Samstag, 21. Februar 2015

Noch mehr vom Sisal; Madonna, Cenote und Meteoriteneinschlag vor 65 Mio Jahren

19.2.
Nicht ganz so früh aufgestanden und dann in einem prachtvollem Innenhof mit Springbrunnen und weißen Säulen und Kronleuchtern(!!!) gefrühstückt. Anschließend machten wir einen Spaziergang in die Stadt und ließen uns von Max die ebenfalls prachtvollen Gebäude um den Hauptplatz erklären. Wir hatten noch eine Begegnung mi einem Geschäftsmann, der uns ansprach und eine Menge über die Sisalproduktion erklärte, teilweise mit Fotoalbum! Dass ganze Familien mit ihren Kindern die Sisalfasern in Kellern und Höhlen verarbeiteten, damit die Fasern feucht blieben, war uns neu. Zuletzt führte er uns Panama-Hüte vor, die man in der Tasche zerknautschen kann, ohne dass sie Schaden nehmen. Es tat uns fast leid, nichts zu kaufen, aber das Schöne ist: der Mann war nicht beleidigt.

Wir fuhren dann zu einer kleinen Stadt namens Izamal, die durch zweierlei bekannt ist (uns natürlich nicht): das einheitliche Stadtbild – alle Häuser sind sattgelb angestrichen – und dann das riesige Franziskanerkloster, das jetzt als Wallfahrtsort der Maria von Izamal gewidmet ist. Karol Woityla, der polnische Papst, besuchte als erster Mexico und hielt 1993 eine Messe vor über 100 000 Menschen, in der er als erster Papst die Verbundenheit mit der indigenen Bevölkerung  äußerte.
Wir spazierten noch durch die Markthalle, in der wir Chia-Körner kauften. Die sollen laut Max sehr gesund sein; es gibt sie auch in Mexico nicht überall.
Ganz in der Nähe von Chichen Itza befindet sich die schönste Cenote von Yucatan, kreisrund und in einer Art Krater von 18 m Tiefe. Das Wasser soll aber nochmal 80 Meter tief sein. Auf Treppen kletterten wir in den Abgrund hinunter, auf Leitern ging es ins Wasser, das erstaunlich warm und regelrecht weich war. Über unseren Köpfen hingen  hingen lange Schlingpflanzen und Wurzeln hinunter. Es gab auch einige kleine Wasserfälle. Zum ersten Mal auf der Reise  begegneten wir Scharen von Chinesen. Wir hatten Glück: nach uns kletterten Scharen kreischender Jugendlicher (oder waren es auch Chinesen?) in den Krater. Hier ist auch der Rand von dem berühmten Meteoriteneinschlag.










Nach dem Mittagessen im Lokal fuhren wir Richtung Tulum an die Küste, wo wir nacheinander verschiedene Strandhotels abklapperten, um die Gruppe auf die gebuchten Hotels zu verteilen.

Da wir den weitesten Weg hatten, verlud man uns in Playa de Carmen in einen Kleinbus, damit wir direkt zu unserem Hotel fahren konnten. Unserem Hotel? Na, das wurde erstmal nichts. Angeblich war alles voll, und man bot uns ein Zimmer in einem anderen Hotel derselben Kette an. Dummerweise waren wir über eine Stunde vorher  an demselben vorgefahren und hatten Leute abgesetzt. Am Samstag würde dann das Zimmer frei, und wir könnten „zurück“ kehren. Bis dahin erhielten wir ein Upgrade in dem anderen Hotel zur Entschädigung. Wir waren zu müde und genervt, als dass wir hätten groß Protest erheben können. Man organisierte uns eine Taxe, wir fuhren zu dem zugegebenermaßen sehr schönen Hotel, und da wusste man spaßigerweise von nichts.  Also riefen die bei dem anderen Hotel an, und dann kriegten wir unser Zimmer. Ich wusste nicht, ob ich Schrei- oder Lachkrämpfe kriegen sollte. Da stand ein Himmelbett, und auf den Betten war aus Handtüchern ein Schwan dekoriert.  Es war das Honeymoon-Zimmer, aber wir hatten keinen Anspruch auf Extras oder so. Nach 13 Stunden unterwegs reichte es dann auch, und ich beschloss, mich anderntags zu beschweren.

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