Dienstag, 28. Oktober 2014

28.10.
Abfahrt von Elbasan. Wir schleppten die Koffer ohne Aufzug.Nun ging es bei strahlender Sonne nach Tirana, wo wir auf einem Spaziergang die wichtigsten Gebäude gezeigt bekamen.-Elisabeta führte uns auch zu einem Stück Berliner Mauer, das an die Revolution 1989 - in beiden Ländern- erinnern sollte. Daneben befand sich ein begehbarer Bunker. Verschämt hinter einem Ministerium konnte man noch die Statuen von Lenin , Stalin und Enver Hodscha sehen. Wir gingen noch ins Nationalmuseum, sozusagen das Haus der albanischen Geschichte. Sehr witzig war eine Fotoausstellung, welche die Nachnutzung der größeren Bunker zeigte. Bei den kleineren war das natürlich nicht möglich, die stehen nur zu Tausenden herum.
Mittags fuhren wir mit Bus, Kleinbus-Shuttle und Seilbahn auf 1000 m Höhe. Wir aßen in einem Restaurant mit grandioser Aussicht auf Tirana und die Berge. Bei guter Sicht soll man bis nach Montenegro und Italien gucken können, aber es war etwas diesig.
Am Nachmittag ging es nach Kruje. Das ist ein Ort in den Bergen, gekrönt von der Skanderbeg-Festung und steilen Gassen. Gerd ging ins Skanderbeg-Museum, ich rutschte im Basar herum. Das Rutschen kam von den polierten Steinen, ich ging wie auf Eiern. Überall wurde man angesprochen. Es gab Antiquitäten und Handarbeiten und natürlich auch Kitsch.  Wegen des Saisonendes kam kaum noch Kundschaft.
Nach langem Suchen und Herumfragen hatte Gerd noch Glück: Der Laden mit den gewünschten Filzpantoffeln hatte zwar schon zu, aber durch unser Herumgefrage wussten alle Händler Bescheid und holten schließlich den Sohn des Ladenbesitzers. Der führte uns nach unten, und wir kriegten die Pantoffeln: weißer Filz mit Adler. Der Sonnenuntergang über dem Tal war wunderschön, der Muezzin jodelte, und ich musste 3 Halbwüchsigen, die Geld von mir wollten, ein grobes "Jo" (Nein) entgegenschleudern, mehr konnte ich nicht.
Wir fuhren nach Durres, wir haben ein schönes großes Zimmer und sehen ein Stückchen vom Meer.
Ich lief nach dem Essen hin, aber die Luft ist zu kalt zum Baden. Und nun bin ich totmüde, keine Nacht mehr als 6Stunden geschlafen, meist weniger - nun ist auch gut.

Montag, 27. Oktober 2014

27.10.
Heute ging es nach Makedonien, zum Ohridsee, auf den ich mich sehr gefreut hatte.Zunächst war das Wetter wieder strahlend schön und die bergige Landschaft sowieso.-eine Pause machten wir an der Raststäte zum lustigen Hodscha-Bunker mit Aussicht auf viele dieser Exemplare in allen Größen. Dann schimmerte der See schon tiefblau im Tal.
im Ort Ohrid bekamen wir eine Stadtführung im Geschwindmarsch. Er soll der älteste Ort Europas sein, und das griechische Theater und die orthodoxen uralten Kirchen waren eindrucksvoll. leider wurde es richtig kalt und windig. auf den Bergen lag Schnee, und der See war jetzt silbergrau statt blau. Frierend liefen wir durch die Fußgängerzone, die allerdings schön mit glatten Marmorplatten gepflastert war, dann verzogen wir uns in ein Restaurant, in dem wir Klosterkäse und Kebab aßen.
Nach dem Essen froren wir weiter, bis der Bus kam und uns nach Sveti Naum brachte. Das ist ein wunderbares altes Kloster mitten in einem wunderbaren Nationalpark mit Pfauen und Wasserläufen mit ganz klarem Wasser. Das Bild, das mich schon seit Jahrzehnten zu dieser Stelle hinzieht, konnte ich nicht nachfotografieren. So einen hochgelegenen Punkt konnte man im Klosterhof nicht betreten. Ich versuchte mein Bestes, ohne dass ich herausgeschmissen wurde (da oben wohnen die Mönche und stellen ihre Schuhe vor die Tür).
Die Fahrt um den See anschließend war lang und ziemlich sinnlos. Während wir die Wartezeit an der Grenze verbrachten (Pässe wurden eingesammelt und kontrolliert), wurde es dunkel. Die Straße war wie ein Waschbrett, und wir rumpelten bei 20 Kmh am Ufer entlang, ohne etwas zu sehen außer den Lichtern am anderen Ufer. Gegen 20 Uhr waren wir endlich im Hotel, dann gleich Abendessen (die Dorade war eine Enttäuschung). Acht Stunden haben wir im Bus verbracht, eindeutig zuviel. Diese Tour sollte man Ende Oktober nicht mehr machen. Früher im Jahr ist sie sicher sensationell schön.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Fortsetzung
Abends setzte sich der Wirt im Hotel noch zu uns. Wir kriegten noch Rotwein und Raki ausgegeben, und ich konnte prima auf Griechisch mit ihm Konversation machen. Thema war natürlich der Vorfall im Belgrader Fußballstadion. Das läuft jetzt auf allen albanischen Kanälen.
26.10.
heute ist Super Wetter, glasklare Sicht auf schneebedeckte Berge, nachts bitterkalt, aber wir hatten Steppdecken. Es ging durch wunderbare Bergtäler hinaus in eine große Schwemmlandschaft, aus der sich nur die Hügel von Apollonia erhoben. Dort gibt es eine nur zu 1% ausgegrabene Stadätig. t, gegründet von Griechen, weitergebaut von Römern, ausgeschlachtet für eine orthodoxe Kirche. Ei deutsches Archäolögenteam war dort am Graben. Wir spazierten  mit Führung in den Ruinen herum, besuchten das kleine Museum und bekamen dann von unseren Reiseführerinnen ein schönes landestypisches PICKNICK: bei herrlichstem Wetter.
Die Fahrt ging dann weiter nach Elbasan. Die Stadt ist die drittgrößte in Albanien , und hat eine sehenswerte Altstadt.Wir spazierten ziemlich lange hindurch. Die Moschee war zu, weil da gerade gebetet wurde.
Das Hotel liegt ziemilch weit außerhalb, aber wir sitzen mit den Sachsen aus Meißen (Region).

Samstag, 25. Oktober 2014

25.10.
Endlich wieder gutes Wetter! Wir hatten Meerblick, aber die Nacht war furchtbar kalt gewesen.Mit  Wolldecke und Stricksocken ließen sich  die Wadenkrämpfe einigermaßen in den Griff kriegen. Und zum Glück gabs heiße Spiegeleier zum Frühstück. Der mit Deutschlandfarben angemalte Laternenpfahl an der Straße erklärte sich als Deko-Ergänzung zum Beerhouse mit entsprechenden Fahnen.
Zuerst fuhren wir zum "Blauen Auge", das ist ein blau leuchtender Quelltopf in einer Felsen- und Wiesenlandschaft. Die Quelle Siro Y Kalter oder so ähnlich kommt aus etwa 80 Meter Tiefe (weiter hat man noch nicht geforscht). Wieder so eine bukolische Gegend mit Schafherden und kleinen wilden.Alpenveilchen. Weiter ging es nach Girokaster, einer Altstadt,die an einem steilen Berghang geradezu emporklettert. Die alten Häuser sind mit reichen Holzschnitzereien versehen, und wir konnten ein historisches Haus besichtigen. Polster an den Wänden, Teppiche und Holzgitter, hinter denen die Frauen versteckt wurden, wirkten doch sehr orientalisch.Der Besitzer erzählte, dass ihm das Hodscha-Regime sein Haus ohne Entschädigung wegnahm und zum Museum erklärte. Erst in den neunziger Jahren erhielt er es zurück, nicht aber das zugehörige Land.Um das Haus zu erhalten, hatte die Unesco ihm Gelder gezahlt, die aber nie ankamen.. Nun soll der albanische die fehlende Summe erstatten, aber angeblich ist kein  Geld da. In der Altstadt wohnen viele alte Leute, die anfällige Sanierungen nicht bezahlen können.
Nach der Besichtigung der Festung und des Museums oben über der Stadt nahmen wir noch eine traditionale Milch-Karamelspeise zu uns. Und dann gings weiter durch ein sehr schönes Bergtal  an einem wilden Fluss entlang.
Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass oben auf den Bergen ab etwa 1000 m Höhe Schnee lag. Das sah zusammen mit den grünen Tälern sehr schön in der Sonne aus. Erwartungsvoll fuhren wir nach Permet, einem kleinen Bergstädtchen. Weil wir uns so spät für die Reise angemeldet hatten, kamen wir unten auf die Liste. Dies hatte zur Folge, dass wir heute leider in einem drittklassigen Hotel gelandet sind. Kein Fahrstuhl, Feuerleiter draußen zum Besteigen, winziges Zimmer, lausig kalt, nur Deckenfunzel. Naja, nur eine Nacht..Ich werde wohl die Skiunterhose anziehen..Abends aßen wir in einem traditionellen Restaurant. Viele Holzschnitzereien,unglaubliche Holzdecke mit Kronleuchter, Essen eher nicht traditionell. Naja. Und nun sitzen wir in der verräucherten Hotelbar, es gibt italienisches Sportfernsehen und haben wenigstens einen Tisch.
Die Gesänge waren sehr merkwürdig. Einer fing an, dann fiel ein zweiter ein, und der Rest, so 5 Mann, sang einen langen lauten Liegeton auf eeeeeeeee. Erinnerte einen an Mittelalter und an orthodoxe Gesänge. Zwischendrin aber wurde getanzt. Es gab auch 3 Musiker. Im Lauf des Abends flippten die Musiker komplett aus, verbogen sich und tanzten später mit. Ich habe auch mitgetanzt, wir wurden dazu ermuntert, und das macht ja auch Spaß, weil die Musik im Kreis so einen drive kriegt. Manche Tänze kannte ich noch nicht, und ich tanzte zum ersten Mal einen Tanz im Neunertakt. Aber gegen 22 Uhr war der Spaß zuende.
24.10.14
heute ist schon gestern, oft gibts kein Netz. Wir fuhren die Küste entlang bis zu einer Festung des 19. Jahrhunderts, vom grausamen Ali Pascha gebaut. Im 1. Weltkrieg beschossen sich dort Griechen und Italiener, - die Albaner verzogen sich angeblich ratlos in die Berge. Nach einer sehr langen Mittagspause kurvten wir über Pässe über den Abgründen, aber unser Fahrer ist gut. Im Bus gibt es Wlan, aber leider wird mir schlecht vom Lesen bei den Kurven.
-Wir fuhren an Saranda vorbei nach Butrint. Ein sehr bukolischer Ort mit Lagune und Kanal und Blick auf Korfu. Das Gelände ist riesig und ziemlich nass, was ein Mitreisender gründlich testete. ES ist wirklich sehr schön dort, schade, dass wir nicht mehr Zeit hatten mit unserer Führung.
Wir fuhren zurück nach Sarande.
 Unser Hotel lag zwar am Strand, aber da kam man nicht hin, und außerdem gab es abends Musik und Tanz mit einer Folkloregruppe, die angeblich mit ihrem Gesang ins Unesco-Weltkulturerbe gekommen ist. Die Kostüme waren eindrucksvoll: weißer Filz als Hosen, Kittel und kegelfärmige Kappen, dazu schwarze bestickte Westen und rote Bommeln an den Leder schuhen, wie die Evzoni am griechischen Regierungspalast.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Land der Skipetaren oder Squidra oder so

22.10.
Greulich früh aufgestanden, denn um 8 h sollte es losgehen. Da die Beleuchtung am Meer aber so prima war, musste ich nochmal hin und war dann Letzte, aber pünktlich.
 Wir fuhren nach Berat, Unesco-Kulturerbe und angeblich schönste Stadt Albaniens. Bis auf die sozialistischen Elendsbauten ist die Stadt wirklich sehenswert. Oben thront eine osmanische Festung, unten klettern über dem wilden Fluss Treppengassen und Häuser mit Ziegeldächern und unzähligen Fenstern, übereinander verschachtelt, am Berg empor. Wir besichtigten noch zwei Moscheen von zwei ganz unterschiedlichen muslimischen Richtungen. In der einen Moschee hopst der Derwisch munter mit den Frauen herum, in der anderen müssen die Frauen hinter dem Holzgitter lauern, und der Derwisch heißt Iman. Die meisten Frauen tragen keine Kopftücher, nur einige Alte ein weißes Kopftuch, wohl gegen die Sonne, die aber nur ab und zu schien. Zwischendrin gabs  wie vorausgesagt Regen, aber wenn die Sonne schien, war das Fotografierwetter phänomenal. Nachdem wir ein Volkskunstmseum besichtigt hatten, fuhren wir den Burgberg hinaus zu einer Taverne.Dort war ein prima angeblich albanisches Bufett angerichtet. Und als ich die Musik als griechisch identifzitierte (ich verstand agapi mu), fragte ich den Wirt. Große Freude beiderseits, endlich ein Grieche! Allerdings war er keiner, hatte nur lange auf Aegina gelebt. Seit 45 Jahren ist er wieder hier, hat sich ein großes Haus gebaut- erzählte er voller Stolz. Sein Sohn half auch mit. Sein Rotwein und sein Raki, alles eigene Produkte, schmeckten genau so gut wie das Bufett. Nachher brauchen wir den Raki nicht zu bezahlen. Und ich Esel hatte vergessen, dass cafe metrio noch mit Zucker ist! Ja, ist lang her... Nachher wünschte ich noch einen schönen Winter und machte ein Foto. Ornella, unsere Reiseassistentin, fotografierte mich  mit den beiden in der Tür.
Wir liefen noch oben um die Burgruine herum mit phantastischer Aussicht und kleiner orthodoxer Kirche, welche die Osmanen mal nicht zerstört hatten. Dann trieb uns der Regenschauer wieder zurück zum Bus.
Zu guter Letzt hielten wir in einer Kantine, das ist eine Winzerei mit Weinkeller, wo wir zwei Weine probi.erten. Viel interessanter war der Walnuss-Raki, von dem wir eine Flasche erstanden. Bei dieser Gelegenheit sei vermerkt, dass es hier kein Bier vom Fass gibt. Die üblichen Bilder wird es also nicht geben!!
Das Hotel heute abend ist auch wirklich gut, trotzdem ist das allgemeine Wohlbefinden etwas beeinträchtigt
mit Wadenkrampf und Überfressenheitsgefühl. Also darum jetzt Schluss.
e

Mittwoch, 22. Oktober 2014

22.10.
Die Ahnen kamen eher zu früh, und wir hatten viiiel Zeit am Flughafen. Machte aber nichts, weil die Schalter schon offen hatten und diverse auch. Wir hatten ein niedliches kleines Flugzeug, so ein  Cityliner. Die schneebedeckten Alpen konnte man nur teilweise sehen. In Tirana schien (noch) die Sonne. Vom Mutter-Teresa-Flughafen (ja!) ging es per Kleinbus nach Durres. Unser Hotel ist nur ein paar Schritte vom Strand entfernt, macht einen guten Eindruck , ist modern und gepflegt, steht aber an einer Durchgangsstraße inmitten von elenden Hotelkästen, die alle schon geschlossen sind. Unsere Reiseleiterin  Elisabeta erzählte, dass viele Kosvaren hier im Sommer Urlaub machen. Und ihre Assistentin Daniela übte mit mir Albanisch, es ist aber ein mühseliges Geschäft. Sie schrieb mir viele Wörter auf, jetzt muss ich üben. Sie ist Deutschlehrerin, wil aber Reiseleiterin werden, weil Deutsch nicht mehr so gefragt ist.
Nach einem Mittagsschläfchen zog es mich an den  Strand, weil das Wetter schlechter zu werden drohte. Es gab richtig Wind und Wellen, und es war eine Freude, in das warme Wasser zu springen, obwohl Schwimmen nicht gut möglich war, weil sich die Wellen brachen. Es gibt dort warme Duschen draußen und Umkleidekabinen, ein Luxus nach Saisonende!
Nachher beschlossen wir, zu Fuß in die Stadt zu gehen. Durres hat immerhin etwa 250 000 Einwohner. Am Strand war inzwischen Sandsturm, und ein riesiges militärisches Gebiet der Marine versperrte den Stranddurchgang. Also mussten wir an der Straße entlang spazieren. Da wurden gerade riesige Palmen gepflanzt, aber wir marschierten weiter, immer auf der Hut vor offenen Gullies, von denen die Metallabdeckungen offensichtlich geklaut worden waren, - nur nicht am Tor der Marine. Wir kauften uns Blätterteigfladen mit Spinatfüllung, dann fings aber so an zu regnen, dass wir, gerade als aus dem Regen eine Sintflut wurde, an einem Taxenstand vorbeikamen. Der Fahrer erzählte uns etwas von Ravensburg vor 25 Jahren und Deutschland gut. Aber die Taxenfahrer sind natürlich froh, dass sie jetzt noch jemand fahren können. das
Das Hotel-Abendessen ist nicht überwältigend -riesige Fleischstücke, die man abnagen muss. Das Beste ist eine Art Zaziki mit viel Knoblauch. Naja, ich trinke kein Bier!!! Aber Raki, man muss sich ja an die Gegebenheiten anpassen.Und morgen gibts um 7 Uhr Frühstück, damit wir um 8 Uhr fahren können.


Dienstag, 19. August 2014

18.8.14
Letztes Frühstück. Diesmal gibt es hier wieder die göttlichen Blätterteigteilchen. Von gestern ist noch nachzutragen, dass Gerd mir zuerst einen falschen Koffer mitbrachte, während ich eincheckte. Die guten Paybackkoffer von Rewe, sind doch zahlreich vertreten, aber wenn man schon den Namen auf den Anhänger schreibt... Nun ja, wir waren müde.
Diesmal machte der unsägliche Busfahrer nicht so viele und lange Pausen, er wollte auch nach Hause. Inzwischen haben wir Bekanntschaft mit Elisabeth und Stanislaw gemacht, sie wohnen in Kirchrode und wollen sich mit uns treffen. Bin gespannt, ob was draus wird.
Ich habs tatsächlich geschafft, die in Lemberg gekauften Piroggen bis jetzt eine nach der anderen aufzuessen, nachdem sie mir anfänglich merkwürdig schmeckten. In den Teig war Kraut und Weißkäse eingebacken. Sie schmeckten immer besser und schienen auch glücklicherweise haltbar zu sein.
Um 17.30 waren wir wieder zuhause.
17.8.14
Jetzt hängen wir aber hinterher. Abends bin ich soo müde, und tagsüber haben wir keine Zeit.
Am Sonntag hieß es wieder früh aufstehen, denn es ging nach Breslau. So ein Jammer, die Karpaten zu verlassen! Wir fuhren zunächst stundenlang Landstraße, und dadurch sahen wir, wie sauber die kleinen Dörfer und Städte sind.  Die Sonne schien, aber in Breslau sollte es angeblich regnen. Wir kamen erst am Nachmittag in Breslau an, und das Wetter war gut, so dass wir einen Stadtrundgang mit Justyna, der Breslauer Führerin, machen konnte. Wenn man bedenkt, dass ich vor 41 Jahren hier war...Inzwischen ist die Stadt viel bunter geworden. Die Stahlbrücken, damals grau, sind jetzt in hellgrün und gelb angestrichen, das erinnert mich etwas an die hellgrünen Brücken über die Meeresarme in Oregon. Und es gibt viele kleine Lokale, Sonnenschirme, Touristen (damals war unser Studentenchor eher die Sehenswürdigkeit). Die historischen Bürgerhäuser sind wieder in Pastellfarben angestrichen, und die Kirchtürme des Doms haben wieder ihre spitzen Dächer wie vor dem Krieg.  Um die Dominsel (inzwischen Halbinsel) erstreckten sich damals große Brachflächen. Daran waren nicht die Allierten, sondern Gauleiter Hanke schuld,  der Breslau zur Festung erklärte und ganze Wohnviertel und Kirchen sprengen ließ, um angesichts der Einkesselung durch die Rote Armee einen Flugplatz zu haben). Justyna bemerkte aber, dass das einzige Flugzeug, das von dort startete, die Maschine von Gauleiter Hanke war, mit der er das Weite suchte. Inzwischen sind auf den ehemaligen Landebahnen Grünanlagen und futuristische Neubauten (z. B. der Key Tower, höchster Turm Polen) entstanden. Der Rynek mit dem historischen Rathaus ist etwa so geblieben, aber im Keller gibt es inzwischen wieder den Schweidnitzer Keller mit zahlreichen Gewölberäumen. In diesem sollen in friedlicheren Zeiten Hoffmann von Fallersleben, Eichendorff und Lasalle und natürlich Goethe eingekehrt sein. Wir nahmen dort unser Abendbrot ein und konnten Kräuterwodka kaufen (taten wir!!). Die Jahrhunderthalle hatten wir uns auch angesehen, aber leider nur von außen. Sie ähnelt sehr der hannoverschen Stadthalle, kein Wunder, denn sie entstand auch im Jahr 1913, wahrscheinlich auch zum 100jährigen Jubiläum des Völkerschlachtdenkmals. Die Orgel der Jahrhunderthalle steht jetzt im Dom.
Leider war unser Hotel wieder außerhalb, dass wir bei dem schönen Wetter nicht noch abends durch die Stadt spazieren konnten. Andererseits waren wir wieder sehr müde, und am nächsten Morgen gabs wieder Frühstück um 7 Uhr.

Sonntag, 17. August 2014

16.August
Eine Erkundungsfahrt in das Gebiet um den Soliner See durch die Bieszczady (wenn ein Pole das ausspricht versteht man als Deutscher leicht „Gestade“) oder „Waldkarpaten“. Wir fuhren  mit unserm Bus sowie einer lokalen Museumseisenbahn und einem Ausflugsschiff auf dem Soliner See.
Dieses Gebiet ist das am dünnsten besiedelte im heutigen Polen. Hier leben heute –so die Auskunft unseres Reiseleiters- nur noch halb so viele Menschen wie 1945 unmittelbar bei Kriegsende. Mehr als 100 Dörfer wurden erst nach dem Krieg zerstört und verlassen.
„Der zweite Weltkrieg dauerte hier zwei Jahre länger.“ (Reiseleiter)
Warum? Dieses Gebiet war, wie die Westukraine das Kampfgebiet der ukrainischen anti-kommunistischen Partisanen.
Am 28. März 1947 wurde der kommunistische polnische General Karol Świerczewski (eine Berühmtheit im spanischen Bürgerkrieg. Sein nom de guerre war „General Walter“.) im Kampf mit ukrainischen Partisanen erschossen. 


Der vom Nebel verdeckte Berggipfel im Hintergrund heißt heute "Walter".Ein Militärfriedhof für polnische Soldaten, die in den Kämpfen mit anti-kommunistischen ukrainischen Partisanen zwischen 1945 und 1947 gefallen sind zeigt, dass „General Walter“ nicht das einzige Opfer auf polnisch-kommunistischer Seite war.
Als radikale Antwort der Kommunisten auf einen Partisanenkrieg, den man anders nicht gewinnen konnte folgte „Aktion Weichsel“.  Bis 1951 wurden alle in diesem Gebiet lebenden Lemken und Boyken in die von Deutschland gewonnenen Gebiete im Westen ausgesiedelt und Ihre Häuser zerstört. Nur Lemken und Bojken, die mit Polen verheiratet waren durften bleiben. 1956 durften einige Lemken zurückkehren.


Die zerstörten Dörfer haben wir nicht gesehen, wohl aber Dörfer in denen eine römisch katholische Kirche neben der Ruine einer griechisch orthodoxen Kirche stand. Aber ein Gedenkstein erinnert an die Vertreibung und an die früheren Bewohner. Alle erhaltenen ruthenischen Kirchen sind inzwischen übrigens römisch-katholisch.
Diese Lokomotive zog unsere Wagen

auf dieser Strecke ...

... von Maidan (deutsch "Platz")

...bis zur polnisch-slowakischen Grenze.
Übrigens "Grenzen" Polen hat eine neue Besonderheit: alle drei Kunststaaten, an die es bis in die 90ger Jahre des XX. Jahrhunderts grenzte (UdSSR, CSSR und DDR) sind heute zerschlagen. (Warum sollen wir uns eigentlich heute so entschieden dafür einsetzen, dass Kunstgebilde wie der Irak gegen den offenkundigen Willen der dort lebenden Menschen als staatliche Einheiten bewahrt werden?)

Samstag, 16. August 2014

16. August
Auch wir sahen ihn heute so:

„Tarnica“ ist mit 1346 m der höchste Berg im Südosten Polens. Der Name ist rumänisch und bedeutet „Sattel“. Wie kommt ein Berggipfel in Südostpolen zu einem rumänischen Namen?
Erst seit dem Mittelalter wurden die ausgedehnten Almwiesen der Karpaten von walachischen (also rumänischsprachigen) Schaf- und Ziegenhirten genutzt, die als Halbnomaden immer weiter in die nördlichen Karpaten zogen.  Die Walachen traten in Austausch mit den ansässigen slawischen Bauern in den Tallagen, teilweise legen sie die ersten Siedlungen an. Nach der Auffassung polnischer Historiker vermischten sie sich mit der ansässigen orthodoxen Ostslawen (in den Waldkarpaten). Daraus entstanden mehrere besondere Volksgruppen orthodoxer Konfession und ukrainischer Sprache so in Polen die Bojken und Lemken, in der Ukraine die Huzulen. Vermutlich reichte ein schwächerer rumänische Einfluss noch weiter nach Westen zu den römisch-katholischen polnischen und slowakischen Goralen und in die „Mährische Walachei“.

Übrigens stammt auch der Name Beskiden aus der rumänischen Sprache und es gibt Hinweise darauf, dass 
15.8. die zweite
Der Kampf gegen die Korruption ist laut Irina ein weiteres großes Problem.. An der Zufahrtsstraße zur Stadt sahen wir ein großes Transparent mit einem schwarz vermummten Mann, unter dem sinngemäß zum Kampf gegen die Korruption aufgerufen wurde. Unser polnischer Führer Jan bemerkte, dass da ursprünglich zwei Plakatwände dieses Inhalts gestanden hätten, eines aber auf seltsame Weise vor kurzem verschwunden sei.
Jan hatte uns vor der Einreise in die Ukraine dringend geraten, in Anwesenheit der Grenzbeamten nicht zu lachen. Dies könne dazu führen, dass die Abfertigung besonders lange dauere. Fotografieren der Grenzanlagen sei streng verboten. Das kam uns alles bekannt vor.Wir hatten eigentlich gedacht, zumindest die Westukraine  da weiter.
Hohe Arbeitslosigkeit und Abwanderung gibt es in den polnischen Karpaten auch, aber wir haben keine Bettler und alte Frauen mit armseligen Warenangeboten gesehen. Ich habe einer alten Frau 4 Pirogi abgekauft, die sie offensichtlich selbst gebacken hatte und am Parkplatz anbot.

Das sind Fotos aus Krakau vom 12. August.

Freitag, 15. August 2014

Mariä Himmelfahrt in Polen, daher kamen wir "verhältnismäßig" schnell über die Grenze.Sonst gibt es viel  LKW-Verkehr. Es dauerte aber trotzdem 45 Minuten. Die Anfahrt über die Salzberge und die niederen Karpaten dauerte auch nochmal eineinhalb Stunden, und wir brauchen nochmal eine knappe Stunde in die Stadt. dann waren wir endlich da, und wir wurden von der angeblich besten Stadtführerin Lembergs, einer Deutshlehrerin, empfangen. Sie machte es aber wirklich sehr gut in der knappen Zeit. Sie führte uns in die armenische Kathedrale, wo der freundliche und geschäftstüchtige Pope mit unglaublicher Stimme einige geistliche Gesänge anstimmte. Die griechisch-katholische Kirche ist voller goldener Ikonostasen und Fahnen mit Kreuzstichstickerei. Diese Religion setzt sich bewusst von der römisch-katholischen, aber auch von der orthodoxen Kirche ab.Obwohl es einige Parallelen geben soll, soll die griechisch-katholische Kirche nicht ganz so streng und starr sein. Das Opernhaus gefiel mir sehr, es g roßartig wie die Wiener Staatsoper und wirkt pompös wie der Kiewer Präsidentenpalast. ein Traum in Weiß mit dorischen Säulen und fliegenden Figuren, die wie Nike aussehen. Wir bekamen ein eiliges Mittagessen mit Borschtsch und Maultaschen, dann gabs noch eine Kurzführung, wo uns das Haus von Leopold Sacher-Masoch vorgestellt wurde. Irina macht sich Sorgen um die Zukunft der Ukraine. Zum einen kritisierte sie die immer noch vorhandene Korruption, dann aber empörte sie sich über die Flüchtlinge aus dem Osten, die nicht bereit sind zu kämpfen

Donnerstag, 14. August 2014

14.4.

Das Wetter ist äußerst zweifelhaft, es regnet, die Sonne scheint, es gießt, es nebelt. Wir brachen mal wieder früh auf, nämlich um 8 Uhr.Die etwa 300 Kilometer legten wir in stolzen sechseinhalb Stunden zurück. Es ging allerdings nur am Anfang auf der Autobahn nach Osten, dann über Landstraßen nach Süden. Wir hatten auch kein schlechtes Gewissen, die Mittagspause zu verlängern, weil die Pirogi ruski (gefüllt mit Quark) nicht fertig wurden. Schließlich mussten wir oft auf unseren Fahrer warten, weil er sich noch die vierte Zigarette ansteckte. Als wir an einem kleineren Stausee ankamen, schien glücklicherweise die Sonne, und wir bestiegen die Kutschen. Man konnte selbstgebrannten Honig-Wodka (oder so ähnlich) erwerben, was wir auch taten. Die Becher kreisten, und als der Ziehharmonikaspieler zustieg, war die Stimmung schon gut. Er sang alte Egerländer Schlager, dann natürlich auch Polnisches. Glücklicherweise hatten wir 4 Polen im Wagen, die kräftig mitsangen und teilweise übersetzten, Ich hingegen sang nur die Melodien mit, ging auch. Besonders Elisabeth, das Organisationstalent, tat sich damit hervor. Wir kriegten nachher auch noch ein Extra-Ständchen, weil wir angeblich die beste Kutsche waren.
Dann fuhren wir zum größten Staudamm Polens, auf dem wir spazierengehen konnten. Allerdings bahnte sich ein Unwetter an, so dass wir im Platzregen zurückflohen. Wir hörten noch die Warnsirene und erfuhren später, dass alle Leute wegen Blitzschlaggefahr von der Mauer gejagt wurden. Die zahlreichen Händler sicherten  ihre Auslagen, überall prasselte und tropfte es, und zum Bus wateten wir durch Pfützen.
Es regnete weiter, aber jetzt konnten wir unsere Zimmer im Hotel beziehen. Der Ort war schon in sozialistischer Zeit ein Kurort, das merkt man manchen Bauten an.

Mittwoch, 13. August 2014

13.8.
Keiner hatte die Absicht, eine Mauer zu bauen, und Polen grenzte seinerzeit an ganz andere Staaten als jetzt.
Wir mussten wieder mal früh raus, denn es ging nach Zakopane, dem wichtigsten polnischen Wintersportort am Rande der hohen Tatra. Die lange Fahrt vertrieben wir uns damit, die typische Goralenarchitektur zu erkennen. Die Goralen, das sind die hiesigen Bergvölker mit eigenem Dialekt und vor allem schönen Holzhäusern mit besonders spitzen hohen Giebeln. Zakopane erfreut sich einer Fußgängerzone mit Menschmassen, Ramschläden, aber auch Verkaufsstellen, wo selbstgemachte Marmelade, Fruchtsirup und vor allem der Räucherkäse angeboten wird. Als nun auch noch Goralenpizza angeboten wurde, griffen wir zu. Sie schmeckte durchaus  goralisch oder ungoralisch gut (mit Schafskäse, Speck und Kräutern).
Auf der Weiterfahrt besichtigten wir noch die vielen Sprungschanzen - polnische Skispringer waren eigentlich oft gut für Medallien.
Dann kam der Höhepunkt des Tages: eine mehrstündige Flossfahrt durch den Nationalpark. Die Flößer trugen Tracht und stakten uns mit langen Stangen durch das sehr unterschiedlich tiefe grüne Wasser und auch durch kleine Stromschnellen. Darüber ragten steile Felswände, und auf der rechten Flussseite war schon die slowakische Grenze. Unser Flößer war sehr witzig, wir hatten das Glück, dass einige Polen in unserer Reisegesellschaft für uns übersetzten. Die Flößer sind organisiert und dürfen erst nach 8 Jahren Ausbildung  ein Floß führen, aber auch dann nur zu zweit. Da sie im Winter  arbeitslos sind, müssen sie sich dann eine andere Arbeit suchen. Viele arbeiten im Holzgewerbe und bauen Häuser und Möbel.
Eigentlich wollten wir uns auf der Rückfahrt in Krakau rauswerfen lassen und das jüdische Viertel Kazimierz besuchen. Aber es ist unglaublich, wie schlapp die älteren Herrschaften nach einer beschaulichen Floss- und Busfahrt sind..

Dienstag, 12. August 2014

11.8.14
Morgens um 3.00 Uhr mit Kopfuhr aufgewacht. Der Treffpunkt war ZOB um 5 Uhr, es fuhren schon U-Bahnen. Nur unser Bus fuhr nicht, das heißt, er kam eine halbe Stunde zu spät, und dann musste Horscht, wie er sich vorstellte, erstmal die vorgeschriebene Pause machen, da er schon ab 2.30 Leute aus Ostwestfalen abgeholt hatte. Na, gegen 6 gings endlich los. Kurz vor Braunschweig wurde Horscht von Roy abgeholt, der sah aus , wie er hieß, rosa Hemd, Goldschmuck und das Verlangen nach zahlreichen Raucherpausen. Aber als er erzählte, dass dies seine letzte Fahrt war und er ein trockener Alkoholiker sei , nahmen wir über die zahlreichen Pausen hi, um Schlimmeres zu verhüten. Das gute Wetter verließ uns etwa am Berliner Ring, und in Polen goss es aus Kübeln. Die vielen Pausen ließen mich zahlreiche polnische Toiletten kennenlernen (heißes Wasser! Seife! Klopapier! Papierhandtücher!), von denen sich manche deutsche Etablissements eine Scheibe abschneiden können. Wir arbeiteten uns langsam vorwärts, und gegen 19.30 waren wir endlich in Krakau. Das Hotel liegt leider am Stadtrand, sodass man nicht mal schnell in die Stadt gehen kann. aber wir waren auch müde..
12.8.
Früh gings raus.  Die Verpflegung ist ordentlich, aber nicht überwältigend. Das Zimmer ist ok, liegt allerdings an der Straße nach Warschau, so dass man besser die Fenster Nacht schließt. Dafür war es unglaublich heiß, auch wenn es draußen regnete. Bei der Abfahrt hörte der Regen passenderweise auf, und wir konnten trockenen Fußes zuerst einen Kurzbesuch im jüdischen Viertel abstatten(schade!). Dann gings auf den Wawel, den Burgberg mit einem riesigen Palast, der sich auf einem Hügel oberhalb der Weichsel erstreckt. Unsere Krakauer Führerin bedauerte, nur 4 Stunden Zeit für eine Stadtführung zu haben, zumal die Gruppe dafür eigentlich zu groß war. Im Geschwindgang drängelten wir uns durch die Menschenmassen oben in der Kathedrale. Oben wurden die polnischen Könige gekrönt, unten in der Krypta wurden sie begraben. Es gab aber unten auch die martialische Grabstätte von Marschall Pilsudski (mit Knarre überm Sarg) und von Lech Kaczynski ('mit riesigen Fahnen) zu besichtigen. Unten in der Marienkirche öffnete eine Nonne mit einer Eisenstange mit musikalischer Untermalung den riesigen Altar von Veit Stoss.Dieser war im Spätmittelalter bei weitem nicht der einzige deutsche Künstler, der die Krakauer Kirchen ausgeschmückt hatte.  An allen Ecken und Enden konnte man Abbildungen vom polnischen Papst entdecken. Unsere Führerin Barbara  meinte, durch die inflationären Darstellungen würde gewissermaßen der Eindruck verwässert (hat sie nicht so gesagt). Aber Karol Woytila ist hier schon der Stadtheilige, zumal er hier studiert hat.
Wir gingen dann noch durch die Altstadt. Hier gibt es keine schwarzen Fiaker, sondern weiße Kutschen für die Touristen. Vor einem ukrainischen Restaurant stand eine Gruppe von Ukrainern und sang mehrstimmig, laut und selbstbewusst, just for fun. Wir haben alle geklatscht. Von dem Turm der Marienkirche blies ein Trompeter in alle vier Himmelsrichtungen. Früher soll dieser Brauch die Bürger aufgeschreckt haben, wenn die Tartaren im Anmarsch waren. Jetzt wissen wir endlich , was eine Tartarenmeldung ist. Der Originaltrompeter soll allerdings während seines Spiels von einem Mongolenpfeil durchbohrt worden sein.  
Nach einer Espresso- und Tortenpause fuhren wir nach Wieliczka, einem sensationellem Salzbergwerk, heute Weltkulturerbe.Was man alles aus Steinsalz herstellen kann und wie man riesige Hallen mit mehreren Sohlen als Besucherbergwerk gestaltet, das ist schon sehr eindrucksvoll. Wir liefen treppauf und treppab, und unser Vorhaben, abends nochmal ins jüdische Viertel zu fahren, wurde leider fallengelassen

Dienstag, 18. März 2014

Am 1. März erschien in der Beilage "Reise und Urlaub" der HAZ ein Artikel von Sonja Fröhlich unter dem Titel "Zoo ohne Zäune" der sich auf eine Reise durch Südaustralien mit einem Schwerpunkt auf die Känguru Insel bezieht. Zu den Kängurus auf KI schreibt sie
"Auf dem kleinen Eiland gibt es mehr als 50 Arten"
KI ein "kleines Eiland" ? Mit 4405 km² ist die Känguru Insel mehr als halb so groß wie Kreta und fünfmal so groß, wie die größte deutsche Insel Rügen, die auch kein "Eiland" ist.
Entstanden ist der Irrtum möglicherweise durch eine flapsige Übertragung aus dem Englischen. Dort bedeutet aber "island" (englisch) "Insel" und die Bezeichnung für Eiland (deutsch) ist "islet"(englisch).
"mehr als 50 Arten von Kängurus und ihren kleineren Verwandten den Wallabys"
richtig ist, dass es auf KI genau eine Känguruart gibt: das Westliche Graue Riesenkänguru, in einer spezifischen Unterart mit dichterem Fell und dunklerer Färbung. Man sollte auch nicht dem Ratschlag der Reiseleiterin folgen, dessen Fleisch zu essen, denn diese Unterart, die auf KI endemisch ist, d.h. nur dort vorkommt, steht unter striktem Naturschutz. Richtig ist allerdings die Beobachtung, dass man auf KI ohne größere Mühe, besonders aber frühmorgens und nach Einbruch der Abenddämmerung sehr häufig Kängurus sehen kann.-
Noch häufiger trifft man auf Wallabies. Wallaby ist nichts anderes als eine Bezeichnung für kleinere Känguruarten. Auf KI leben heute zahlreiche Tammar Wallaby (Macropus eugenii), die allerdings erst auf die Insel eingeschleppt wurde, als diese im XIX. Jahrhundert wieder von Menschen besiedelt wurde. Dasselbe gilt für Echidna und Koalas.

Emus, wie in dem Artikel behauptet, gibt es auf KI nicht, wenn man absieht von in eingezäunten Gehegen gehaltenen Nutztieren, wie es sie mancherorts auch in Norddeutschland gibt. Der Ortsname "Emu Bay" bezieht sich auf den Känguru-Insel- Emu (Dromaius baudinianus). Keine Unterart sondern eine eigene Spezies, die nur noch als Präparat in einem Pariser Museum existiert. Wie er dahin kam, warum er vermutlich ausgerottet wurde, hat mit der Entdeckungsgeschichte 1802 zu tun und man kann es von den kundigen einheimischen Führern der Insel erfahren, aber die Reisegruppe reiste offenbar ohne sich mit dem Ballastwissen der Geschichte der Insel zu beschäftigen.
Australische Besonderheiten  (II)

Es hat mich erstaunt festzustellen, dass die Australier sehr weit fortgeschritten sind in der Umstellung auf das Dezimalsystem. Nahezu alle Entfernungsangaben erfolgen in Metern und Kilometern, das gilt auch für die Verkehrsschilder mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Tachometer in Autos. Eher selten wird neben den Celsiustemperaturgraden auch noch Fahrenheit zusätzlich genannt.  Das Bier wird in Pintegläsern ausgeschenkt, die aussehen, wie die auf den Britischen Inseln. Ich bin mir aber nicht sicher, ob darin wirklich  0,5683 Liter enthalten sind oder ob das nur eine Traditionsbezeichnung für neue 0,5 Litergläser ist.

Sonntag, 16. März 2014

6. III. (Donnerstag) 
Fahrt mit der den Harbour City Ferries vorbei an den touristischen Höhepunkten (Harbour Bridge und Opera) durch den Sydney Hafen nach Manley. 

Zwischenfall:
Jemand erzählte von einer außerordentlich geschmacklosen Ausstattung von H.Hs. PB Mansion, die sie vor Jahren persönlich in Augenschein genommen habe. Eine größere Gruppe malaysischer TouristInnen wurde sehr aufmerksam und dann war da noch eine verzwickte Gegebenheit mit einer verlorenen, gefundenen und überreichten 50 Dollar-Note...
Ein, zwei oder drei Bunnies zurückliegender Jahrzehnte wurden von einer größeren Gruppe malaysischer TouristInnen erkannt und zigfach abgelichtet.
Australische Besonderheiten  (I)  
Niemand erwartet Trinkgeld. Das muss man beim Preisvergleich berücksichtigen. Australien ist dann günstiger als die USA.
Ein sehr verbreitetes Verfahren ist es, dass an der Bar bestellt und bezahlt wird. Man bekommt eine Nummer auf einem Ständer, den man auf den Tisch stellt. 
Kellner/innen servieren dann (und erwarten auch kein Trinkgeld).  Das betrift natürlich nur unsere Erfahrungen in NSW und SA.  

Auch Busfahrer und Reiseleiter (bei Sealink immer in Personalunion) erwarten kein Trinkgeld. In dieser Hinsicht sind Ausflüge in Australien angenehmer als solche in China.
Eine weitere Besonderheit (siehe Text auf dem Metallschild)
"ALL ALCOHOL MUST BE CONSUMED WHILE SEATED"

Wir haben uns im Hellen und bei Dunkelheit in den Stadtzentren von Adelaide und Sydney bewegt und nirgendwo erschien es uns unsicher.. 
Wir sind nur ein einziges Mal einem Bettler begegnet.  (Welcher Utnerschied zu deutschen Großstädten.)
Wir wurden oft angesprochen um ein Gespräch anzuknüpfen, meistens bezogen auf unsere Herkunft aus Deutschland,, oft auf Deutsch mit Hinweis auf die Herkunft eigener Angehöriger. 


4. III. (Mittwoch) Flug nach Sydney   
Ankunft bei Robertsons in Arcadia 





Arcadia ist wirklich ein Paradies. Die erhebliche Rasenfläche läßt sich allerdings nur mit einem selbstfahrenden Motormäher (hier von Jacob gefahren) kurz halten. 
Wenn man sich vom neuen Anbau in Familie Robertsons Arkadia Residenz einen Eindruck anhand von professionellen Fotos verschaffen will, 
"Gallery" Mittlere Spalte die ersten drei der hier gezeigten Abbildungen stellen sie dar.

 Abendessen bei Jing-Jing und Kevin. Wir lernen Noleen, Kevins und Karens Mutter kennen.


Mittwoch, 12. März 2014

12.3. (Mittwoch) 
Ein halbe Stunde zu früh wurden wir durch Gerds nach Sydneyer Zeit eingestellten Wecker geweckt. Dadurch waren wir auch früh mit allem fertig, als uns der Sealinkbus abholte. Diesmal hatten wir einen undeutlich sprechenden Fahrer, dessen Witze wir kaum verstanden und der auch schon etwas tüdelig war. Aber so kriegten wir den verbliebenen Tag ganz gut herum. Wir sahen in der Stadt nicht viel Neues, weil wir da schon ziemlich herum gekommen waren.
Aber schön war es es doch und bleibt in Erinnerung.


Eine angeblich berühmte Schokoladenfabrik namens Height war zu besichtigen, was natürlich zu verschiedenen Käufen führte. Wir fuhren dann hinaus nach Glenelg, einem Küstenbadeort mit schönem Sandstrand, aber das Wasser schien mir nicht so sauber zu sein wie auf Kangaroo Island. Ja, und da spazierten wir noch am Ufer entlang, dann war die Fahrt auch schon wieder vorbei.



Wir ließen uns überreden, noch eine Nachmittagstour zu machen (diesmal gegen Bezahlung, nachdem die Vormittagsfahrt für uns frei gewesen war). Wir  fuhren durch schönen Bergwald auf den Mount Lofty, ganze 770 m hoch, einen Aussichtsberg über der Stadt.
Leider war es über Adelaide etwas diesig, wenn auch über uns der Himmel tiefblau war. Da hätte ich gerne die diversen trails abgewandert. Aber nutzte nix, wir fuhren runter nach hahndorf, diesmal zur Bierprobe (3 Gläser). Den schottischen Laden fand ich nicht wieder, nur den Park. Nach diesem Aufenthalt ging es wieder in die Stadt, wo wir durch die halbe City stürmten, weil ich unbedingt nochmal im irischen Pub essen wollte. Diesmal schmeckte das Irish Stew nicht wo gut wie vorher. Wir rasten zurück zum Hotel und hatten gerade noch Zeit, um einige Sachen umzupacken. DieTaxe kam pünktlich. Diesmal fuhr ein Eritreer, sehr freundlich, aber mit Gerds Karte stimmte was nicht. Aber was? Wenigstens war etwas wie eine Quittung ausgedruckt. Ich hingegen hatte meinen schwarzen Mantel liegen lassen.

Dienstag, 11. März 2014

11.3. (Dienstag) 
Jetzt sitzen wir im Abflugbereich von Sydney Kingston. Ian hat uns sehr früh hingebracht, er muss ja auch gucken, wie er diese über einstündige Fahrt während der Arbeit hinbekommt. Karen hatte mit Jacob einen Termin beim Arzt, weil er in den vergangenen Wochen 2 Herzattacken bekommen hatte. Er hat einen angeborenen Herzfehler, treibt aber munter Sport, meist Soccer, und das regelmäßig.
Für das Gepäck sollten wir diesmal fast doppelt soviel bezahlen wie auf dem Hinflug, obwohl wir die Koffer deutlich erleichtert hatten und wir die gleiche Fluglinie benutzten. (Wir erfuhren, dass die Gesellschaft Mitte letzter Woche die PReise für Gepäck verdoppelt hat.) Schließlich ließ sich die Dame erweichen und nahm 70 Dollar für beide Koffer statt 140 Dollar – unglaublich. Auch der Spielraum, den sie hatte, war merkwürdig.
Ansonsten verlief der Flug ohne besondere Vorkommnisse. Adelaide liegt leider unter Wolken, die ab und an auch mal Regen herauslassen. Dazu herrscht tropische Wärme. Im gleichen Hotel wie vor Abreise nach Sydney haben wir diesmal einen Tanzsaal als Zimmer. Wir tanzen aber nicht, sondern erstmal werden sämtliche Geräte aufgeladen.

Als wir dann doch „in die Stadt“ gingen, tröpfelte es nur noch, dabei war es tropisch warm. Nach längeren Diskussionen über den richtigen Weg zur Rundle Mail (kenne ich inzwischen im Schlaf, allerdings sieht alles zur rush hour und bei Regen ganz anders aus) gingen wir auf meinen dringenden Wunsch zu Pat o`Brien, um dort zu essen. Es wurde wieder ein hervorragendes irish Stew
 und ein sehr gutes Peas &mash oder so ähnlich verabreicht, das ist Bratwurst mit Kartoffelbrei, Erbsen und prima Soße. Im Obergeschoss fing eine Comedy-Vorstellung an- aber das musste nun doch nicht sein- ob man die Witze verstanden hätte? Also gingen wir zum Supermarkt und dann „heim“. Letzte Nacht im Aussieland…
9.3.2014 (Sonntag) 
Hier zwischendurch kommt ein Gruß nach Essen:
Wo wir jetzt in Down Under sind
Und um die Wette essen,
sehn wir bald aus wie`s dicke Kind-
die Bertha Krupp aus Essen.
Die Speisen schmecken alle gut,
die Sauren und die Süßen
und ohne Eisen, Schweiß und Blut
soll ich Dich herzlich grüßen.
Wieder prima Wetter. Um halb 11

holte uns Kevin ab, dann wurde noch Jing aufgepickt, und wir fuhren durch den dichten Sonntagsverkehr Richtung Bondi Beach. Aber vorher führte uns Kevin hoch über der Felsküste zu einem Selbstmörderkap mit einem atemberaubenden Blick auf den Sydney Harbour und die City. Nachdem wir den Panoramaweg hin und her spaziert waren,  versuchte Kevin, einen Parkplatz am Bondi Beach zu  kriegen – vergeblich. Da parkt sonntags halb Sydney, könnte man glauben. Entsprechend voll war der Strand. Unverrichteter Dinge fuhren wir zurück, machten bei einem Supermarkt Station, schwarze Socken, Tomaten und Getränke kaufen, dann fuhren wir zu Kevin und Jing nach Hause, wo Jing grünen Tee zubereitete und Dessert auf den Tisch brachte, während Kevin Kräcker und Käsecreme anbot. Reichte völlig aus nach der vielen Pommesfresserei. Danach brachte uns Kevin zu Robertsons (er war müde). 180 km waren wir für einen 20minütigen, wenn auch sehr schönen Spaziergang gefahren. Und dabei noch der dichte Sonntagsverkehr und Stunden im Auto – wie gut, dass ich mir meinen Sonnenhunger abgewöhnt habe.

Hier auf der Terrasse konnten wir 2 kunterbunte Crimson Rosella-Papageien beobachten, die sich über das Futter im Vogelhäuschen hermachten. Sinnige Vorrichtung, wohl für Gäste zum Beobachten gedacht, wo es doch gar keine Futterknappheit gibt, eher Wasserknappheit. Aber auf dem Grundstück steht neben zahlreichen Wirtschaftsgebäuden auch eine riesige Zisterne, aus der ständig Wasser läuft. Heute abend ist Ians Mutter Marie gekommen. Der Sohn kocht für die Mutter.

Montag, 10. März 2014

10. III. 2014 (Montag)

Caren brachte uns zur Busendstation nach Castlehill (vielleicht gibt s da einen Hügel aber gewiss keine Burg).Circa 30 Minuten Fahrtzeit.  Weiter ging es mit dem Bus der Linie M61 in circa 45 Minuten zur City.  Einfache Fahrt 4,60 Austr. $, die Fahrkarte kauft man gegen Bargeld direkt beim Fahrer. Wir stiegen an der Haltestelle (ich glaube es war Vineyard o.ä.) aus und gingen zu Fuß über die Pyrmont Bridge (da wundert man sich, dass ein Sydneyer Stadtteil genauso heißt wie das jahrhundertealte Heilbad im Weserbergland) auf das Westufer der Bucht von Darling Harbour. Wir lösten die Tageskarte für das National Maritime Museum.

Im Ausstellungsteil im Inneren des Museums hat mich besonders die kritische Darstellung der Kinderauswanderung aus GB nach Canada (circa 100.000 Kinder zwischen den 1890ger Jahren und 1938) Australien (circa 7000 Kinder bis in die 1960ger Jahre), Südrhodesien u.a. Commonwealthgebiete beeindruckt. Mit der Einführung der Strafbarkeit und Strafverfolgung von Kindesmißhandlung und Verwahrlosung wurden viele Kinder ihren Eltern weggenommen. Sie kamen in Waisenhäuser und Arbeitshäuser schließlich nach Übersee, wo sie eine landwirtschaftliche Ausbildung erhielten (um sie vor den Gefahren des Großstadtlebens zu schützen).
Einen Hinweis auf die Aboriginekindern, die unter ähnlichen Vorwänden/aufgrund einer ähnlichen ideologischen Einstellung dem Einfluss ihrer Eltern entzogen wurden vermisste ich.  
Außerdem wurden die Lebensbedingungen der "Convicts" auf den Gefangenenschiffen veranschaulicht.

Besichtigung eines australischen U-Boots (1969)

eines australischen Zerstörers (circa 1950)
 


und eines Nachbaus der Endeavour  nach den erhaltenen Bauplänen der britischen Admiralität.





Sonntag, 9. März 2014

8.3.   (Samstag) 
Heute ist es sehr ruhig (die Begleiterin ist seit gestern weg) , das tut auch mal gut. Die Sonne scheint, es ist „heiter bis wolkig“ bei angeblich bis 28 Grad. Den ganzen Morgen mit Schreibarbeiten befasst, fuhren wir gen Mittag mit Karen in ein liebliches Tal, wo neben einer Marina der Lunch eingenommen wurde. Sieht fast aus wie eine Talsperre in Hessen, es ist aber ein Meeresarm mit Tide.
 Und die roten Felsen mit den Eukalyptusbäumen sind dann doch etwas anders. Heute abend soll es eine begleitete Tour durch mehrere Pubs geben. Mit Freibier! Na, dann soll es wohl nicht jedes Mal ein Pint sein, sonst habe selbst ich mich übernommen. Aber Sydney bei Nacht – bestimmt sehr schön.
Wir hatten eine Geistertour, die aber eher eine Pubtour durch die 3 ältesten Pubs von On the Rocks sein sollen, mit Bierprobe. Wir waren zu acht: Karen und Ian, Kevin und Jing, wir zwei und 2 Damen aus Adelaide – ausgerechnet.

Zum Schluss landeten wir in Lord Nelsons Pub. Ob er jemals da war, bezweifele ich nicht. Das Alter dieser Kneipen liegt jedenfalls unter 200 Jahren. Das Viertel On the Rocks war anfangs ein Auffanglager für Sträflinge mit Gefängnis, viel Elend und Beulenpest mit Rattenjagd. Die archäologische Zone kann auch nichts Älteres aufbieten.

Aber so ist die Geschichte des weißen Australien. Glücklicherweise verstand ich die meisten Erklärungen und Witze,- nachher hörte ich, dass der Guide aus England kommt…
Ian war aus unerklärlichen Gründen sehr wütend und rannte mit uns von einem Restaurant zum anderen. Vielleicht war er einfach nur hungrig – er hatte seit frühmorgens nix mehr gegessen. Schließlich landeten wir in einem angeblich italienischen Restaurant mit mexikanischer Küche, internationaler Bedienung (slowakisch, russisch, deutsch) und vor allem phantastischer Aussicht auf die Oper, dazu lief noch ein historischer Großsegler (angestrahlt) ein, - das war ein guter Platz.Edle Küche wurde hier gar nicht verlangt, sondern mexikanische Pfannkuchen, und Burger. Der slowakische Kellner wollte vor allem mehr Geld verdienen als in seiner Heimat. Angeblich verdient man da manchmal gar nichts.
Nachher musste Lara fahren. Weil Tunnels und Brücken nach 22 Uhr geschlossen sind, dauerte die Fahrt über eineinhalb Stunden. Alle waren müde (außer Gerd). Jacob und Ian hingen noch vor der Sportschau, ich schlief bald.


Noisy Miner (Manorina melanocephala)              gesehen in Brewara waters

Samstag, 8. März 2014

7.3. (Freitag) 
Heute gings auf eigene Faust nach Sydney, denn ich musste nochmal ans Meer. Karen brachte uns mit dem Auto nach Castle Hill, das ist auch schon eine halbe Stunde Fahrt, dann gings weiter mit dem Schnellbus. Das klappte sehr gut, Karen hatte sich aber auch aalle erdenkliche Mühe gegeben, uns die Linien und den Fahrplan zu erklären und auszudrucken. Wir sind dann über die Harbour Bridge in die Stadt gefahren und beschlossen, früher als geplant auszusteigen, was genau richtig war, denn wir kamen am vineyard an und konnten direkt nach The Rocks herunterlaufen, dem historischen Viertel. Ich wusste ja, dass es dort ein Visitor Center mit Toiletten und prima Gutscheinheften gab. Eins hatte ich schon am Vortag abgegriffen. Mein dringender Wunsch, erstmal in die Pazifikwellen einzutauchen, wurde endlich erfüllt.

Wunderbares türkisblaues Wasser,  aber kräftige Wellen. Man musste aufpassen, dass man nicht von einem Surfbrett oder Schwimmer erwischt wird. Einmal rammte mich einer, glücklicherweise kein Brett. Ich bin aber nicht so weit hinausgegangen, weil der Sog ziemlich stark war.
Nun war alles gut, und wir spazierten noch etwas am Strand entlang. Der Ort Manley ist nicht nur touristisch. Wir sahen am Strand viele Schulklassen, alle an einheitlichen T-Shirts und Kopfbedeckungen erkennbar. So gehen die Kinder auch ins Wasser, das ist als Sonnenschutz offenbar Vorschrift. Die einen übten Segeln mit Optimisten, die anderen plantschten organisiert im Wasser (nach dem Motto: Erste Riege Wasser marsch!) Das Sicherheitsbedürfnis spiegelt sich in zahlreichen Regeln auf Schildern, aber dem Gesundheitsbedürfnis wird mit vielen Trinkwasserspendern am Strand und auch vielen kostenlosen sauberen Toiletten mit Seife und Papierhandtüchern Genüge getan.  
Wir nahmen die Fähre zurück nach Sydney Harbour und gingen Richtung Oper (immer wieder eindrucksvoll vom Wasser aus!) in den Botanischen Garten. Dieser ist großzügig angelegt, wenngleich die wenigsten Pflanzen und Bäume bezeichnet werden. Diese sind riesig mit gewaltigen Stämmen und Baumkronen und wirken sie Gummibäume. Auf den Wiesen spazieren zahlreiche Ibisse herum; sie sind richtige Stadtvögel geworden. Besonders gut gefiel mir ein Teich mit riesigen Lotosblumen mit den Ibissen davor auf der Wiese.

 Wir gingen bis zum Mrs. Macquaries Point it Rundum-Aussicht auf Oper, Harbour Bridge und rechts den Kriegshafen mit drei Kriegsschiffen.


Da sich der Himmel langsam verdunkelte, eilten wir zurück und strebten zum Löwenbräu, den wir schon vom Vortag kannten, um die Happy Hour zu nutzenund einen Halbliter – keinen Pint – Löwenbräu zu holen.

 Aber wir aßen auch hausgemachte Spätzle und waren gut abgefüllt, als wir uns auf den Weg zum Bus machten. Karens detaillierte Erklärungen halfen uns, zu kapieren, dass sich die Haltestelle für die Rückfahrt in der Nebenstraße befand. Als wir den Express-Bus sahen (Nummer und x),  sprangen wir hinein. War aber nix mit x, weil wir a) rush hour und b) plötzlich einsetzenden Starkregen hatten. Wir wunderten uns schon über stop and go im Tunnel, -und Karen schickte uns eine besorgte SMS, ob wir denn schon im Bus wären. Erst klappte das Antworten nicht (wegen Tunnel – endlos lang und dazu langsamer Verkehr), dann simsten wir ein paar Male hin und her, weil ich die vermutete Ankunftszeit mehrfach korrigieren musste, bis wir endlich die Antwort bekamen, das Ian erst Jacob vom Sport dann uns „aufpicken“ würde. Der Expressbus brauchte schließlich die doppelte Zeit, aber egal, wir waren im Trockenen und wurden punktgenau vom Allzone Electric-Auto in Castle Hill aufgelesen.  

Abends saßen wir zusammen, unterhielten uns noch etwas, dann gings relativ früh ins Bett.

Crimson Rosella (Platycercus elegans)                                 gesehen in Arkadia