Freitag, 19. Mai 2017

19.5.17 wieder von Charlotte ... Der Tag fing schön an: Sonne, frischer Wind, tolles Bergpanorama über dem See. Das Frühstück: eher mäßig. Beuteltee, keine Schokolade. Aber dann: Der Busfahrer unten ließ dauernd den Motor an. Als ich ihn fragte: Autobus dobro? schüttelte er verzweifelt den Kopf. Er hatte Ringe unter den Augen. Wer weiß, was er die letzt Nacht gebastelt hatte... Das Ende vom Lied war, dass Milan in Ohrid eine ganze Taxenflotte bestellte, so dass wir überhaupt in diesen Ort kamen, um die angekündigte Schiffahrt zu unternehmen. Als wir am Hafen ausstigen, musste Milan mit den Taxtenfahrern um den Preis verhandeln, den wir natürlich nicht zahlten. Ja, und an der Anlegestelle bot sich ein makabres Bild: Eine große Gruppe Menschen hatte sich hinter einer riesigen türkischen Flagge versammelt und verharrte in Schweigen. Vor ihnen stand ebenfalls, mit Hand aufs Herz, ein blau gekleideter Mensch. Sowas kannte ich nur von der Einbürgerungsfeier in den USA - aber hier war es sozusagen im Gastland! Es wurde noch schöner. die türkische Ntionalhymne wurde nach der Schweigeminute gesungen. Und dann brach die Hölle los: Fahnenschwenkend und laut schreiend verließ eine weitere türkische Touristentruppe das Schiff, offensichtlich sehr guter Laune. Ich fragte unseren Milan, ob jetzt die nächste osmanische Eroberung ins Haus stände. Er fands eher lustig, ich weniger. Wir bestiegen dann das enttürkisierte Schiff. Nach einiger Zeit stellte Gerd fest, dass sein Handy fehlte. das wurde ihm später an Land von seinem Reiseleiter überreicht (es war auf der Toilette gefunden worden), Da kam Freude auf! Wir machten einen Rundgang durch die Stadt, die wir schon von der Albanientour her kannten, aber diesmal bei Sonne. Diesmal kamen wir auch in die orthodoxe Sophienkirche hinein, die aus dem frühen Mittelalter stammt und von den Osmanen teilweise überbaut wurde. Auch die romanischen Wandgemälde wurden teilweise einfach zugebaut.Weitere Besuche waren leider wegen meines Magen-Darm-Problems nicht möglich. Aber das gute Staropramen-Bier am Hafen machte manches wieder gut (und Immodium). Mit einem neuen Bus fuhren wir zur albanischen Grenze, wo wir Milan rührend verabschiedeten und einen albanischen Reiseleiter aus Shkoder bekamen. Er hat den schönen typisch albanischen Namen Artur. Die albanische Berglandschaft ist wieder mal sehr eindrucksvoll. Obwohl wir vor zweieinhalb Jahren die Strecke schon gefahren waren, ist sie überhaupt nicht langweilig. Nus an wenige Punkte konnten wir uns erinnern, z. B. das Cafe mit den vielen herrenlosen Hunden und den Bunkern auf der Wiese gegenüber. Tirana empfing uns in der Rush Hour. Aber wir fuhren nach außerhalb ins Gewerbegebiet, wo wir in einem großen Hotel mit eigener Brauerei und riesigem Spielplatz einquartiert wurden. Hier machen sich viele albanische Familien einen netten Nachmittag oder Abend, indem sie essen und trinken und die Kinder spielen,und dann gehts wieder nach Hause, erzählte uns Artur. Das Essen war eher Massenverpflegung, aber das Bier war gut. Und das wars für heute.

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