Dienstag, 18. März 2014

Am 1. März erschien in der Beilage "Reise und Urlaub" der HAZ ein Artikel von Sonja Fröhlich unter dem Titel "Zoo ohne Zäune" der sich auf eine Reise durch Südaustralien mit einem Schwerpunkt auf die Känguru Insel bezieht. Zu den Kängurus auf KI schreibt sie
"Auf dem kleinen Eiland gibt es mehr als 50 Arten"
KI ein "kleines Eiland" ? Mit 4405 km² ist die Känguru Insel mehr als halb so groß wie Kreta und fünfmal so groß, wie die größte deutsche Insel Rügen, die auch kein "Eiland" ist.
Entstanden ist der Irrtum möglicherweise durch eine flapsige Übertragung aus dem Englischen. Dort bedeutet aber "island" (englisch) "Insel" und die Bezeichnung für Eiland (deutsch) ist "islet"(englisch).
"mehr als 50 Arten von Kängurus und ihren kleineren Verwandten den Wallabys"
richtig ist, dass es auf KI genau eine Känguruart gibt: das Westliche Graue Riesenkänguru, in einer spezifischen Unterart mit dichterem Fell und dunklerer Färbung. Man sollte auch nicht dem Ratschlag der Reiseleiterin folgen, dessen Fleisch zu essen, denn diese Unterart, die auf KI endemisch ist, d.h. nur dort vorkommt, steht unter striktem Naturschutz. Richtig ist allerdings die Beobachtung, dass man auf KI ohne größere Mühe, besonders aber frühmorgens und nach Einbruch der Abenddämmerung sehr häufig Kängurus sehen kann.-
Noch häufiger trifft man auf Wallabies. Wallaby ist nichts anderes als eine Bezeichnung für kleinere Känguruarten. Auf KI leben heute zahlreiche Tammar Wallaby (Macropus eugenii), die allerdings erst auf die Insel eingeschleppt wurde, als diese im XIX. Jahrhundert wieder von Menschen besiedelt wurde. Dasselbe gilt für Echidna und Koalas.

Emus, wie in dem Artikel behauptet, gibt es auf KI nicht, wenn man absieht von in eingezäunten Gehegen gehaltenen Nutztieren, wie es sie mancherorts auch in Norddeutschland gibt. Der Ortsname "Emu Bay" bezieht sich auf den Känguru-Insel- Emu (Dromaius baudinianus). Keine Unterart sondern eine eigene Spezies, die nur noch als Präparat in einem Pariser Museum existiert. Wie er dahin kam, warum er vermutlich ausgerottet wurde, hat mit der Entdeckungsgeschichte 1802 zu tun und man kann es von den kundigen einheimischen Führern der Insel erfahren, aber die Reisegruppe reiste offenbar ohne sich mit dem Ballastwissen der Geschichte der Insel zu beschäftigen.
Australische Besonderheiten  (II)

Es hat mich erstaunt festzustellen, dass die Australier sehr weit fortgeschritten sind in der Umstellung auf das Dezimalsystem. Nahezu alle Entfernungsangaben erfolgen in Metern und Kilometern, das gilt auch für die Verkehrsschilder mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Tachometer in Autos. Eher selten wird neben den Celsiustemperaturgraden auch noch Fahrenheit zusätzlich genannt.  Das Bier wird in Pintegläsern ausgeschenkt, die aussehen, wie die auf den Britischen Inseln. Ich bin mir aber nicht sicher, ob darin wirklich  0,5683 Liter enthalten sind oder ob das nur eine Traditionsbezeichnung für neue 0,5 Litergläser ist.

Sonntag, 16. März 2014

6. III. (Donnerstag) 
Fahrt mit der den Harbour City Ferries vorbei an den touristischen Höhepunkten (Harbour Bridge und Opera) durch den Sydney Hafen nach Manley. 

Zwischenfall:
Jemand erzählte von einer außerordentlich geschmacklosen Ausstattung von H.Hs. PB Mansion, die sie vor Jahren persönlich in Augenschein genommen habe. Eine größere Gruppe malaysischer TouristInnen wurde sehr aufmerksam und dann war da noch eine verzwickte Gegebenheit mit einer verlorenen, gefundenen und überreichten 50 Dollar-Note...
Ein, zwei oder drei Bunnies zurückliegender Jahrzehnte wurden von einer größeren Gruppe malaysischer TouristInnen erkannt und zigfach abgelichtet.
Australische Besonderheiten  (I)  
Niemand erwartet Trinkgeld. Das muss man beim Preisvergleich berücksichtigen. Australien ist dann günstiger als die USA.
Ein sehr verbreitetes Verfahren ist es, dass an der Bar bestellt und bezahlt wird. Man bekommt eine Nummer auf einem Ständer, den man auf den Tisch stellt. 
Kellner/innen servieren dann (und erwarten auch kein Trinkgeld).  Das betrift natürlich nur unsere Erfahrungen in NSW und SA.  

Auch Busfahrer und Reiseleiter (bei Sealink immer in Personalunion) erwarten kein Trinkgeld. In dieser Hinsicht sind Ausflüge in Australien angenehmer als solche in China.
Eine weitere Besonderheit (siehe Text auf dem Metallschild)
"ALL ALCOHOL MUST BE CONSUMED WHILE SEATED"

Wir haben uns im Hellen und bei Dunkelheit in den Stadtzentren von Adelaide und Sydney bewegt und nirgendwo erschien es uns unsicher.. 
Wir sind nur ein einziges Mal einem Bettler begegnet.  (Welcher Utnerschied zu deutschen Großstädten.)
Wir wurden oft angesprochen um ein Gespräch anzuknüpfen, meistens bezogen auf unsere Herkunft aus Deutschland,, oft auf Deutsch mit Hinweis auf die Herkunft eigener Angehöriger. 


4. III. (Mittwoch) Flug nach Sydney   
Ankunft bei Robertsons in Arcadia 





Arcadia ist wirklich ein Paradies. Die erhebliche Rasenfläche läßt sich allerdings nur mit einem selbstfahrenden Motormäher (hier von Jacob gefahren) kurz halten. 
Wenn man sich vom neuen Anbau in Familie Robertsons Arkadia Residenz einen Eindruck anhand von professionellen Fotos verschaffen will, 
"Gallery" Mittlere Spalte die ersten drei der hier gezeigten Abbildungen stellen sie dar.

 Abendessen bei Jing-Jing und Kevin. Wir lernen Noleen, Kevins und Karens Mutter kennen.


Mittwoch, 12. März 2014

12.3. (Mittwoch) 
Ein halbe Stunde zu früh wurden wir durch Gerds nach Sydneyer Zeit eingestellten Wecker geweckt. Dadurch waren wir auch früh mit allem fertig, als uns der Sealinkbus abholte. Diesmal hatten wir einen undeutlich sprechenden Fahrer, dessen Witze wir kaum verstanden und der auch schon etwas tüdelig war. Aber so kriegten wir den verbliebenen Tag ganz gut herum. Wir sahen in der Stadt nicht viel Neues, weil wir da schon ziemlich herum gekommen waren.
Aber schön war es es doch und bleibt in Erinnerung.


Eine angeblich berühmte Schokoladenfabrik namens Height war zu besichtigen, was natürlich zu verschiedenen Käufen führte. Wir fuhren dann hinaus nach Glenelg, einem Küstenbadeort mit schönem Sandstrand, aber das Wasser schien mir nicht so sauber zu sein wie auf Kangaroo Island. Ja, und da spazierten wir noch am Ufer entlang, dann war die Fahrt auch schon wieder vorbei.



Wir ließen uns überreden, noch eine Nachmittagstour zu machen (diesmal gegen Bezahlung, nachdem die Vormittagsfahrt für uns frei gewesen war). Wir  fuhren durch schönen Bergwald auf den Mount Lofty, ganze 770 m hoch, einen Aussichtsberg über der Stadt.
Leider war es über Adelaide etwas diesig, wenn auch über uns der Himmel tiefblau war. Da hätte ich gerne die diversen trails abgewandert. Aber nutzte nix, wir fuhren runter nach hahndorf, diesmal zur Bierprobe (3 Gläser). Den schottischen Laden fand ich nicht wieder, nur den Park. Nach diesem Aufenthalt ging es wieder in die Stadt, wo wir durch die halbe City stürmten, weil ich unbedingt nochmal im irischen Pub essen wollte. Diesmal schmeckte das Irish Stew nicht wo gut wie vorher. Wir rasten zurück zum Hotel und hatten gerade noch Zeit, um einige Sachen umzupacken. DieTaxe kam pünktlich. Diesmal fuhr ein Eritreer, sehr freundlich, aber mit Gerds Karte stimmte was nicht. Aber was? Wenigstens war etwas wie eine Quittung ausgedruckt. Ich hingegen hatte meinen schwarzen Mantel liegen lassen.

Dienstag, 11. März 2014

11.3. (Dienstag) 
Jetzt sitzen wir im Abflugbereich von Sydney Kingston. Ian hat uns sehr früh hingebracht, er muss ja auch gucken, wie er diese über einstündige Fahrt während der Arbeit hinbekommt. Karen hatte mit Jacob einen Termin beim Arzt, weil er in den vergangenen Wochen 2 Herzattacken bekommen hatte. Er hat einen angeborenen Herzfehler, treibt aber munter Sport, meist Soccer, und das regelmäßig.
Für das Gepäck sollten wir diesmal fast doppelt soviel bezahlen wie auf dem Hinflug, obwohl wir die Koffer deutlich erleichtert hatten und wir die gleiche Fluglinie benutzten. (Wir erfuhren, dass die Gesellschaft Mitte letzter Woche die PReise für Gepäck verdoppelt hat.) Schließlich ließ sich die Dame erweichen und nahm 70 Dollar für beide Koffer statt 140 Dollar – unglaublich. Auch der Spielraum, den sie hatte, war merkwürdig.
Ansonsten verlief der Flug ohne besondere Vorkommnisse. Adelaide liegt leider unter Wolken, die ab und an auch mal Regen herauslassen. Dazu herrscht tropische Wärme. Im gleichen Hotel wie vor Abreise nach Sydney haben wir diesmal einen Tanzsaal als Zimmer. Wir tanzen aber nicht, sondern erstmal werden sämtliche Geräte aufgeladen.

Als wir dann doch „in die Stadt“ gingen, tröpfelte es nur noch, dabei war es tropisch warm. Nach längeren Diskussionen über den richtigen Weg zur Rundle Mail (kenne ich inzwischen im Schlaf, allerdings sieht alles zur rush hour und bei Regen ganz anders aus) gingen wir auf meinen dringenden Wunsch zu Pat o`Brien, um dort zu essen. Es wurde wieder ein hervorragendes irish Stew
 und ein sehr gutes Peas &mash oder so ähnlich verabreicht, das ist Bratwurst mit Kartoffelbrei, Erbsen und prima Soße. Im Obergeschoss fing eine Comedy-Vorstellung an- aber das musste nun doch nicht sein- ob man die Witze verstanden hätte? Also gingen wir zum Supermarkt und dann „heim“. Letzte Nacht im Aussieland…
9.3.2014 (Sonntag) 
Hier zwischendurch kommt ein Gruß nach Essen:
Wo wir jetzt in Down Under sind
Und um die Wette essen,
sehn wir bald aus wie`s dicke Kind-
die Bertha Krupp aus Essen.
Die Speisen schmecken alle gut,
die Sauren und die Süßen
und ohne Eisen, Schweiß und Blut
soll ich Dich herzlich grüßen.
Wieder prima Wetter. Um halb 11

holte uns Kevin ab, dann wurde noch Jing aufgepickt, und wir fuhren durch den dichten Sonntagsverkehr Richtung Bondi Beach. Aber vorher führte uns Kevin hoch über der Felsküste zu einem Selbstmörderkap mit einem atemberaubenden Blick auf den Sydney Harbour und die City. Nachdem wir den Panoramaweg hin und her spaziert waren,  versuchte Kevin, einen Parkplatz am Bondi Beach zu  kriegen – vergeblich. Da parkt sonntags halb Sydney, könnte man glauben. Entsprechend voll war der Strand. Unverrichteter Dinge fuhren wir zurück, machten bei einem Supermarkt Station, schwarze Socken, Tomaten und Getränke kaufen, dann fuhren wir zu Kevin und Jing nach Hause, wo Jing grünen Tee zubereitete und Dessert auf den Tisch brachte, während Kevin Kräcker und Käsecreme anbot. Reichte völlig aus nach der vielen Pommesfresserei. Danach brachte uns Kevin zu Robertsons (er war müde). 180 km waren wir für einen 20minütigen, wenn auch sehr schönen Spaziergang gefahren. Und dabei noch der dichte Sonntagsverkehr und Stunden im Auto – wie gut, dass ich mir meinen Sonnenhunger abgewöhnt habe.

Hier auf der Terrasse konnten wir 2 kunterbunte Crimson Rosella-Papageien beobachten, die sich über das Futter im Vogelhäuschen hermachten. Sinnige Vorrichtung, wohl für Gäste zum Beobachten gedacht, wo es doch gar keine Futterknappheit gibt, eher Wasserknappheit. Aber auf dem Grundstück steht neben zahlreichen Wirtschaftsgebäuden auch eine riesige Zisterne, aus der ständig Wasser läuft. Heute abend ist Ians Mutter Marie gekommen. Der Sohn kocht für die Mutter.

Montag, 10. März 2014

10. III. 2014 (Montag)

Caren brachte uns zur Busendstation nach Castlehill (vielleicht gibt s da einen Hügel aber gewiss keine Burg).Circa 30 Minuten Fahrtzeit.  Weiter ging es mit dem Bus der Linie M61 in circa 45 Minuten zur City.  Einfache Fahrt 4,60 Austr. $, die Fahrkarte kauft man gegen Bargeld direkt beim Fahrer. Wir stiegen an der Haltestelle (ich glaube es war Vineyard o.ä.) aus und gingen zu Fuß über die Pyrmont Bridge (da wundert man sich, dass ein Sydneyer Stadtteil genauso heißt wie das jahrhundertealte Heilbad im Weserbergland) auf das Westufer der Bucht von Darling Harbour. Wir lösten die Tageskarte für das National Maritime Museum.

Im Ausstellungsteil im Inneren des Museums hat mich besonders die kritische Darstellung der Kinderauswanderung aus GB nach Canada (circa 100.000 Kinder zwischen den 1890ger Jahren und 1938) Australien (circa 7000 Kinder bis in die 1960ger Jahre), Südrhodesien u.a. Commonwealthgebiete beeindruckt. Mit der Einführung der Strafbarkeit und Strafverfolgung von Kindesmißhandlung und Verwahrlosung wurden viele Kinder ihren Eltern weggenommen. Sie kamen in Waisenhäuser und Arbeitshäuser schließlich nach Übersee, wo sie eine landwirtschaftliche Ausbildung erhielten (um sie vor den Gefahren des Großstadtlebens zu schützen).
Einen Hinweis auf die Aboriginekindern, die unter ähnlichen Vorwänden/aufgrund einer ähnlichen ideologischen Einstellung dem Einfluss ihrer Eltern entzogen wurden vermisste ich.  
Außerdem wurden die Lebensbedingungen der "Convicts" auf den Gefangenenschiffen veranschaulicht.

Besichtigung eines australischen U-Boots (1969)

eines australischen Zerstörers (circa 1950)
 


und eines Nachbaus der Endeavour  nach den erhaltenen Bauplänen der britischen Admiralität.





Sonntag, 9. März 2014

8.3.   (Samstag) 
Heute ist es sehr ruhig (die Begleiterin ist seit gestern weg) , das tut auch mal gut. Die Sonne scheint, es ist „heiter bis wolkig“ bei angeblich bis 28 Grad. Den ganzen Morgen mit Schreibarbeiten befasst, fuhren wir gen Mittag mit Karen in ein liebliches Tal, wo neben einer Marina der Lunch eingenommen wurde. Sieht fast aus wie eine Talsperre in Hessen, es ist aber ein Meeresarm mit Tide.
 Und die roten Felsen mit den Eukalyptusbäumen sind dann doch etwas anders. Heute abend soll es eine begleitete Tour durch mehrere Pubs geben. Mit Freibier! Na, dann soll es wohl nicht jedes Mal ein Pint sein, sonst habe selbst ich mich übernommen. Aber Sydney bei Nacht – bestimmt sehr schön.
Wir hatten eine Geistertour, die aber eher eine Pubtour durch die 3 ältesten Pubs von On the Rocks sein sollen, mit Bierprobe. Wir waren zu acht: Karen und Ian, Kevin und Jing, wir zwei und 2 Damen aus Adelaide – ausgerechnet.

Zum Schluss landeten wir in Lord Nelsons Pub. Ob er jemals da war, bezweifele ich nicht. Das Alter dieser Kneipen liegt jedenfalls unter 200 Jahren. Das Viertel On the Rocks war anfangs ein Auffanglager für Sträflinge mit Gefängnis, viel Elend und Beulenpest mit Rattenjagd. Die archäologische Zone kann auch nichts Älteres aufbieten.

Aber so ist die Geschichte des weißen Australien. Glücklicherweise verstand ich die meisten Erklärungen und Witze,- nachher hörte ich, dass der Guide aus England kommt…
Ian war aus unerklärlichen Gründen sehr wütend und rannte mit uns von einem Restaurant zum anderen. Vielleicht war er einfach nur hungrig – er hatte seit frühmorgens nix mehr gegessen. Schließlich landeten wir in einem angeblich italienischen Restaurant mit mexikanischer Küche, internationaler Bedienung (slowakisch, russisch, deutsch) und vor allem phantastischer Aussicht auf die Oper, dazu lief noch ein historischer Großsegler (angestrahlt) ein, - das war ein guter Platz.Edle Küche wurde hier gar nicht verlangt, sondern mexikanische Pfannkuchen, und Burger. Der slowakische Kellner wollte vor allem mehr Geld verdienen als in seiner Heimat. Angeblich verdient man da manchmal gar nichts.
Nachher musste Lara fahren. Weil Tunnels und Brücken nach 22 Uhr geschlossen sind, dauerte die Fahrt über eineinhalb Stunden. Alle waren müde (außer Gerd). Jacob und Ian hingen noch vor der Sportschau, ich schlief bald.


Noisy Miner (Manorina melanocephala)              gesehen in Brewara waters

Samstag, 8. März 2014

7.3. (Freitag) 
Heute gings auf eigene Faust nach Sydney, denn ich musste nochmal ans Meer. Karen brachte uns mit dem Auto nach Castle Hill, das ist auch schon eine halbe Stunde Fahrt, dann gings weiter mit dem Schnellbus. Das klappte sehr gut, Karen hatte sich aber auch aalle erdenkliche Mühe gegeben, uns die Linien und den Fahrplan zu erklären und auszudrucken. Wir sind dann über die Harbour Bridge in die Stadt gefahren und beschlossen, früher als geplant auszusteigen, was genau richtig war, denn wir kamen am vineyard an und konnten direkt nach The Rocks herunterlaufen, dem historischen Viertel. Ich wusste ja, dass es dort ein Visitor Center mit Toiletten und prima Gutscheinheften gab. Eins hatte ich schon am Vortag abgegriffen. Mein dringender Wunsch, erstmal in die Pazifikwellen einzutauchen, wurde endlich erfüllt.

Wunderbares türkisblaues Wasser,  aber kräftige Wellen. Man musste aufpassen, dass man nicht von einem Surfbrett oder Schwimmer erwischt wird. Einmal rammte mich einer, glücklicherweise kein Brett. Ich bin aber nicht so weit hinausgegangen, weil der Sog ziemlich stark war.
Nun war alles gut, und wir spazierten noch etwas am Strand entlang. Der Ort Manley ist nicht nur touristisch. Wir sahen am Strand viele Schulklassen, alle an einheitlichen T-Shirts und Kopfbedeckungen erkennbar. So gehen die Kinder auch ins Wasser, das ist als Sonnenschutz offenbar Vorschrift. Die einen übten Segeln mit Optimisten, die anderen plantschten organisiert im Wasser (nach dem Motto: Erste Riege Wasser marsch!) Das Sicherheitsbedürfnis spiegelt sich in zahlreichen Regeln auf Schildern, aber dem Gesundheitsbedürfnis wird mit vielen Trinkwasserspendern am Strand und auch vielen kostenlosen sauberen Toiletten mit Seife und Papierhandtüchern Genüge getan.  
Wir nahmen die Fähre zurück nach Sydney Harbour und gingen Richtung Oper (immer wieder eindrucksvoll vom Wasser aus!) in den Botanischen Garten. Dieser ist großzügig angelegt, wenngleich die wenigsten Pflanzen und Bäume bezeichnet werden. Diese sind riesig mit gewaltigen Stämmen und Baumkronen und wirken sie Gummibäume. Auf den Wiesen spazieren zahlreiche Ibisse herum; sie sind richtige Stadtvögel geworden. Besonders gut gefiel mir ein Teich mit riesigen Lotosblumen mit den Ibissen davor auf der Wiese.

 Wir gingen bis zum Mrs. Macquaries Point it Rundum-Aussicht auf Oper, Harbour Bridge und rechts den Kriegshafen mit drei Kriegsschiffen.


Da sich der Himmel langsam verdunkelte, eilten wir zurück und strebten zum Löwenbräu, den wir schon vom Vortag kannten, um die Happy Hour zu nutzenund einen Halbliter – keinen Pint – Löwenbräu zu holen.

 Aber wir aßen auch hausgemachte Spätzle und waren gut abgefüllt, als wir uns auf den Weg zum Bus machten. Karens detaillierte Erklärungen halfen uns, zu kapieren, dass sich die Haltestelle für die Rückfahrt in der Nebenstraße befand. Als wir den Express-Bus sahen (Nummer und x),  sprangen wir hinein. War aber nix mit x, weil wir a) rush hour und b) plötzlich einsetzenden Starkregen hatten. Wir wunderten uns schon über stop and go im Tunnel, -und Karen schickte uns eine besorgte SMS, ob wir denn schon im Bus wären. Erst klappte das Antworten nicht (wegen Tunnel – endlos lang und dazu langsamer Verkehr), dann simsten wir ein paar Male hin und her, weil ich die vermutete Ankunftszeit mehrfach korrigieren musste, bis wir endlich die Antwort bekamen, das Ian erst Jacob vom Sport dann uns „aufpicken“ würde. Der Expressbus brauchte schließlich die doppelte Zeit, aber egal, wir waren im Trockenen und wurden punktgenau vom Allzone Electric-Auto in Castle Hill aufgelesen.  

Abends saßen wir zusammen, unterhielten uns noch etwas, dann gings relativ früh ins Bett.

Crimson Rosella (Platycercus elegans)                                 gesehen in Arkadia
2. III.
Letzter Tag auf KI
Abschied nicht ohne Wehmut.





Dauncey Street
Die Saison  (Dezember bis Januar) war schon vorbei, als wir ankamen.


Wanderung entlang der Küste zur Mündung des Cygnet River




Ja, es gibt auch hier ein Wattenmeer, wenn es auch viel kleiner ist, nicht den Rang eines Nationalparks hat und nicht so heißt. Das ist nicht verwunderlich, schließlich ist mit dem Ende der letzten Glazialzeit hier ähnliches geschehen, wie bei uns, nur dass man keinen Küstenschutz betrieben hat und keine Landgewinnung.

3.3. (Montag)
Nun sitzen wir hier im ADL airport und warten. Ich habe auch eine mail von Kevin bekommen, dass wir abgeholt werden. Und das Hotel ist in Ordnung, vor allem zahlt man nix fürs Internet und hat viel stärkeres Netz als auf der Insel.Die Überfahrt gestern war sehr stürmisch, aber an Deck gut auszuhalten (mit Kaugummi). Und die Hinfahrt am sehr frühen Morgen von Kingscote nach Penneshaw  besonders stimmungsvoll. Der Busfahrer machte uns noch auf etliche Kängurus aufmerksam, die rechts und links von der Straße weideten. Abschied von Penneshaw und von KI! Wellen am Strand (hatten wir „damals“ nicht, sonst hätte ich mehr gebadet trotz des kalten Wassers.
In Adelaide gingen wir bei 34 im Schatten zu Pat o' Brien, woselbst wir einen sensationellen Irish Stew und eine gute Portion fish and chips bekamen. Das Bier wird gut gezapft – da muss man wieder hin.
 Sonst passierte nichts an diesem Tag, außer dass ich einen Supermarkt aufsuchen sollte, um Vollmilch zu kaufe (was gelang).


Freitag, 7. März 2014


5. III. 2014 (Mittwoch) 
Tour mit Kevin und seiner jugendlichen Begleiterin in die Blue Mountains
Zwischenfall



Unser Fahrzeug wurde unterwegs von der australischen Polizei angehalten und der Fahrer mußte sich einem Alkohol- und Rauschgifttest unterziehen. Im Verlauf dieses Testes, dessen Ergebnis schließlich negativ war, wurden Kevins Begleiterin zeitweise Handschellen angelegt.
Auf unserer  Weiterfahrt durchfuhren wir ein größeres Waldbrandgebiet. (Ende Dezember 2013) Obwohl die Spuren noch deutlich zu sehen waren 

setzt sich das neue Grün der Eukalyptusbäume durch. 


Pied Currawong (Strepera graculina)

Einiges soll bei den Three Sisters auch an den Kohlenbergbau der Vergangenheit erinnern. 







Sonntag, 2. März 2014

Abends: Hire a Guide – mit Jeep im Wald.
1.3.
Ausflug!!
Wie immer kam der Sealink_- Bus überpünktlich, und der äußerst flexible Fahrer Glen bot uns an, noch eine Runde zu fahren, um andere Gäste vor uns abzuholen., weil wir nicht dem Grundsatz „5 Minuten vor der Zeit“ befolgt hatten. 
Dann gings aber los zur Eukalyptus-Farm. Die wirkt bis auf den Verkaufsshop wie eine Pioniersiedlung im wilden Westen (Wellblechdächer, morsche Holzbänke und eine uralte Feuerhöhle zum Destillieren). Wir kauften trotzdem einige kleinere Erzeugnisse, welche ä u ß e r s t gesund sein und gegen alle möglichen Malessen helfen sollen. Die Farm heißt Emu-Ridge, verkauft Emu-Öl von eigenen Emus und ist die letzte von 43 Eukalyptus-Destillerien(für Öl) auf der Insel.
Dann gings weiter zum Parndana Wildpark. Das ist eine Mischung aus Tierpark, Tierasyl und Tierklinik für verletzte, verstörte oder kranke Tiere. Die sollen später wieder ausgewildert werden, aber manche wollen auch gar nicht wieder weg. Am niedlichsten fand ich die kleinen Koalas, die hier in erreichbarer Höhe sich streicheln ließen und dabei schliefen oder Eukalyptusblätter fraßen. Das Fell war ganz weich, die Koalas fühlten sich an wie eine Fellkugel. Kängurus füttern wollte ich nicht, und Gerd war hinterher  nicht amüsiert von der Spucke. Bei einer Mama guckte das Kleine aus dem Beutel heraus. Nachher kam der Scout noch mit einem wenige Wochen alten Känguruhbaby an und ließ es aus einer Flasche trinken. Ich konnte es auch selbst auf den Arm nehmen (in der Tasche). Außerdem gab es Echsen, Papageien, verschiedene Vögel und 2 Echidnas (Stacheltiere) und Wombats (nicht auf der Insel heimisch). Auch ein Waran (Goanna), den wir ja schon kannten, ließ sich kurzzeitig blicken.
Dann besuchten wir noch 2 Ziele, die wir schon von den letzten Ausflügen kannten; Remarkable Rocks und Admirals Arch, „immer wieder „ eindrucksvoll.
Unsere Gruppe war übrigens klein: ein älteres französisches Ehepaar aus Mimizan-Plage (Landes), 2 Niederländerinnen aus Westfriesland, 1 chinesische Medienstudentin aus Shanghai und mit uns 5 Deutsche.
Glen, der Fahrer, ist überzeugter Insulaner und wirkte sehr flexibel und humorvoll. So baute er für uns außerhalb des Programms noch einen  Trip zur Vivonne Bay ein – eine riesige Sandbucht mit schneeweißem Sand, glasgrünen Wellen mit weißem Schaum. Gerne wäre ich dort ins Wasser gegangen, aber die Zeit und das fehlende Badezeug sprachen dagegen. So gings nur mit den Füßen hinein – so kalt war das Wasser gar nicht.
Bei dem Koalaweg in Hanson Bay waren wir auch noch. Die wilden Koalas sitzen da ganz oben ind den Eukalyptusbäumen, was ja auch natürlich ist. Und Gerd schlich sich fast schon professionell an 2 Kängurus an, um sie zu fotografieren.
Für abends hatten wir einen Tisch in der Pizzeria reserviert, dort kann man außer Pizza auch Känguruhfleisch und Lammfilet a la nouvelle cuisine probieren, was wir diesmal auch taten.
Hernach gabs kein Bier im Pub (zu müde), aber wir hatten ja noch den guten Weißwein.




Samstag, 1. März 2014

Pünktlich um 8 h p.m. wurden wir im Seaview Motel abgeholt. Unser “ Guide“ stellte sich vor „Lutz“. Er ist im nördlichen SA als Sohn deutscher Eltern geboren, lebt seit 15 Jahren in American River, war nie in Europa, spricht aber ziemlich gut deutsch. Ein Paar aus England bildete die andere Hälfte der Gruppe, Die „Wildlife“ Führung fand also auf Englisch statt. Lutz saß am Steuer irgendeines SUVs und fuhr auf mehr oder wengier befestigten Straßen, erzählte jede Menge über die Tiere der Insel und Australiens überhaupt. Er war gut informiert. (Die bekannten Teile seiner Darstellung stimmten mit den mir bekannten anderen Quellen überein.) Seit wir in Kingscote wohnen, hatten wir keine KI Kängurus mehr gesehen. Jetzt wurden die in größerer Zahl erblickt. (Lutz leuchtete mit einem lichtstarken Handscheinwerfer die Straßenseiten ab. So etwas Ähnliches tun in einsamen Gegenden vielleicht auch Wilderer.) Vor allen Dingen aber sahen wir jede Menge Tammar Wallaby (Macropus eugenii). Es soll von diesen Kleinkängurus mehr als 200.000 Stück auf der Insel geben. (Sie wurden übrigens erst nach der Ankunft der ersten europäischen Siedler auf KI eingeschleppt.) Außerdem zwei oder drei Common Brushtail Possum (Trichosurus vulpecula).

Das ging so knapp drei Stunden lang. Ausgestiegen sind wir nur einmal gegen Ende der Tour, um uns das Kreuz des Südens und die beiden Magellanschen Wolken zeigen zu lassen. Weil sowohl Penneshaw als auch Kingskote im Bereich unserer Unterkünfte die ganze Nacht über beleuchtet sind, war es sehr eindrucksvoll den südlichen Sternenhimmel bei Dunkelheit und fast ohne Mondlicht von einer Waldlichtung aus zu betrachten. Zum Abschluss ließ uns Lutz noch auf unseren Wunsch hin vorm letzten kurz nach 23 h noch zugänglichen Pub der Stadt aussteigen, wo wir jeder eine Pinte unser geschätztes „Hahn dry“ resp. „Draught Super dry“ kühl vom Fass erhielten.
28.2.

Heute war Waschtag bei prima Wetter für die Leine und was drauf kam. Sonst ereignet sich eigentlich nix bis zum Abend. Ich besuchte mehrmals die lieblichen Pelikane, die schon seit Mittag auf die 17 Uhr-Fütterung warteten. Und wir gingen abends in das Pizza-Restaurant, wo ich todesmutig Languste bestellte (Marron). Glücklicherweise mussten nur die Scheren mit einer Art Nussknacker geöffnet werden – schwierig, Und Gerd genoss sein kleines Känguru.

27.2.
Heute war es sehr windig und anfangs sehr bewörlkt. Trotzdem konnte ich erreichen, dass wir die Küstenwanderung in westlicher Richtung machten. Auch dort ist die Küste sehr steil abfallend, und unten sieht es aus wie ein Wattenmeer – und es war absolut Ebbe - , sehr flach , voller Schlick und mit vielen Seevögeln. Schwarze Schwäne, Ibisse, australische Möwen, Kormorane. Wir gingen bis zum neuen Yachtclub (nicht bedeutend) , dann über die Hügel (ohne im vineyard einzukehren) zurück über den Flagstaff Hill.
Und da inzwischen 3 Stunden vorüber waren, holte ich Kaffee und warme Pies. Später fand ich noch heraus, dass Sealink noch andere Ausflüge anbietet. Denn wir haben noch 3 Tage, eine Wanderung und kein Auto. Und sieh da, es gab noch eine Möglichkeit  wo man die Eukalyptusproduktion (Emu Ridge) und den Pardana Wildpark kennenlernen konnte. Dai anderen Ziele kannten wir schon, die sind aber so schön, dass man die locker zweimal besuchen kann. Wir werden dann einfach mit den 2-Tages-Touristen zusammengeklatscht.
Dann haben wir noch 3 Australien-Handtücher für die Kindlein gekauft. Der Verkäufer bemerkte gleich unseren Akzent und sprach deutsch - er hat eine deutsche Mutter.
Abends gings noch in das Schnellrestaurant mit der guten Küche, und das Bier wurde im diesmal vollen Pub mit Hunderennen-Beigabe eingenommen.