Sonntag, 28. Februar 2016

27.2.  Uje, Wecken um 5.50 und Abfahrt um 6 Uhr. Naja, es wurde später, der Strom fiel aus, der Kaffee war kalt, aber im Angesicht von 3 Stunden Fahrt und Lunchpaket ging das alles. Wir stoppten mittendrin in einem Landgasthof, sehr rustikal mit Baustelle nebenan, aber alles aus Holz! Der Zimmermann oder Dachdecker - wahrscheinlich keins von beiden – sägte sich oben auf dem Dach passgenau die Holzleisten als  Palmblättern gedeckt.  Inzwischen können wir uns schon in einfacher Form mit Mexikanern unterhalten, so wurde uns der Hausbau erklärt.



 So ein Dach (Palmdach = Palapa) hält etwa 30 Jahre, und der Meister da oben kriegt Hilfe vom Handlanger. Vermutlich macht das keiner professionell.
Die Fahrt ging weiter bis zum Usumacinta-Fluss, der hier die Grenze zu Guatemala bildet. Der Fluss ist sehr breit, hat Sandbänke und auch Steilufer aus Lehm. Die Flutlinie zeigt, dass der Wasserstand, wahrscheinlich durch Regenfälle, sehr unterschiedlich ist. Am Ufer lagen dann auch einige Krokodilos in der Sonne.


Wir fuhren in mehreren sampanähnlichen Booten, sehr lang und schmal und mit Dächern aus Palmblättern, die von gebogenen Holzstäben getragen wurden. Es war sehr windig auf dem Wasser, aber unbeschreiblich schön, in dieser Naturlandschaft diesen wilden Fluss zu befahren. Es gibt kaum Siedlungen auf beiden Seiten; manchmal Fischerboote.

Während wir auf die Einschiffung warteten lief die ganze Zeit ein Fernseher.


Ein mexikanischer Sportkommentator zur Direktübertragung  HSV : Ingolstadt.

Er überholte zwei andere Boote und konnte uns trotzdem mehrmals Krokodile und Brüllaffen (kein Foto) zeigen.
Wir besichtigten die Mayastadt Yaxchilan, die deutlich weniger von Touristen besucht wird als die anderen Tempelstädte. 


 Yaxchilan soll genau an dem Punkt gegründet worden sein, der vom Golf von Mexiko, von der Karibik und vom Pazifik den gleichen Abstand hat. Das würde bislang unbekannte meßtechnische Fähigkeiten der Maya voraussetzen. Ich werde das zuhause mit dem Zirkel überprüfen.
Zu dieser Stele wurde uns erklärt, daß sie einen Mayaherrscher dieser Stadt zeigt, der sich von seiner Frau (lks.) dabei helfen läßt, ein Blutopfer aus seiner Vorhaut darzubringen.

Nachdem es den ganzen Vormittag angenehm warm gewesen war, wurde es gegen Mittag eher schwül, aber immer noch gut zu ertragen. Und dann das Gebrüll der Brüllaffen, - wahnsinnig laut!! Vereinzelt zeigten sich oben in den Bäumen schwarze Affen, aber die sollten angeblich nicht für den Krach verantwortlich sein, sagte der nette Aufsichtsmensch.  Ein braunes Opossum ließ sich auch kurzzeitig sehen.
Nach der Rückfahrt am Anleger wurden wir gleich von Kindern bedrängt, die uns getrocknete Bananen und Nüsse verkaufen wollten. So allmählich bekommt man ein ungutes Gefühl, wenn man nicht gleich kauft. Wir ließen uns noch einmal von dem Mädchen nochmal überreden, da wurde der kleine Junge schon etwas griffig. Kinderarbeit ist im Staat Chiappas deshalb in den ärmeren Familien üblich, weil trotz der Schulpflicht die Familien wegen der hohen Kosten für Bücher und Uniform und Papier für die Lehrer (!) - so kriegten wir erzählt – die Kinder lieber arbeiten lassen, ohne dass dies wirklich kontrolliert wird. So gehen oft nur die Kinder in den wohlhabenderen Talregionen  regelmäßig zur Schule.

Auf der Rückfahrt lernten wir noch einige unangenehmere Seiten der Bewohner Chiapas kennen. Männer an der Straße machten obszöne Gesten, und einer soll sogar mit einem Schlagstock eine Beule in den Bus gehauen haben, was ich aber nur als dumpfes Geräusch mitbekam und die Beule später sah.  Die kleinen Kinder winkten freundlich, aber was wird später aus ihnen?
Abends passierte nicht viel. Ich trank 2  pina colada, und unterhielt mich nett, dieweil Gerd mit dem Internet kämpfte. Ich erfuhr aber an der Rezeption, dass bei Regen das Internet gar nicht funktioniert. In Campeche soll es besser sein, sagt Elisabeth.

Tja, und nun klappt das mit dem Internet nicht. Da wird es ein weiteres Mal nichts mit dem abendlichen Ausgehen in der schönen Hotelanlage. Abends passierte nicht viel. Ich trank 2  pina colada, und unterhielt mich nett, dieweil Gerd mit dem Internet kämpfte. Ich erfuhr aber an der Rezeption, dass bei Regen das Internet gar nicht funktioniert. In Campeche soll es besser sein, sagt Elisabeth. 

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