19.2.
Nicht ganz so früh aufgestanden und dann in einem
prachtvollem Innenhof mit Springbrunnen und weißen Säulen und
Kronleuchtern(!!!) gefrühstückt. Anschließend machten wir einen Spaziergang in
die Stadt und ließen uns von Max die ebenfalls prachtvollen Gebäude um den
Hauptplatz erklären. Wir hatten noch eine Begegnung mi einem Geschäftsmann, der
uns ansprach und eine Menge über die Sisalproduktion erklärte, teilweise mit
Fotoalbum! Dass ganze Familien mit ihren Kindern die Sisalfasern in Kellern und
Höhlen verarbeiteten, damit die Fasern feucht blieben, war uns neu. Zuletzt
führte er uns Panama-Hüte vor, die man in der Tasche zerknautschen kann, ohne
dass sie Schaden nehmen. Es tat uns fast leid, nichts zu kaufen, aber das
Schöne ist: der Mann war nicht beleidigt.
Wir fuhren dann zu einer kleinen Stadt namens Izamal, die
durch zweierlei bekannt ist (uns natürlich nicht): das einheitliche Stadtbild –
alle Häuser sind sattgelb angestrichen – und dann das riesige
Franziskanerkloster, das jetzt als Wallfahrtsort der Maria von Izamal gewidmet
ist. Karol Woityla, der polnische Papst, besuchte als erster Mexico und hielt
1993 eine Messe vor über 100 000 Menschen, in der er als erster Papst die
Verbundenheit mit der indigenen Bevölkerung
äußerte.
Wir spazierten noch durch die Markthalle, in der wir
Chia-Körner kauften. Die sollen laut Max sehr gesund sein; es gibt sie auch in
Mexico nicht überall.
Ganz in der Nähe von Chichen Itza befindet sich die schönste
Cenote von Yucatan, kreisrund und in einer Art Krater von 18 m Tiefe. Das
Wasser soll aber nochmal 80 Meter tief sein. Auf Treppen kletterten wir in den
Abgrund hinunter, auf Leitern ging es ins Wasser, das erstaunlich warm und
regelrecht weich war. Über unseren Köpfen hingen hingen lange Schlingpflanzen und Wurzeln
hinunter. Es gab auch einige kleine Wasserfälle. Zum ersten Mal auf der
Reise begegneten wir Scharen von
Chinesen. Wir hatten Glück: nach uns kletterten Scharen kreischender
Jugendlicher (oder waren es auch Chinesen?) in den Krater. Hier ist auch der
Rand von dem berühmten Meteoriteneinschlag.
Nach dem Mittagessen im Lokal fuhren wir Richtung Tulum an
die Küste, wo wir nacheinander verschiedene Strandhotels abklapperten, um die
Gruppe auf die gebuchten Hotels zu verteilen.
Da wir den weitesten Weg hatten, verlud man uns in Playa de
Carmen in einen Kleinbus, damit wir direkt zu unserem Hotel fahren konnten.
Unserem Hotel? Na, das wurde erstmal nichts. Angeblich war alles voll, und man
bot uns ein Zimmer in einem anderen Hotel derselben Kette an. Dummerweise waren
wir über eine Stunde vorher an demselben
vorgefahren und hatten Leute abgesetzt. Am Samstag würde dann das Zimmer frei,
und wir könnten „zurück“ kehren. Bis dahin erhielten wir ein Upgrade in dem
anderen Hotel zur Entschädigung. Wir waren zu müde und genervt, als dass wir
hätten groß Protest erheben können. Man organisierte uns eine Taxe, wir fuhren
zu dem zugegebenermaßen sehr schönen Hotel, und da wusste man spaßigerweise von
nichts. Also riefen die bei dem anderen
Hotel an, und dann kriegten wir unser Zimmer. Ich wusste nicht, ob ich Schrei-
oder Lachkrämpfe kriegen sollte. Da stand ein Himmelbett, und auf den Betten
war aus Handtüchern ein Schwan dekoriert.
Es war das Honeymoon-Zimmer, aber wir hatten keinen Anspruch auf Extras
oder so. Nach 13 Stunden unterwegs reichte es dann auch, und ich beschloss,
mich anderntags zu beschweren.





Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen