. Einmal Meeresschnorcheln ist auch dabei.

Heute werden wir zusammen japanisch essen gehen. 

Dienstag, 1. März 2016

29.2. Morgens sieht Campeche aus wie blankgeputzt. Und so viele Denkmäler , bunte Häuser, blaues Meer – einfach schön!


Heute ging‘s nach Chichen Itza, wo wir erst in einem Buffetrestaurant vorzugsweise einheimische Küche probieren konnten (Fisch mit gebackenen Bananen…) nachmittags gings dann in die antiken Mayastätten, die wir ja vom Vorjahr kannten.
 Das falsche Gewölbe kannten sie schon.
 Das Observatorium.
"Iglesia"Die Funktion dieses Gebäudes ist nicht geklärt.



Das m.M.n. große Problem der mexikanischen Ausgrabungen kann man an dieser berühmten Pyramide des Kukulkan (= Quetzalcoatl weiter westlich) besonders deutlich sehen. 
Nirgendwo wird dem Besucher erklärt, welche Teile original erhalten und welche rekonstruiert sind. 
So bleibt auch z.B. die Zahl der Stufen mit ihrer astronomischen Bedeutung durchaus ungewiß, obwohl man den Effekt des Schattenwurfes aufsteigende und absteigende gefiederte Schlange durchaus beim Sonnenuntergang sehen kann.

Soviele fliegende Händler, - wie die überleben können..?! Die nachmittägliche Beleuchtung der großen Pyramide war besonders schön. Und die Leguane schauten uns zu.

Nachher im Hotel sprangen wir in den kühlen Pool, das war schön frisch.

Campeche

28.2. Wieder eine lange Fahrt- diesmal von Palenque nach Campeche. Glücklicherweise machten wir Pause am Golf von Mexiko, wo ich am Sandstrand baden konnte und Gerd eine schöne Hängematte fand. Danach aßen wir Fisch im Restaurant – auch schön.




Überall dicke Mauern, auch die katholischen Kirchen (andere gab es natürlich nicht) waren befestigt. (Siggi und ich wissen genau, warum das nötig war.)


Nun fuhren wir vor die wehrhafte Stadtmauer von Campeche. Die Altstadt hat so enge Gassen, dass kein Bus dort fahren kann. Die Stadt wirkt sehr fröhlich, und auf dem Hauptplatz gabs Musik. Wir machten eine Stadtrundfahrt mit der Bimmelbahn – die bimmelte nicht und war auch keine Bahn! – aber es war sehr lustig. Danach gab es eine spektakuläre Tonbildschau auf dem Hauptplatz zur Geschichte der Stadt. Elisabeth führte uns Glückliche, die nicht das entsetzliche Hotelessen gebucht hatten, in ein yukatekisches Restaurant, wo man wirklich ganz besondere Speisen bestellen konnte – unter freiem Himmel in alten Mauern, sehr schön. Und dann war es schon wieder entsetzlich spät.

Sonntag, 28. Februar 2016

27.2.  Uje, Wecken um 5.50 und Abfahrt um 6 Uhr. Naja, es wurde später, der Strom fiel aus, der Kaffee war kalt, aber im Angesicht von 3 Stunden Fahrt und Lunchpaket ging das alles. Wir stoppten mittendrin in einem Landgasthof, sehr rustikal mit Baustelle nebenan, aber alles aus Holz! Der Zimmermann oder Dachdecker - wahrscheinlich keins von beiden – sägte sich oben auf dem Dach passgenau die Holzleisten als  Palmblättern gedeckt.  Inzwischen können wir uns schon in einfacher Form mit Mexikanern unterhalten, so wurde uns der Hausbau erklärt.



 So ein Dach (Palmdach = Palapa) hält etwa 30 Jahre, und der Meister da oben kriegt Hilfe vom Handlanger. Vermutlich macht das keiner professionell.
Die Fahrt ging weiter bis zum Usumacinta-Fluss, der hier die Grenze zu Guatemala bildet. Der Fluss ist sehr breit, hat Sandbänke und auch Steilufer aus Lehm. Die Flutlinie zeigt, dass der Wasserstand, wahrscheinlich durch Regenfälle, sehr unterschiedlich ist. Am Ufer lagen dann auch einige Krokodilos in der Sonne.


Wir fuhren in mehreren sampanähnlichen Booten, sehr lang und schmal und mit Dächern aus Palmblättern, die von gebogenen Holzstäben getragen wurden. Es war sehr windig auf dem Wasser, aber unbeschreiblich schön, in dieser Naturlandschaft diesen wilden Fluss zu befahren. Es gibt kaum Siedlungen auf beiden Seiten; manchmal Fischerboote.

Während wir auf die Einschiffung warteten lief die ganze Zeit ein Fernseher.


Ein mexikanischer Sportkommentator zur Direktübertragung  HSV : Ingolstadt.

Er überholte zwei andere Boote und konnte uns trotzdem mehrmals Krokodile und Brüllaffen (kein Foto) zeigen.
Wir besichtigten die Mayastadt Yaxchilan, die deutlich weniger von Touristen besucht wird als die anderen Tempelstädte. 


 Yaxchilan soll genau an dem Punkt gegründet worden sein, der vom Golf von Mexiko, von der Karibik und vom Pazifik den gleichen Abstand hat. Das würde bislang unbekannte meßtechnische Fähigkeiten der Maya voraussetzen. Ich werde das zuhause mit dem Zirkel überprüfen.
Zu dieser Stele wurde uns erklärt, daß sie einen Mayaherrscher dieser Stadt zeigt, der sich von seiner Frau (lks.) dabei helfen läßt, ein Blutopfer aus seiner Vorhaut darzubringen.

Nachdem es den ganzen Vormittag angenehm warm gewesen war, wurde es gegen Mittag eher schwül, aber immer noch gut zu ertragen. Und dann das Gebrüll der Brüllaffen, - wahnsinnig laut!! Vereinzelt zeigten sich oben in den Bäumen schwarze Affen, aber die sollten angeblich nicht für den Krach verantwortlich sein, sagte der nette Aufsichtsmensch.  Ein braunes Opossum ließ sich auch kurzzeitig sehen.
Nach der Rückfahrt am Anleger wurden wir gleich von Kindern bedrängt, die uns getrocknete Bananen und Nüsse verkaufen wollten. So allmählich bekommt man ein ungutes Gefühl, wenn man nicht gleich kauft. Wir ließen uns noch einmal von dem Mädchen nochmal überreden, da wurde der kleine Junge schon etwas griffig. Kinderarbeit ist im Staat Chiappas deshalb in den ärmeren Familien üblich, weil trotz der Schulpflicht die Familien wegen der hohen Kosten für Bücher und Uniform und Papier für die Lehrer (!) - so kriegten wir erzählt – die Kinder lieber arbeiten lassen, ohne dass dies wirklich kontrolliert wird. So gehen oft nur die Kinder in den wohlhabenderen Talregionen  regelmäßig zur Schule.

Auf der Rückfahrt lernten wir noch einige unangenehmere Seiten der Bewohner Chiapas kennen. Männer an der Straße machten obszöne Gesten, und einer soll sogar mit einem Schlagstock eine Beule in den Bus gehauen haben, was ich aber nur als dumpfes Geräusch mitbekam und die Beule später sah.  Die kleinen Kinder winkten freundlich, aber was wird später aus ihnen?
Abends passierte nicht viel. Ich trank 2  pina colada, und unterhielt mich nett, dieweil Gerd mit dem Internet kämpfte. Ich erfuhr aber an der Rezeption, dass bei Regen das Internet gar nicht funktioniert. In Campeche soll es besser sein, sagt Elisabeth.

Tja, und nun klappt das mit dem Internet nicht. Da wird es ein weiteres Mal nichts mit dem abendlichen Ausgehen in der schönen Hotelanlage. Abends passierte nicht viel. Ich trank 2  pina colada, und unterhielt mich nett, dieweil Gerd mit dem Internet kämpfte. Ich erfuhr aber an der Rezeption, dass bei Regen das Internet gar nicht funktioniert. In Campeche soll es besser sein, sagt Elisabeth. 
26. 02. Wir fuhren zunächst zu den Mayapyramiden von Palenque. Man wird hier schon sehr von Händlern angesprochen. Elisabeth zeigte uns einen älteren Mann in Tracht, aber mit Halbschuhen und Socken, der selbstgefertigte Pfeile und Bogen anpries sowie selbstgedrehte Zigarren. Elisabeth erzählte uns, er soll der Häuptling eines nahegelegenen Dorfes sein, traurig. Die ganze Familie ist mit Verkaufen und Herstellen beschäftigt. Und nun besitzen wir Pfeile und Bogen.
Die Pfeile sind mit unterschiedlichen Steinspitzen ausgestattet und z.T. aus unterschiedlichen Hölzern hergestellt. Liebevoll handschriftlich sind in Maya und Spanisch die Tiere bezeichnet für die sie bestimmt sind. (Tuur/Conejo = Kaninchen, Mash/Mono = Affe, Reken/Jabali = Wildschwein, Balum/Tigre = Jaguar, U'k/Paloma = Taube, Tare/Tepezcuintle = Meerschweinschen, K'ay/Pescado = Fisch, Kambo/Faisan = Fasan,  Kej/Venado = Hirsch ghk
Irgendwie tut es einem auch leid. Nach dem Erwerb unseres Geburtsdatums als Hieroglyphe in Keramik beschritten wir das großartige Gelände mit Tempel, Observatorium und Mausoleum, eine riesige Anlage. Wer klettern wollte (wer wohl?), kletterte die steilen Stufen der Pyramiden empor. Es war längst nicht so heiß wie in Cobá letztes Jahr, leicht bewölkt und mit warmem Wind. In dem zugehörigen Museum konnte man die Grabkammer in Originalnachbildung sehen. Viele Räume wurden durch Räuber geplündert.








Mittags fuhren wir zu den Wasserfällen von Agua Azul. Die siebzig Kilometer dauerten zwei Stunden, weil die Straße kurvig und schmal war und über mehrere Höhenzüge kletterte. Die Siedlungen, oft zwischen riesigen Bananenstauden , wurden immer ärmlicher. Währen anfangs Schulkinder in adretter Uniform an der Straße standen, tauchten im Laufe der Fahrt – immer an den Geschwindigkeitsbegrenzungen durch Schwellen – handelnde oder bettelnde Kinder und Frauen am Straßenrand auf. Sie boten Getränke oder Früchte, manchmal auch Gebäck an. Einmal wurde der Bus auch mit Steinen beworfen von Kindern, die sich regelrecht in den Weg stellen, um zu betteln. Ganz deutlich wird, dass Chiappa eine sehr arme Provinz ist. Aber die Aufdringlichkeit der Händlerinnen am Parkplatz und in der Ladenstraße hatte nicht nur mit Armut zu tun, sondern auch mit Bildungsferne und mangelnder staatlicher Kontrolle.
Die Wasserfälle und besonders das türkisblaue Wasser in den terrassenartigen Kalk-Sinterbecken sind sehr schön und bieten besonders aus größerer Höhe einen grandiosen Anblick.  Ganz oben hatte ich die Möglichkeit, im Wasser zu schwimmen; kühl, aber schön sauber und klar. Mücken: keine!










Wir aßen hinterher noch Empanadas und tranken Viktoria-Bier. Und schließlich ließen wir uns überreden, den fliegenden Händlerinnen noch Gebäck und Bananenchips abzukaufen. Die schmecken wirklich sehr gut.

Am Ende der Rückfahrt machten wir noch Einkäufe im Supermarkt, denn morgen soll es um 6 Uhr losgehen, - bis an die Grenze zu Guatemala – absolut ans Ende der Welt: 3 Stunden Fahrt und dann mit dem Motorboot weiter.
Von innen sah es in dem riesigen Supermarkt aus, wie in einem aus den USA. Unsere Reiseleiterin erklärte uns übrigens, dass die Supermarktketten in Mexiko fast alle in der Hand libanesischer Familien sind. Es seien die Nachfahren der von B. Traven in seinem Roman 'Diktatur' beschriebenen libanesischen Maultierhändler. (Es ist wohl der Roman "Regierung" von 1931 gemeint.)

Freitag, 26. Februar 2016

26.2. Es wird langsam besser: aufgewacht kurz vor 6 Uhr. Die Sonne scheint nicht, es ist trübe und…kalt! (kalt bedeutet: etwa 20 Grad…) Offenbar hat es vor unserer Ankunft geregnet, also nix mit 35 Grad, wie wetter.de ankündigte. Regenjacken und feste Schuhe wurden empfohlen. Es wurden schon riesige Spinnen gesichtet, aber noch keine Mücken. Die Kleidungsstücke sind imprägniert- und ich auch, also keine Gefahr.  Das Hotel liegt sehr schön an einem Urwaldfluss in einem parkartigen großen Gelände. Heute soll es zu den Mayapyramiden in Palenque gehen und danach zu einem Bad in den Azul-Wasserfällen. Hoffentlich ist es überhaupt warm genug zum Baden! Ich trage Bluse, Weste und Sweatjacke und natürlich lange Hosen und knöchelhohe Turnschuhe.

Und zum Frühstück gibt es wieder die von mir bevorzugte Bohnenpaste mit Nachos, dazu Rührei und natürlich tropische Früchte. 
25.2.
Nach einem wieder sehr netten Abend im selben Lokal in Merida war die Nacht – für mich jedenfalls – wieder sehr kurz. Aber es macht nichts, früh aufzustehen. Wir hatten eine lange Strecke vor uns: 5oo km  mit Unterbrechungen durch 3 Provinzen. Doch zuerst besichtigten wir das Heimatmonument in Merida und den Friedhof,- bemerkenswert mit all den bunten Grabsteinen, einer Abteilung für die Freimauerer und eine für die Gewerkschaften, und eine für die Libanesen and so on. Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht die Haxen bricht bei den vielen zerbrochenen Steinplatten.
Die nächste Pause war in Becal, wo die berühmten Panamahüte in Handarbeit hergestellt werden, und zwar in dunklen Höhlen, damit das Material feucht und biegsam beim Flechten bleibt. Ganze Familien arbeiten daran, aber wir sahen nur eine Frau, die Schulpflicht wird wenigstens eingehalten. Unglaublich viele Hüte wurden gekauft, aber das ist auch gut, denn dieses Dorf exportiert nicht. Ich kaufte aber nur einen Fächer, gegen die Zika-Mücke, wenn ich sie denn noch treffe.
Erst spätabends kamen wir in Chiapas an. Viel Polizei, jede Menge Kontrollen, da hier zwar nicht die Balkanroute verläuft, aber die Jungs aus Guatemala und Belize illegal über die Grenze mit dem Ziel USA kommen.  Angeblich schleichen sie sich durch den Urwald. Unser Hotel ist sehr schön mit großem tropischen Park am Fluss, und auf dem Parkplatz stehen unglaublich viele riesige Camper, die von der Vereinigten Staaten aus die Panamerika fahren. Frankokanadier hört man auch.

Von den Mücken, vor denen schon in Merida gewarnt wurde, ist allerdings noch nix zu bemerken. 

Donnerstag, 25. Februar 2016

24.2.
Noch immer früh aufgewacht, aber „erst“ halb fünf. Es wird langsam besser. Das Frühstück im Hotel überzeugt nicht. Es wird serviert, und das ziemlich knapp. Wenigstens gibt es gepressten Orangensaft.
Vormittags hielten wir uns auf im historischen Zentrum auf und besichtigten – zum zweiten Mal- den Gouverneurspalast mit diesen greulichen neuzeitlichen Gemälden aus der Geschichte und Mythologie der Mayas.

Die riesige Kathedrale (die älteste Amerikas und die einzige, die im 16. Jhd. fertiggestellt wurde ghk) 
besichtigten wir auch und spazierten dann durch die moderne Passage, die mit den verrücktesten Plastiken und Gebilden aus Müll verziert war. 
Naja, aber lustig.
Dann fuhren wir zu dem modernen riesigen Mayamuseum, über das mein Mitreisender zu gegebener Zeit berichten wird.
Das erste Thema ist der Meteoriteneinschlag in Yucatan an der Wende von der Kreidezeit zum Tertiär.

Eines der ziemlich großen Metoritenbruchstücke. 




Den Nachmittag verbrachten wir in Puerto Progreso, das ist sozusagen der Hafen von Merida mit einer sehr langen Mole zum Anlegen auch für sehr große Pötte. Daneben befindet sich ein Sandstrand, doch ach, das Wetter wurde stürmisch und kühl, und dann gabs auch noch zu essen und trinken im Strandlokal, sodass ich mich fast schon zum Baden zwingen musste. 

Die Wellen waren nicht ohne, und das Wasser schien nicht sehr sauber zu sein. Naja, mit Todesverachtung ging ich rein, aber Schwimmzüge gabs keine. Danach gönnte ich mir noch eine Massage im offenen Strandzelt. Weil ich auf Spanisch nach dem Preis fragte, bezahlte ich so unverschämt wenig, dass ich der netten Frau noch ein Trinkgeld gab. Sie massierte  fabelhaft, auch den Kopf und die Arme, es war schön, da zu liegen, und dem , naja, Geschwätz der kleinen mexikanischen Masseusen zu lauschen, ohne mehr als Bruchstücke zu verstehen: sehr entspannend! Als ich ins Lokal zurück kam, war die Gruppe weg. Ich hatte kein Telefon, keine Uhr, aber wie das hier so ist, irgendwann trifft man Leute, die man kennt. Nachher war es richtig notwendig sich im Bus aufzuwärmen. Es soll kühl und regnerisch bleiben. Nur hier regnet es nicht, aber in Palenque?