Mittwoch, 25. Februar 2015

Schnorcheln in Cenoten und Schildkröten

24.2.2015
Wenn ich jetzt mit diesem Tag loslege, dann deshalb, weil wir heute getrennte Wege gehen. Könnte ja sein, dass der abwesende Gatte schon mit dem Vortag fleißig war J.Also jeder ging seinen individuellen Interessen nach. Ich musste ganz Früh los, weil ich die Schnorcheltour gebucht hatte. Absolut grandios!! Von Gerds mexikanischem  Kochkurs weiß ich noch nix, weil er nämlich noch nicht zurück ist. .Bin gespannt, wie ihm das gefällt, aber ich bin jedenfalls voll begeistert.
Zuerst war mir allerdings etwas mulmig. Wahrscheinlich war ich die Älteste von allen. Wir waren eine deutsch-US-amerikanisch-kanadische Gruppe von nur 10 Leuten. Katrin, unser Guide, machte in rasendem Tempo zweisprachige Ansagen und war auch sonst ein Temperamentsbündel. Das hieß aber nicht, dass sie unseren Wassersport nicht perfekt organisierte.
Wir mussten allerdings zuerst einen umfangreichen Zettel unterschreiben, in dem vor Überanstrengung und anderen Gefahren fürchterlich gewarnt wurde, für die man natürlich selbst die Verantwortung übernahm. Und dann gings in die Klamotten: orangefarbene Schwimmweste, Flossen, Taucherbrille und Schnorchel. Wir mussten rückwärts reingehen, um nicht zu fallen, Ja, und dann schwammen wir los, direkt in die Bucht der grünen Riesenschildkröten. Di e hatten wirklich einen Durchmesser von 50 cm bis über einen Meter und krochen friedlich unter uns auf dem Meeresboden herum. Ab und zu musste eine auftauchen , um Luft zu holen, das führte zu allgemeinem Applaus. Wichtig war, dass man ruhig auf dem Wasser lag, um die Tiere nicht zu verschrecken. Außerdem bildeten wir stets einen Halbkreis, damit immer ein Fluchtweg offen war.  Das ging richtig gut mit dem Schnorcheln, auch wenn man ab und zu Salzwasser auskippen musste. Wir blieben etwa 40 Minuten im Wasser, das trotz einer Temperatur von etwa 27 Grad den Körper langsam abkühlte. Zum Schluss sah ich zusammen mit einer Frau einen großen Stachelrochen auf dem Meeresboden, das war natürlich ein exklusives Erlebnis.
Wir behielten die Badesachen an, setzten uns auf unsere Handtücher im Van, und dann gings in den Xel-Ha. Ha heißt in der Mayasprache Wasser, den Rest weiß ich nicht mehr. Dieses Gebiet ist ein System von Cenoten, welche die Wasserversorgung der Mayas sicherten. Wir sahen drei unterirdisch mi einander verbundene Cenoten, die ganz unterschiedlich aussahen: eine geschlossene, eine Halb offene und eine ganz offene Cenote. Nun hieß es wieder die Schnorchelausrüstung anlegen, glücklicherweise ohne Flossen – wie wäre man da hineingekommen? Es gab Felsabsätze, manchmal Stufen, und teilweise konnte man hineinspringen. Das Wasser war glasklar und kühl. In der offenen Cenote, die wir zuerst beschnorchelten, gab es unzählige kleine Fische, die sich für unsere Füße interessieren. Ich glaube, in Japan knabbern solche guppyartige Fische die Füße von zahlenden Gästen für viel Geld an. In Playa des Carmen soll es auch so etwas geben, aber hier knabberten die Fische kostenlos. Das kitzelt etwas und ist sehr lustig. Aber auch viele andere bunte Fische konnte man beim Schnorcheln beobachten.


Die geschlossene Cenote war besonders eindrucksvoll. Man schwamm unter einer dicken Steindecke mit Stalaktiten hindurch und musste aufpassen, dass man nicht an die Felsbrocken unter Wasser stieß. Plötzlich leuchteten Scheinwerfer von unten, und man ahnte, wie tief das Wasser war. Das waren Höhlentaucher, die von der einen in die andere, die dritte Cenote, tauchten. Fische waren aber kaum zu sehen, vielleicht hätte es ja bleiche Grottenolme gegeben. Die dritte Cenote betrachteten wir nur vom Ufer aus, aber wir hatten jetzt das Bedürfnis, uns aufzuwärmen. Katrin erzählte uns noch einiges über Mayabräuche und zeigte uns einen überaus heiligen Baum, bei dem man sich anhand seiner stacheligen Ausbuchtungen die Kinderzahl voraussagen lassen konnte. Oder man konnte bei bereits vorhandenen Kindern den Wahrheitsgehalt überprüfen. Hat aber keiner gemacht.
Zum Abschluss gab es noch einen Imbiss im Freien unter einem Strohdach an Holztischen: Empanadas, Bananenkuchen, Bananen, Sesamriegel und zu trinken die üblichen Wasserflaschen. Noch hat Montezuma nicht zugeschlagen! Man sollte noch erwähnen, dass es jetzt tropisch warm ist, aber nicht schwül, und immer ein leichter Wind (nicht mehr Sturm) weht, also genau richtiges Wetter!

Nach erfolgreich abgeschlossenem Kochkurs besuchten wir noch zum ersten Mal das hoteleigene Showtheater, wo verschiedene Nationalitäten mit ihren Tänzen in entsprechenden Kostümen vorgestellt wurden. Die Ansagen kamen in spanisch, Italienisch und französisch, die Deutschen sind so in der Minderzahl, dass sie gut daran tun, Fremdsprachen zu beherrschen.  Brasilianische Samba war natürlich der Knaller. 

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