24.2.2015
Wenn ich jetzt mit diesem Tag loslege, dann deshalb, weil
wir heute getrennte Wege gehen. Könnte ja sein, dass der abwesende Gatte schon
mit dem Vortag fleißig war J.Also
jeder ging seinen individuellen Interessen nach. Ich musste ganz Früh los, weil
ich die Schnorcheltour gebucht hatte. Absolut grandios!! Von Gerds
mexikanischem Kochkurs weiß ich noch
nix, weil er nämlich noch nicht zurück ist. .Bin gespannt, wie ihm das gefällt,
aber ich bin jedenfalls voll begeistert.
Zuerst war mir allerdings etwas mulmig. Wahrscheinlich war
ich die Älteste von allen. Wir waren eine deutsch-US-amerikanisch-kanadische
Gruppe von nur 10 Leuten. Katrin, unser Guide, machte in rasendem Tempo
zweisprachige Ansagen und war auch sonst ein Temperamentsbündel. Das hieß aber
nicht, dass sie unseren Wassersport nicht perfekt organisierte.
Wir mussten allerdings zuerst einen umfangreichen Zettel
unterschreiben, in dem vor Überanstrengung und anderen Gefahren fürchterlich
gewarnt wurde, für die man natürlich selbst die Verantwortung übernahm. Und
dann gings in die Klamotten: orangefarbene Schwimmweste, Flossen, Taucherbrille
und Schnorchel. Wir mussten rückwärts reingehen, um nicht zu fallen, Ja, und
dann schwammen wir los, direkt in die Bucht der grünen Riesenschildkröten. Di e
hatten wirklich einen Durchmesser von 50 cm bis über einen Meter und krochen
friedlich unter uns auf dem Meeresboden herum. Ab und zu musste eine auftauchen
, um Luft zu holen, das führte zu allgemeinem Applaus. Wichtig war, dass man
ruhig auf dem Wasser lag, um die Tiere nicht zu verschrecken. Außerdem bildeten
wir stets einen Halbkreis, damit immer ein Fluchtweg offen war. Das ging richtig gut mit dem Schnorcheln, auch
wenn man ab und zu Salzwasser auskippen musste. Wir blieben etwa 40 Minuten im
Wasser, das trotz einer Temperatur von etwa 27 Grad den Körper langsam
abkühlte. Zum Schluss sah ich zusammen mit einer Frau einen großen
Stachelrochen auf dem Meeresboden, das war natürlich ein exklusives Erlebnis.
Wir behielten die Badesachen an, setzten uns auf unsere Handtücher
im Van, und dann gings in den Xel-Ha. Ha heißt in der Mayasprache Wasser, den
Rest weiß ich nicht mehr. Dieses Gebiet ist ein System von Cenoten, welche die
Wasserversorgung der Mayas sicherten. Wir sahen drei unterirdisch mi einander
verbundene Cenoten, die ganz unterschiedlich aussahen: eine geschlossene, eine
Halb offene und eine ganz offene Cenote. Nun hieß es wieder die
Schnorchelausrüstung anlegen, glücklicherweise ohne Flossen – wie wäre man da
hineingekommen? Es gab Felsabsätze, manchmal Stufen, und teilweise konnte man
hineinspringen. Das Wasser war glasklar und kühl. In der offenen Cenote, die
wir zuerst beschnorchelten, gab es unzählige kleine Fische, die sich für unsere
Füße interessieren. Ich glaube, in Japan knabbern solche guppyartige Fische die
Füße von zahlenden Gästen für viel Geld an. In Playa des Carmen soll es auch so
etwas geben, aber hier knabberten die Fische kostenlos. Das kitzelt etwas und
ist sehr lustig. Aber auch viele andere bunte Fische konnte man beim
Schnorcheln beobachten.
Die geschlossene Cenote war besonders eindrucksvoll. Man
schwamm unter einer dicken Steindecke mit Stalaktiten hindurch und musste
aufpassen, dass man nicht an die Felsbrocken unter Wasser stieß. Plötzlich
leuchteten Scheinwerfer von unten, und man ahnte, wie tief das Wasser war. Das
waren Höhlentaucher, die von der einen in die andere, die dritte Cenote,
tauchten. Fische waren aber kaum zu sehen, vielleicht hätte es ja bleiche
Grottenolme gegeben. Die dritte Cenote betrachteten wir nur vom Ufer aus, aber
wir hatten jetzt das Bedürfnis, uns aufzuwärmen. Katrin erzählte uns noch
einiges über Mayabräuche und zeigte uns einen überaus heiligen Baum, bei dem man
sich anhand seiner stacheligen Ausbuchtungen die Kinderzahl voraussagen lassen
konnte. Oder man konnte bei bereits vorhandenen Kindern den Wahrheitsgehalt
überprüfen. Hat aber keiner gemacht.
Zum Abschluss gab es noch einen Imbiss im Freien unter einem
Strohdach an Holztischen: Empanadas, Bananenkuchen, Bananen, Sesamriegel und zu
trinken die üblichen Wasserflaschen. Noch hat Montezuma nicht zugeschlagen! Man
sollte noch erwähnen, dass es jetzt tropisch warm ist, aber nicht schwül, und
immer ein leichter Wind (nicht mehr Sturm) weht, also genau richtiges Wetter!
Nach erfolgreich abgeschlossenem Kochkurs besuchten wir noch
zum ersten Mal das hoteleigene Showtheater, wo verschiedene Nationalitäten mit
ihren Tänzen in entsprechenden Kostümen vorgestellt wurden. Die Ansagen kamen
in spanisch, Italienisch und französisch, die Deutschen sind so in der
Minderzahl, dass sie gut daran tun, Fremdsprachen zu beherrschen. Brasilianische Samba war natürlich der
Knaller.


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